USA, 1985:
David Hasselhoff als Michael Knight in der Serie «Knight Rider» (Episode «Knight of the Juggernaut»).
Kambodscha, 1954:
Belgrad, Königreich Jugoslawien, 6. April 1941:
Bereits im Ersten Weltkrieg wurde der Alte Palast beschädigt, im Zweiten passiert es wieder: Seine Kuppel wurde bereits am ersten Tag des Luftangriffs durch die Wehrmacht Opfer der Bomben.
Und nicht nur sie: Obwohl die jugoslawische Regierung Belgrad zur offenen Stadt erklärt hatte, wurde die Hauptstadt innerhalb zweier Tage zum grössten Teil zerstört. Die Gebäude der Nationalbibliothek mit ihrer unschätzbaren Büchersammlung, ihren kyrillischen Handschriften, mittelalterlichen Drucken, türkischen Dokumenten über Serbiens Geschichte und Korrespondenzen bedeutender serbischer Persönlichkeiten gingen in Flammen auf – das verschriftlichte Kulturerbe eines ganzen Landes verschwand fast über Nacht.
Dazu kamen tausende Menschenopfer, die durch die insgesamt 382 Tonnen Sprengstoff, 448 Brand- und Splitterbomben ums Leben kamen.
Cardiff, New York, USA, 1869:
Am 15. Oktober 1869 wurde in Cardiff, einem kleinen Taldorf im Staat New York, etwas ganz und gar Erstaunliches ausgegraben.
Die Schaufeln der Arbeiter, die auf dem Farmland von William Newell einen Brunnen auszuheben gedachten, stiessen plötzlich auf einen steinernen Fuss. Sie gruben so lange weiter, bis sie den ganzen Mann freigelegt hatten. Ein über drei Meter grosser Gigant kam zum Vorschein.
«Männer verliessen ihre Arbeit», schrieb das Syracuse Journal, «Frauen holten ihre Babys und Kinder in grosser Zahl», und alle eilten sie zum Ort des Geschehens.
Da Cardiff bereits für seine Fossilienvorkommen bekannt war, vermuteten viele, dass es sich bei der Leiche um einen uralten Menschen handelte, der durch das Wasser eines nahe gelegenen Sumpfes versteinert worden war. Ein Urahne Goliaths, ein Riese, wie in der Bibel verkündet!
Ein in Syracuse ansässiger Wissenschaftsdozent meinte, dass es sich bei dem Riesen nicht um einen Menschen, sondern vielmehr um eine Statue handelte, die möglicherweise von französischen Jesuiten Jahrhunderte zuvor gefertigt worden war. Und während die Spekulationen immer wilder wurden, spannte Newell ein Zelt über den «Cardiff Giant» und verlangte 25 Cent pro Besucher. Zwei Tage später verdoppelte er den Preis. Die Menschen kamen in ganzen Waggonladungen, um den biblischen Urzeitmenschen zu sehen.
Dass die Fossilien nur kurze Zeit nach ihrer Entdeckung von seriöseren Wissenschaftlern als Schwindel enttarnt wurden, tat dem Touristenstrom keinerlei Abbruch.
Der Drahtzieher hinter jenem amerikanischen Fake-Goliath war der Zigarrenhersteller George Hull. Auf einer seiner Geschäftsreisen nach Iowa liess er sich auf eine theologische Diskussion mit einem feurigen Erweckungsprediger ein, der so sehr auf der Existenz von Urzeitriesen beharrte, dass in dem überzeugten Atheisten eine infame Idee heranreifte.
Er erwarb einen 3,2 Meter langen Gipsblock in Fort Lodge, Iowa verfrachtete diesen nach Chicago, wo er den deutschen Steinmetz Edward Burghardt damit beauftragte, den Block gegen einen Gewinnanteil in grösster Heimlichkeit in ein anthropologisches Wunderwerk zu verwandeln. Zwei Jahre dauerte es, bis aus dem Gips der Scheinkoloss entstand, der mit seiner von Schwefelsäure malträtierten Haut und mit Stahlnadeln eingelöcherten Poren so viele Gläubige zu täuschen vermochte.
Im November 1868 transportierte Hull die Statue per Bahn an ihren Bestimmungsort und vergrub sie dort auf dem Gelände seines Verwandten und Komplizen William Newell.
Bis dahin hatte er 2600 US-Dollar für die Fälschung ausgegeben (ungefähr 40'000 Franken in heutiger Zeit). Ein Jahr später wurde der Gigant «entdeckt». «A NEW WONDER», titelte der «Syracuse Daily Standard».
Hull und Newell verkauften ihren Gipshünen schliesslich an ein Syndikat von Geschäftsleuten, das ihnen 30'000 Dollar für einen Dreiviertelanteil bot. Die neuen Besitzer stellten ihn bald in den Strassen von Syracuse und Albany aus, wo er weiterhin wahre Wallfahrten auslöste. Dem geübten Auge des überragenden Paläontologen jenes Jahrhunderts, dem Pionier der Dinosaurierforschung Othniel Charles Marsh aber konnte er keine Sekunde lang etwas vormachen: Was er da sah, war ohne Zweifel «sehr jungen Ursprungs», also nichts weiter als «ausgesprochener Humbug».
