Reading, Pennsylvania, USA, um 1930:
Mini-Polizeistation mit Notruftelefon, mit dem Polizei, Krankenwagen und Feuerwehr sofort verständigt werden können.
Jerez de la Frontera, Andalusien, Spanien, 1938:
Rauchend, in den kurzen Reisemantel, die Chlamys, gehüllt, und mit dem korinthischen Helm auf dem Kopf, so cool war Archäologie damals, als Manuel Esteve Guerrero seinen Jahrhundertfund am Ufer des Flusses Guadalete machte.
Bei dem Helm handelt es sich um eines der ältesten griechischen Zeugnisse, die in der westlichen Welt aus dem Erdenreich gegraben wurden. Das Adjektiv korinthisch hat in diesem Fall nichts mit seiner Herkunft zu tun, sondern bezieht sich nur auf den in der archaischen (800 – 500. v. Chr.) bis in die klassische Periode (von ca. 500 – 336 v. Chr.) beliebtesten Helmtyp: Aus einem Stück gehämmerter Bronze gefertigt, lässt er Augen-, Nasen- und Mundpartie frei. Entlang der Öffnung verlaufen Löcher, die genutzt wurden, um ein schützendes Lederfutter aufzunähen.
Wegen des fehlenden Nasenschirms, der den korinthischen Helm für gewöhnlich auszeichnet, gehen die Archäologen davon aus, dass er gar nicht im Kampf getragen wurde, sondern vielmehr rituellen Zwecken diente. Darauf lässt auch sein Fundort am Fluss schliessen – er könnte den Wassergöttern dargeboten worden sein.
Frankreich, 1840:
Er war einer der vier Urväter der Fotografie und ging als Pionier der Fototechnik in die Geschichte ein. Nur leider nicht als DER Pionier. Hippolyte Bayard (1801– 1887) war ein französischer Finanzbeamter und Justiziar, der in seiner Freizeit gern malte und zeichnete, vor allem aber mit dem Phänomen Licht herumexperimentierte und wie sein Konkurrent Louis Daguerre nach einem fotografischen Verfahren suchte, Abbilder auf lichtempfindlich gemachtes Papier zu fixieren. Es gelang ihm, ein Direktpositiv-Verfahren zu entwickeln, dessen Nachteil allerdings das fehlende Negativ war. Eine direkte Vervielfältigung der Bilder war daher nicht möglich.
Bayard war der Erste, dennoch verlor er den Wettlauf um Anerkennung. Am 24. Juni 1839 war er zwar der Mann, der mit seinen 30 Papierbildern in Paris die erste Fotoausstellung der Welt bestritt, aber nur zwei Monate später wurde die Patentschrift der Daguerreotypie veröffentlicht – das Verfahren Daguerres, das Fotografien auf einer spiegelglatt polierten Metalloberfläche zauberte, erst auf Silber-, dann, weitaus kostengünstiger, auf Kupferplatten.
Und was macht ein Künstler, wenn er scheitert? Er erhebt sein Scheitern zur Kunst! Auf melodramatischste Weise, aber nicht ohne eine Prise Ironie schuf Hippolyte Bayard also sein «Selbstporträt als Ertrunkener», als von dunklen Leichenflecken heimgesuchter Körper, der in der Totenhalle vor sich hinrottet, weil sich niemand für ihn interessiert. Auf der Rückseite folgende Worte aus dem inszenierten Jenseits verlautend:
«Die Leiche des Mannes, die Sie umseitig sehen, ist diejenige des Herrn Bayard... Die Akademie, der König und alle diejenigen, die diese Bilder gesehen haben, waren von Bewunderung erfüllt, wie Sie selber sie gegenwärtig bewundern, obwohl er selbst sie als mangelhaft empfand. Das hat ihm viel Ehre, aber keinen Pfennig eingebracht. Die Regierung, die Herrn Daguerre viel zu viel gegeben hatte, erklärte, nichts für Herrn Bayard tun zu können. Da hat der Unglückliche sich ertränkt. H.B., 18. Oktober 1840.»
Der US-amerikanische Schauspieler Peter Falk (1927–2011) mit russisch-polnischen Wurzeln, alias der in unseren Herzen ewig weiterlebende Columbo. Sein erstes Glasauge bekam er mit drei Jahren, nachdem man ihm sein rechtes Auge mitsamt dem darin wuchernden Tumor entfernt hatte.
Es gereichte ihm nicht von Anfang an zu Ruhm. Harry Cohn, der Gründer und Boss des Filmstudios Columbia Pictures, meinte nach Falks Vorsprechen für eine Rolle: «Für dieselbe Gage bekomme ich einen Schauspieler mit zwei Augen.»
Columbo reichte eines, und er sah damit besser als alle anderen. Falk schneiderte sich die Figur des Inspektors auf seinen kleinen, 168 cm grossen Leib, stets in seinem eigenen, zerknitterten Regenmantel und dem zerbeulten, grauen Peugeot 403 Cabriolet unterwegs – beides Requisiten, für die er sich über die Köpfe der Produzenten hinweg entschied –, auf dem Beifahrersitz sein lang- und schlaffohriger Basset Hound namens «Dog».
Auch Columbo brauchte keinen Vornamen. Als dümmlich daherplaudernder Lieutenant erschien er im Hause des Mörders, als dessen weit überlegener Überführer verliess er es wieder. Dafür brauchte er weder Handschellen noch DNA-Analysen, sondern einzig sein kombinationswütiges und detailverliebtes Gehirn. Ein Gehirn, das am Ende seines Lebens von der Alzheimer-Krankheit so sehr zerfressen war, dass sich Peter Falk an keinen seiner 69 Fälle mehr erinnern konnte, die er während 34 Jahren (1968–2002), mit der Hand schon an der Türklinke und dem Satz «Just one more thing» so bravourös gelöst hatte.
