New York, USA, 1975:
Kōbe, Japan, 1905:
Kinder feiern Silvester in Ganzkörperkostümen.
Diese weissgoldenen Emaille-Ohrringe in Form von kleinen Händen, die Kanonenkugelsplitter halten, gehörten einst Vibeke Kruse, der Mätresse von Christian IV. (1577–1648). Die besagten Splitter wiederum entstammten einer schwedischen Kanonenkugel, die 1644 in der Seeschlacht auf der Kolberger Heide auf den König von Dänemark und Norwegen abgefeuert worden war.
Er kam buchstäblich mit einem Auge davon.
Carson Sink, im Norden Nevadas, USA, 1963:
Wer auf dem Mond überleben will, muss erstmal in der Wüste überleben. Astronauten der NASA im klassischen Beduinenumhang aus den Fallschirmen der Landekapsel.
Vordere Reihe von links: Frank Borman, James A. Lovell, John W. Young, Charles Conrad (wird mit der Apollo 12 1969 auf dem Mond landen), James A. McDivitt und Edward H. White. Hintere Reihe von links: Ray Zedehar (Astronaut Training Officer), Thomas P. Stafford, Donald K. Slayton, Neil A. Armstrong (war mit der Apollo 11 1969 schon auf dem Mond) und Elliot M. See.
Dieser düstere Kerl in der Uniform des 1. Leib-Husaren-Regiments Nr. 1, dem Kavallerieverband in der Preussischen Armee, heisst Anton Ludwig Friedrich August von Mackensen (1849–1945).
Und er hat einiges gesehen: Aus bürgerlichen Verhältnissen stammend, stieg er unter Kaiser Wilhelm die militärische Karriereleiter unermüdlich hinauf. Ohne je die Kriegsakademie besucht zu haben, wurde Mackensen im Jahre 1880 in den Generalstab beordert, 1891 war er bereits der Erste Adjutant des damaligen Chefs des Generalstabs, Alfred Graf von Schlieffen.
Vom Kaiser geadelt, stieg er im Ersten Weltkrieg zum Generalfeldmarschall auf. Mackensen gilt gemeinsam mit seinem Stabschef Hans von Seeckt als Architekt der strategisch wichtigen Siege von Gorlice-Tarnów, Brest-Litowsk, Pinsk, Belgrad und Rumänien. Trotz dieser Erfolge war der Krieg allerdings nicht zu gewinnen.
Mackensen wurde in Ungarn und Saloniki interniert und kehrte 1919 dann in ein republikanisches Deutschland zurück, für das er wenig Sympathien hegte. Die Niederlage war selbstverständlich nicht der militärischen Unterlegenheit, sondern den politischen Gegnern geschuldet, die Dolchstosslegende glaubte auch Mackensen, an jener Mär von verräterischen Sozialdemokraten und «bolschewistischen Juden» hielt auch er fest.
Auch wenn ihm die NSDAP als Ganzes suspekt war, bewunderte er deren Führer. So liess er sich von den Nationalsozialisten dann auch als propagandistisches Symbol des alten Preussens einspannen, was ihm den Spottnamen «Reichstafelaufsatz» eintrug.
Im Ersten Weltkrieg war er ein erfolgreicher Heerführer und wurde später von den Nationalsozialisten als Anhänger Hitlers für Propagandazwecke eingesetzt.
Als die Rote Armee kam, floh Mackensen mit seiner Frau nach Niedersachsen, wo er am 8. November 1945 starb – knapp einen Monat vor seinem 96. Geburtstag.
Damit hatte er das höchste Lebensalter unter allen preussischen Generalfeldmarschällen erreicht und war einer der wenigen Offiziere des Deutsch-Französischen Krieges, die das Ende des Zweiten Weltkriegs noch miterlebten.
Europa, ca. 16. Jahrhundert:
Mutlos und niedergedrückt von seinen Pflichten, drohte ein italienischer Prinz, in seinem Thron zu versinken. Dieser traurige Anblick veranlasste den deutschen Jesuitenpater und Universalgelehrten Athanasius Kircher nach eigenen Angaben dazu, ein höchst bizarres Instrument zu erfinden, das das Gemüt des Monarchen aufzuhellen verstand.