Der Gigant zog noch einen weiteren berühmten Zeitgenossen an: Der Zirkuspionier und Schausteller Phineas Taylor Barnum. Der Mann, der das American Museum in New York 26 Jahre zuvor zu einem Kuriositätenkabinett ausgebaut und es besonders mit der Ausstellung seiner Fidschi-Meerjungfrau zum grössten Unterhaltungsspektakel des 19. Jahrhunderts gemacht hatte.
Barnum wollte den Cardiff Giant kaufen, doch die Besitzer lehnten ab. Und so beauftragte er kurzerhand einen Bildhauer mit dem Bau einer exakten Nachbildung und begann diese in seinem eigenen Museum auszustellen. Die Fälschung der Fälschung zog noch mehr Menschen an, liess die Existenz seines Vorgängers sogar in Vergessenheit geraten. Was wiederum den Bildhauer dazu veranlasste, weitere Kopien davon anzufertigen, sodass bis Ende des Jahres ein Dutzend Riesen im ganzen Land zu bestaunen waren.
Die Überreste des ersten Riesen von Cardiff sind heute im Landwirtschaftsmuseum von Cooperstown ausgestellt.
Frankreich, 1939:
Nicht bloss langbeinige Monsterpferde und verlaufene Uhren: Auch dieses Kunstwerk stammt vom berühmten spanischen Surrealisten Salvador Dalí – und es heisst: «Bulgarisches Kind isst eine Ratte». Gouache auf Fotografie.
Schön.
Paris, Frankreich, 1903:
Am Start der ersten Tour de France fanden sich 60 Rennfahrer ein. Innerhalb von 18 Tagen sollten sie ganz Frankreich durchqueren, insgesamt 2428 Kilometer abspulen.
Mit einem Vorsprung von fast drei Stunden gewann «der kleine Schornsteinfeger», wie man Maurice Garin wegen seines Berufs auch nannte.
Ein Jahr später gewann er das Rennen abermals, allerdings wurde ihm später der Sieg aberkannt, weil er Abkürzungen über illegale Waldwege genommen hatte, streckenweise gar im Zug gefahren war und Reifen benutzt hatte, die ein Bar mehr Druck aushielten – damit konnte er 2 km/h schneller fahren als seine Konkurrenten.
Vor etwa 4500 Jahren starb ein Kind im alten Ägypten. Und es wurde mit seinem Ball begraben, der aus Leinen besteht und mit Palmfasern in Form gebracht wurde – auf dass es im Jenseits etwas zum Spielen hatte.
Das Grab ist Teil der altägyptischen Nekropole von Tarkhan, die etwa 50 km südlich von Kairo am Westufer des Nils liegt.
Der Friedhof wurde 1911/12 von Flinders Petrie und seinem Team ausgegraben.
Amsterdam, Niederlande, 1962:
Hausfrauen aufgepasst, hier kommt der Staubsauger, der auch als Föhn taugt!
Frankreich, 1933:
Blinken reicht nicht, man sollte sein Vorhaben schon in grossen Lettern auf die Strasse projizieren können. «Eine notwendige Erfindung» aus Frankreich, wie das amerikanische Magazin «Modern Mechanix» damals befand.
Kopenhagen, Dänemark:
Eine Bibliothek ist für Bücher. Eine Nasothek für Nasen. Hier werden heute all die Riechorgane aufbewahrt, die im 19. Jahrhundert an antike Porträtbüsten und Statuen angebracht worden sind. Damals stellte man ungern beschädigte Kunstwerke aus und rekonstruierte deshalb alles, was an den antiken Standbildern fehlte.
Seit dem 20. Jahrhundert hält man die Authentizität jener Funde allerdings für bedeutsamer als ihre Vollständigkeit und ihr originales Aussehen, über das ohnehin nur spekuliert werden kann. Und so wurden jene falschen Nasen der griechischen und römischen Gottheiten, der antiken Helden, Nymphen und Diskuswerfer wieder entfernt. Sie fanden ihr neues Zuhause in der Nasothek der Ny Carlsberg Glyptotek in der dänischen Hauptstadt, wo sie ihren Besucherinnen ebendiesen Wandel der Ausstellungspraxis vor Augen führen.
Fort Worth, Texas, USA, 28. März 2000:
Die Folgen eines Tornados.
1811:
Die Thronwiege von Napoleons Sohn, dem «König von Rom», der Volksmund nannte ihn «l'Aiglon», den «Sohn des Adlers».
Napoleon Franz Joseph Karl Bonaparte war der einzige legitime männliche Nachkomme Napoleon Bonapartes und seiner zweiten Frau Marie-Louise von Österreich.
