USA, ca, 1915:
Irland, ca. 1945:
Die irische Legende besagt, dass der Trunkenbold und Betrüger Stingy Jack mit seiner Schlechtigkeit sogar Satan vor Neid erblassen liess. Den Teufel in den Schatten zu stellen, das geht natürlich nicht. Also machte sich dieser auf, jene schäbigste aller Seelen, jene ernstliche Konkurrenz in die Hölle hinabzustossen. Doch der trickreiche Stingy Jack schaffte es, Satan zu überlisten. Er bat ihn nämlich darum, vor seinem Abgang noch ein bisschen Bier trinken zu dürfen. Satan, ungewöhnlich kulant, gewährte es ihm. Und selbst als Stingy Jack sein letztes Besäufnis nicht selbst bezahlen konnte, liess sich Satan dazu überreden, sich in eine Münze zu verwandeln, mit der sie die Rechnung begleichen könnten. Doch Stingy Jack überreichte den Münzenteufel nicht dem Wirt, sondern steckte ihn stracks in seinen Hosensack, wo ihn sein silbernes Kruzifix empfing. So konnte sich der Teufel nicht zurückverwandeln und sah sich gezwungen, auf Jacks Forderung einzugehen: Als Gegenleistung für seine Freiheit musste er Jacks Seele zehn Jahre lang verschonen.
Als Satan nach verstrichener Frist wieder bei ihm auftauchte, gelang es Stingy Jack noch einmal, ihn zu betrügen. Dieses Mal verlangte er nach einem letzten Apfel vor dem Tode, wofür der arme Teufel gar eigens auf den Baum kletterte, während der fiese Jack ein Kruzifix in die Rinde ritzte. Er kam erst wieder runter, nachdem er seinem Widersacher versprochen hatte, seine Seele niemals in die Hölle zu bringen.
Was natürlich nicht hiess, dass der saufende Jack nun unsterblich geworden war. Er starb ziemlich bald danach, vom Alkohol zerfressen, doch seine Seele fand nun weder Eingang in den Himmel – dafür war sie viel zu schlecht – noch in die Hölle, denn Satan hielt sein Versprechen. Er gab Jack eine brennende Kohle in einer ausgehöhlten Rübe und schickte ihn in die dunkle Nacht, in der er fortan zu wandeln verdammt war.
So wurde er zu Jack O'Lantern, dem Irrlicht, das nachts über Torfmooren und düsteren Sümpfen flackert. Und dem Vorläufer der heutigen Halloween-Kürbislaternen.
Die oben abgebildete Geisterrübe stammt aus der Sammlung des National Museum of Ireland Country Life. Sie ist ein Gipsmodell einer Rübe, die um 1900 in Donegal geschnitzt wurde.
Imperial Valley, Kalifornien, USA, 1939:
Erbsenpflücker auf dem Weg zur Waage. Das Bild stammt von der sozialkritischen Dokumentarfotografin Dorothea Lange.
Paris, ca. 1930:
Französischer Schinken vom französischen Illustrator René Ravo, der ab 1924 in seinem Atelier im 9. Arrondissement von Paris Hunderte von Anzeigen für die grossen Marken der damaligen Zeit entwarf.
Rom, 1846:
Das Kolosseum auf einem Foto von Calvert Richard Jones.
Bist du schon gespannt, was es ist?
Was dir dieser abgehalfterte Affen-Koch mit diesem Gesicht servieren will, wenn du ihn aufziehst?
Dieses wüste Ding wurde von den bekannten französischen Spielzeugherstellern Roullet & Decamps um 1880 hergestellt. Wenn man den Schlüssel am Rücken des Affen dreht, hebt er blinzelnd und zähnefletschend die Teigkruste seiner Kreation.
Im Video sieht man seinen Einsatz in der ganzen abscheulichen Pracht:
Sarajevo, 1940er:
Am 10. April 1941 proklamiert Ante Pavelic den Unabhängigen Staat Kroatien, der so unabhängig gar nicht war: Ein Marionettenstaat der Nazis, in dessen Konzentrationslagern einzig die Gaskammern fehlten. Die Ustascha hatte eigene Methoden, um ihren Boden von allen Nicht-Katholiken zu säubern:
Im KZ Jasenovac, rund 100 Kilometer südöstlich von Zagreb, wurden Serben, Bosnier, Herzegowiner, Juden, Roma und politische Oppostitionelle mit Beilen, Äxten und Hämmern abgeschlachtet. Manche wurden bei lebendigem Leib verbrannt, andere kochte man in siedendem Wasser. Weit über 100'000 Menschen fanden hier einen unvorstellbar grausamen Tod.