So erfand er die Katzenorgel. Das zumindest schreibt er in seiner 1765 veröffentlichten Schrift «Merkwürdige Beyträge zu dem Weltlauf der Gelehrten». Ob sein Instrument je wirklich «gebaut» wurde – Zar Peter der Grosse wollte augenblicklich eins haben! – und tatsächlich in Gebrauch war, wissen wir nicht. Aber hört, wie es hätte funktionieren sollen:
«Der Musiker wählte Katzen aus, deren natürliche Stimmen in unterschiedlichen Tonhöhen lagen, und stellte sie in Käfigen nebeneinander auf, so dass ein Mechanismus beim Drücken einer Taste des Klaviers einen scharfen Dorn in den Schwanz der entsprechenden Katze trieb. Das Ergebnis war eine Melodie aus Miauen, die immer lauter wurde, je verzweifelter die Katzen wurden. Wer konnte bei solcher Musik nicht lachen?»
PETA eventuell?
Besagtes Schmerzinstrument taucht noch einmal in einer Studie über seltene und seltsame musikalische Erfindungen auf, verfasst vom französischen Komponisten und Musikverleger Jean-Baptiste Weckerlin 1877. Er beschreibt darin eine Parade in Brüssel im Jahr 1549 zu Ehren des spanischen Königs Felipe II. Der Triumphwagen habe eine 16-köpfige Katzenorgel mit sich geführt, gespielt von einem Bären!
In Deutschland aber sollte das Instrument nicht bloss Monarchen belustigen oder von ihrer Melancholie befreien, sondern gar geistig verwirrte Menschen wieder zurück in die Realität holen:
In seinen «Rhapsodien über die Anwendung der psychischen Curmethode auf Geisteszerrüttungen» von 1803 schreibt der deutsche Mediziner Johann Christian Reil, dass die Katzenorgel dazu verwendet werden könne, Patienten aus einem festgefahrenen geistigen Zustande herauszurütteln.
Sprich: Das Katzenpiano ist so bizarr, dass selbst verwirrte Geister beim Sehen und Hören desselbigen erkennen mögen, wie verrückt es ist – und zack sind sie geheilt.
Vietnam, 1975:
Neben dem Bildnis des Buddhas steht ein grosses Porträt von Ho Chi Minh.
Westpazifik, Schlacht um Mindoro, 15. Dezember 1944:
Die Besatzung des Flugzeugträgers USS Marcus Island versucht sich vor den herabfallenden, brennenden Teilen eines von der Flak abgeschossenen Kamikaze-Flugzeugs in Sicherheit zu bringen.
Detroit, Michigan, USA, 1929:
Alkohol strömt aus den Fenstern einer illegalen Brennerei, die von Prohibitionsbeamten bei einer Razzia entdeckt worden war.
Von 1920 bis 1933 war es in den ganzen USA verboten, Alkohol herzustellen, zu transportieren oder zu verkaufen.
USA, 1970er:
Hot-Wheels-Spielzeugautos auf dem Fliessband.
Wakefield Museum, West Yorkshire, Nordengland, ca. 1824:
Was zum Henker ist das und wer hat das gemacht?
Ein Präparat, geschaffen aus dem Hinterteil eines roten Brüllaffen und seinem rasierten Gesicht, genannt «The Nondescript» («Das Unbeschreibliche»). Ein Werk von Charles Waterton (1782–1865).
Dieser Mann war ein englischer Naturforscher, Umweltschützer, Entdecker, Plantagenaufseher, Präparator und Exzentriker. In Ausübung seiner beiden letzteren Rollen pflegte er seinen Museumsbesuchern zu sagen: «Erlauben Sie mir, Ihnen mitzuteilen, dass es in diesem Haus keine ausgestopften Tiere gibt.» Der Auftakt zur Demonstration seiner sehr aussergewöhnlichen Taxidermie-Methode mittels Quecksilberchlorid. Watertons Präparate waren – anders als die üblichen Präparate seiner Zeit – tatsächlich nicht ausgestopft, was er auch gleich an seinem Iltis demonstrierte, wobei er diesem den Kopf abnahm, auf dass man sein leeres Inneres bestaunen konnte.