Die Stadt Paris schenkte der Kaiserin eine Thronwiege für den Knaben, zu deren Herstellung über 280 kg Silber verarbeitet wurden. Das ikonographische Programm des Wiegenbetts verherrlicht die Regierung Kaiser Napoleons und drückt die grossen in den Sohn gesetzten Hoffnungen Napoleons aus, die sich nicht ganz erfüllen sollten ...
Die Wiener Schatzkammer, wo sich die Wiege befindet, schreibt dazu:
Nach Napoleons Sturz war sein Sohn nicht mehr länger der französische Kronprinz und ebenso wenig König von Rom. Als Napoleon II. trat er noch einmal ganz kurz auf die grosse Bühne, während der Herrschaft der Hundert Tage, nur um dann erneut seinen Anspruch auf den französischen Thron an Ludwig XVIII. abzutreten.
1818 wurde er von seinem Grossvater mütterlicherseits – Kaiser Franz I. von Österreich – zum Herzog von Reichstadt (Böhmen) ernannt. Als solcher starb er im Schloss Schönbrunn bei Wien, wo er 21 Jahre zuvor das Licht der Welt erblickt hatte.
Arlington, Virginia, USA, 1954:
Bildhauer Felix de Weldon bei der Arbeit am Gipsmodell seines Kriegsdenkmals des US Marine Corps. Sein vollendetes Kunstwerk befindet sich heute in der Nähe des Arlington National Cemetery in Virginia.
Es wurde dem mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichneten Foto von Joe Rosenthal nachempfunden, der das berühmte «Hissen der Flagge auf Iwojima» am 23. Februar 1945 für die Nachwelt festgehalten hatte. Die sechs Soldaten auf dem Bild waren dabei, eine kleine gegen eine grosse amerikanische Flagge zu tauschen. Drei davon starben noch während der Kämpfe auf der pazifischen Vulkaninsel.
Felix de Weldon verwendete alle verfügbaren Fotos und physischen Daten der drei Gefallenen, um ihre Gesichter wahrheitsgetreu modellieren zu können. Die drei Überlebenden standen ihm Modell. Allerdings ist das US Marine Corps später zum Schluss gekommen, dass zwei von ihnen bei dem Ereignis gar nicht dabei gewesen waren.
Die tatsächlichen sechs Fahnenschwenker waren Corporal Harlon Block, Corporal Harold P. Keller, Private First Class Ira Hayes, Private First Class Harold Schultz, Private First Class Franklin Sousley und Sergeant Michael Strank.
Kalifornien, USA, spätes 19. Jahrhundert:
Frankreich, 1920:
Die Franzosen wissen eben, wie man als Frau jeden Alters eine Banane zu «essen» hat. Eins scheint aber in jedem Lebensabschnitt gleich zu bleiben: Die Banane darf unter keinen Umständen geschält werden.
... leider nicht mehr. Er wurde in den 60ern von den Kühlschränken ersetzt.
USA, 1937:
Hinter dieser Maske lassen sich deine Emotionen optimal verbergen! Und dazu siehst du auch noch aus wie jemand, dessen Geisteskräfte äusserst gering, das psychopathische Potential dagegen enorm hoch ist.
All In, also!
Golf von Gela, Sizilien, 11. Juli 1943:
Die SS Robert Rowan wurde zur Unterstützung der alliierten Invasion Siziliens – der Auftakt zum Italienfeldzug im Sommer 1943 – nach Gela geschickt. Kurz vor 14 Uhr fielen die deutschen Bomben. Eine durchschlug das Schiff, zwei andere explodierten in den Laderäumen. Das Schiff wurde ohne Löschversuche aufgegeben, alle 421 Männer an Bord konnten das Schiff sicher verlassen und wurden mit PT-Schnellbooten auf die sich in der Nähe befindlichen Zerstörer gebracht.
20 Minuten später zerriss eine gewaltige Explosion das Schiff in zwei Teile – das Feuer hatte die Munition erreicht. Zwei Nächte lang brannte das Wrack und erhellte die Gegend, weil es sich in dem seichten Wasser nicht versenken liess.
Brüssel, 1935:
René Magritte: «Das Porträt», 1935, Öl auf Leinwand. Museum of Modern Art, New York.
Essex, 1974:
Wer kennt ihn nicht, den unsterblichen Black Knight aus «Monty Python and the Holy Grail» (1975). Gespielt wurde er so lange von John Cleese, bis ihm das erste Bein abgehackt wird. Weil er nicht gut auf einem Bein balancieren konnte, übernahm ein echter einbeiniger Mann die Rolle des schwarzen Ritters, ein Einheimischer namens Richard Burton, der in der Nähe des Sets wohnte und der natürlich nicht mit dem berühmten, walisischen Shakespeare-Interpreten (gestorben 1984) identisch war. Als der Black Knight schliesslich nur noch aus Rumpf und Kopf besteht, übernimmt Cleese wieder.
Und er prahlt angeblich bis heute damit, dass er Richard Burton als Stunt-Double hatte.
USA, 1988:
Arnold Schwarzeneggers Hintern in Walter Hills «Red Heat».