Auch die bosnische Metropole Sarajevo lag in jenem grosskroatischen Staat – und ihre Einwohner wurden von der «Neuen Ordnung» nicht verschont. Hier diente die Villa Luburić als Internierungs- und Exekutionslager. Und hier wohnten Zejneba Hardaga und Rivka Kavilio, die eine Muslima, die andere Jüdin.
Auf dem Foto spazieren sie gemeinsam mit ihren Kindern durch die belagerten Strassen der Stadt, als wandelnde Beispiele für das multikulturelle Zusammenleben in Sarajevo.
Die beiden Familien verband eine enge Freundschaft, sie wohnten jahrelang nebeneinander. Bis am 14. April 1941 die deutschen Bomben das Haus der Kavilios zerstörten. Zejneba fand die obdachlos Gewordenen nach dem Angriff auf der Strasse und nahm sie in ihres auf. So wurden die Nachbarn zu Brüdern und Schwestern, was sich auch daran zeigte, dass Zejneba ihr Gesicht nicht mehr länger vor Rivkas Mann Josef Kavilio verhüllte.
Die Gefahr aber lauerte direkt auf der anderen Strassenseite, wo sich das Hauptquartier der Gestapo befand. Sie hörten die Schreie der Gefolterten, sahen, wie man die Juden vom dritten Stock durch die Fenster auf die Strasse hinauswarf.
Josef ertrug es nicht, dass sich die Hardagas seiner Familie wegen in Lebensgefahr begaben und schaffte es tatsächlich kurze Zeit darauf, seine Frau und die beiden Kinder nach Mostar zu bringen, eine Stadt in der italienischen Besatzungszone, ein für Juden relativ sicherer Ort. Er blieb zurück, um sein Geschäft zu liquidieren, wurde verraten, verhaftet und inhaftiert.
Wegen des starken Schneefalls konnten die Gefangenen der Villa Luburić nicht ins KZ Jasenovac deportiert werden, und so wurden sie mit Ketten an den Beinen zum Schneeräumen missbraucht.
Josef sah Zejneba einmal, wie sie an der Strassenecke stand und zu ihm herüberblickte, mit Tränen in den Augen das Elend ihres Freundes beobachtete. Sie brachte ihm heimlich Essen, bis ihm die Flucht gelang. Zwei Monate hielt er sich daraufhin bei den Hardagas versteckt, dann floh auch er nach Mostar zu seiner Familie.
Als im September 1943 Italien einen Waffenstillstand mit den Westalliierten schloss, gerieten die italienischen Gebiete unter deutsche Besatzung – und die Kavilios flohen in die Berge, wo sie sich den Partisanen anschlossen.
Nach dem Krieg kehrten sie noch einmal nach Sarajevo zurück und hörten, dass Zejnebas Vater in Jasenovac ermordet worden war. Auch er hatte Juden versteckt.
Knapp fünfzig Jahre später wütete ein neuer Krieg in Sarajevo. Jugoslawien brach gewaltvoll zusammen, und wieder stellten sich die einen über die anderen, hielten ihre Religion und ihre Volkszugehörigkeit für überlegen, wieder wurde gekämpft, getötet und gesäubert im Namen ethnisch reiner Staatsvorstellungen.
Seit die bosnisch-serbischen Truppen die Stadt belagerten, lebten Zejneba, ihre Tochter und ihre Enkelin im Keller und assen Suppe aus Gras, das sie in einem nahegelegen Park fanden. Bis Hilfe aus Israel kam. Denn dieses Mal gelang es den inzwischen in Jerusalem ansässigen Kavilios ihre Freunde zu retten. Mit Hilfe des Yad Vashem, der Behörde des Gedenkens an die Scho'ah und den Heldenmut – gelang es schliesslich, die Hardagas nach Israel zu holen.