Waterton reiste in die entlegensten Ecken Südamerikas, um dort die exotische Tierwelt zu studieren. 1824 kehrte er von Guyana nach England zurück – mit seinem «Unbeschreiblichen» im Gepäck.
Den einen erzählte er, es handle sich dabei um eine neue Tierart, die er entdeckt hatte, den anderen, es sei eine Karikatur des Zollbeamten, der ihm hohe Einfuhrzölle für seine mitgeführten Präparate in Rechnung gestellt hatte, obwohl es sich dabei um wissenschaftliche, nicht kommerzielle Waren handelte. Manche glaubten gar, es handle sich um einen Ureinwohner, den der Naturforscher getötet hatte.
Letztlich aber liess er seiner Kreatur seinen ungeheuerlichen Zauber:
«Ich habe nicht den geringsten Wunsch, dass das ‹Nondescript› für irgendetwas anderes stehen sollte als für das, wofür der Leser selbst es halten möchte. Da ich mich nicht verpflichtet fühle, seine Geschichte zu erzählen, überlasse ich es dem Leser zu sagen, was es ist oder was es nicht ist.»
Mar-a-Lago, Palm Beach, Florida, USA, 2000:
New York, USA, 1937:
Ob es wohl eher der kochende (italienische) Mann oder die Spaghetti oder gar die Kombination von beidem ist, was die Schaulustigen hier so fasziniert?
Beim ersten im Weltraum geschaffenen Kunstwerk handelt es sich um eine kleine Ansicht eines Sonnenaufgangs. Gemalt hat es der russische Kosmonaut Alexei Leonow mit seinen der Schwerelosigkeit trotzenden Farbstiften an Bord seines winziges Raumschiffes Woschod 2, das am 18. März 1965 um die Erde flog. Es entstand unter dem Eindruck seines «Weltraumspaziergangs», nachdem er als erster Mensch der Welt für 12 Minuten mit einer Leine gesichert im Weltraum herumgeschwebt war.
Ein paar von der US-amerikanischen Illustratorin Helen Dryden (1882–1972) gezeichneten Cover im Art-déco-Stil für das Modemagazin «Vogue».
Moskau, Russland, 1993:
Die russische Verfassungskrise begann damit, dass Präsident Boris Jelzin am 21. September 1993 per Dekret den gesetzgebenden Kongress der Volksdeputierten sowie den Obersten Sowjet Russlands auflöste. In der Folge begannen die öffentlichen Proteste gegen Jelzin in den Strassen Moskaus, während sich die Volksdeputierten im Weissen Haus verbarrikadierten. Truppen der Jelzin unterstützenden Armee beschossen das Parlamentsgebäude mit Panzergranaten, woraufhin der Grossteil der Deputierten floh.
Am 5. Oktober, nach 10 Tagen bürgerkriegsähnlicher Zustände, fiel der bewaffnete Widerstand gegen Jelzin in sich zusammen.
Laut Angaben der Regierung starben dabei 187 Menschen, 437 wurden verletzt.
Im Dezember nahm die russische Bevölkerung per Volksabstimmung die neue Verfassung Russlands an, wobei der Kongress der Volksdeputierten von dem neu geschaffenen Zweikammerparlament mit Föderationsrat und Duma abgelöst wurde.
Das Bild stammt aus Adam Curtis' Dokumentarfilm «Russia 1985–1999: TraumaZone».
Queenstown, Neuseeland, 1878:
USA, 1910:
Ein kleiner, aber feiner Exorzismus mit gehörntem Dämon auf verängstigtem Kind.
USA, 1930er:
Was kann da schon schiefgehen?
USA, 1987:
Arnold Schwarzenegger am Set von «The Running Man».