Zejnebas Tochter Sara Pecanac schliesslich trat zum Judentum über und arbeitet heute für Yad Vashem, wo die Geschichte ihrer Familie im Museum ausgestellt ist. Eine Akte über ihren Heldenmut wird im Archiv der «Righteous Among the Nations» aufbewahrt. Hier habe sie vor allem eins gelernt, sagt sie:
Florenz, Italien, 1962:
Celia Hammond für die Vogue. Das Foto stammt vom englischen Fotografen Brian Duffy.
Cambridge, Massachusetts, USA, 1929:
Harris P. Mosher lehrt an der Harvard Medical School mit Hilfe eines riesigen Schädels, den einer seiner Vorgänger für den anatomischen Unterricht anfertigen liess.
USA, 1975:
Der französische Profi-Wrestler André the Giant mit seiner Cadillac-Limousine, die dem «achten Weltwunder», wie er auch genannt wurde, eine einigermassen bequeme Fahrt ermöglichte. André litt an Riesenwuchs und Akromegalie, er war über zwei Meter gross und ca. 240 Kilogramm schwer.
Berchtesgadener Land, Oberbayern, Deutschland, Mai 1945:
Soldaten der siebten US-Armee besuchen nach der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht den ehemaligen Rückzugsort Adolf Hitlers.
USA, 1926:
Das Michelin-Reifenmännchen, offiziell Bibendum oder Bib genannt, als es noch richtig gruselig war.
Angefangen hatte alles auf der Weltausstellung 1894 in Lyon, als der Firmengründer Édouard Michelin einen Stapel Autoreifen verschiedener Grössen erspähte, die in weisse Stoffhüllen verpackt waren. «Wenn er Arme hätte, sähe er fast wie ein Mensch aus», sagte er zu seinem Bruder und liess daraufhin ein Plakat mit eben einem solchen Reifenmann entwerfen. Den lateinischen Spruch «Nunc est bibendum!» (Jetzt lasst uns trinken!) hatte er einer deutschen Bierwerbung entlehnt, auf der ein dicker Bayer sich einer Mass Bier annimmt.
Das Michelin-Männchen aber hebt eine Schale mit Glassplittern und Nägeln hoch, und trinkt auf unsere Gesundheit. Weil: «Le pneu Michelin boit l’obstacle!» (Der Michelin-Reifen schluckt das Hindernis!) Ganz im Gegensatz zu Pneu X.
USA, 1970er:
Damit Bruce Lees Faust eisern und immer eiserner wurde, trainierte er sie täglich. Die Widerstandsfähigkeit seiner Knöchel erhöhte er, indem er in Kissen mit unterschiedlicher Füllung schlug, die er an seine Gartenmauer genagelt hatte. Eines Tages, so erzählt man sich, kam Chuck Norris vorbei, um mit ihm zu trainieren und fragte Bruce, was in den Kissen sei.
Ohne zu antworten, schlug er mit voller Wucht auf eines ein und sagte dann zu Chuck: «Ok, jetzt du.» Der tat es, und schrie vor Schmerz auf, während Bruce sich darüber kaputt lachte. «Was zum Teufel ist da drin?», fragte Chuck, und Bruce antwortete: «Metallspäne!»
USA, 1930er:
Ein Schulmädchen unterwegs mit seinen Büchern.
Westfront, 1914–1918:
USA, 1910:
Lange bevor die Menschen in Rollschuhdiscos herumkurvten, erfand Charles A. Nordling aus Suisun, Kalifornien diese frechen Flitzer. Die Räder werden durch die Pedalwirkung der Füsse gedreht, wodurch «die Notwendigkeit einer übermässigen Kraftanstrengung seitens des Rollschuhfahrers vermieden wird», schreibt er in seiner Patentanmeldung.
Wien, 1731:
Der niederländisch-schwedische Maler Martin van Meystens war am Wiener Hof unter der Regentschaft Maria Theresias tätig.
Und dort malte er neben vielen Porträtbildern der kaiserlichen Familie auch diese kniende Nonne, die von einem Mönch lüstern begafft wird.
Allerdings nicht nur von vorne, ...
Santa Monica, Kalifornien, USA, 1966:
Man weiss kaum, was beeindruckender ist: Die Muskeln oder das Badehöschen.