Quebec, Kanada, April 2001:
Ein kanadischer Demonstrant schiesst den Tränengaskanister mit seinem Hockeyschläger zurück zum Absender.
Der Amerika-Gipfel tagte 2001 in Quebec mit dem Ziel, eine gesamtamerikanische Freihandelszone (FTAA) zu schaffen. Hunderte Menschen protestierten dagegen. Es gab diejenigen, die Molotow-Cocktails und Betonbrocken auf die Polizisten warfen, um den Sicherheitsbereich zu durchbrechen.
Und es gab die anderen. Die grosse Mehrheit, die friedlich zu demonstrieren gedachte.
Die Antwort der Polizei kam in Form von Gummigeschossen und Tränengas.
Am Ende ging es nicht um Sinn und Unsinn der Globalisierung, sondern um die bei den gewaltsamen Zusammenstössen verwendete Pyrotechnik und die Frage, ob das Verhalten der Polizei verhältnismässig gewesen sei.
Bucht von San Diego, 1894:
Der Vertrag von Guadalupe Hidalgo beendete 1848 den Mexikanisch-Amerikanischen Krieg. Für Mexiko bedeutete er vor allem einen enormen Gebietsverlust. Um das neue Land nun eindeutig auf die Seite der USA zu bekommen, verlangte man die Festlegung einer «Grenzlinie mit der gebotenen Genauigkeit auf massgeblichen Karten und die Festlegung von Landmarken auf dem Boden, die die Grenzen beider Republiken zeigen».
Östlich von El Paso wurde der Rio Grande (auch Rio Bravo del Norte) als Grenzfluss bis zu dessen Mündung in den Golf von Mexiko (gemäss Trump neuerdings Golf von Amerika) festgelegt, westlich davon war der Verlauf der Grenze noch nicht ganz klar, weshalb er erst vom ausserordentlich begabten Geodäten und Kartografen William Hemsley Emory vermessen werden musste. Sechs Jahre lang wurde über eine Strecke von rund 3200 Kilometern unerforschtes Gebiet durchkämmt, der Verlauf der Trennlinie dabei entweder mit simplen Steinhaufen oder -pfeilern gekennzeichnet.
Der westlichste Punkt kam dann drei Seemeilen südlich des südlichsten Punkts der Bucht von San Diego zu liegen. Jenen «Anfangspunkt der Grenze» markierte ein Grenzstein in Form eines sechs Meter hohen Marmor-Obelisken.
Solche Denkmäler wurden entlang der gesamten Grenze errichtet und waren immer wieder beschädigt oder ganz zerstört worden. Die Streitigkeiten über den genauen Verlauf der Demarkationslinie nahmen zu, als die Bevölkerung in den Grenzgebieten zu wachsen anfing.
Also sollte eine neue amerikanisch-mexikanische Vermessungskommission von El Paso bis zum Pazifik die Grenzgemeinden durchreisen, um über den Zustand der Denkmäler zu berichten und die Schaffung von neuen anzuordnen, wo welche nötig waren. Die Sache gestaltete sich als schwierig. Manche ursprüngliche Grenzmarkierungen, besonders die im bergigen Gelände, fanden die Männer nicht an der Stelle, wo sie laut Karte hätten stehen müssen, oder sie waren von vornherein falsch positioniert worden. Wieder andere hatte das übers Ufer tretende Flusswasser zum Verschwinden gebracht.
Das Denkmal Nummer 1 fand man 1894 derart zertrümmert vor, dass es in San Diego renoviert, mit der neuen Nummer 258 versehen und an seinem Ursprungsort wieder aufgestellt wurde – allerdings mit einem spitz zulaufenden Eisenzaun umfriedet, der es vor weiterem Vandalismus schützen sollte.
Die Grenze sollte fortan von keinem mehr so leicht verändert werden können. Keine Viehzüchter und Bergleute, die Markierungen verlegten, um an mehr Land und Bodenschätze zu kommen. Keine zerstörungswütigen Indianer mehr, die Hand an jene unverrückbaren Grenzpfeiler zu legen wagten.
Die Fehler, welche die neue Vermessungskommission bei der alten Grenzziehung ausmachen konnte, hätten, wären sie korrigiert wurden, einen Nettogebietsgewinn von mehr als 777 Quadratkilometern (rund 300 Quadratmeilen) für Mexiko bedeutet. Aber sie waren nicht korrigiert worden. Aus Angst vor endlosen weiteren Rechtsstreitigkeiten und Verhandlungen beliessen beide Seiten die Grenze im Grossen und Ganzen so, wie sie von William Hemsley Emory einst gezogen worden war.
USA, 1982:
So viel Promotion hatte «E.T. the Extra-Terrestrial» am Ende gar nicht nötig. Steven Spielbergs Film über den auf der Erde gestrandeten Ausserirdischen wurde zum umsatzstärksten Streifen der 80er Jahre.
Und die erst sechsjährige Drew Barrymore zu einer der berühmtesten Kinderdarstellerinnen der damaligen Zeit.
1945:
Auch der Ustascha-Führer Ante Pavelić war einer der Kriegsverbrecher, der 1945 über eine der Rattenlinien nach Argentinien flüchtete. Mit Hilfe des Vatikans gelang es dem faschistischen Diktator des Unabhängigen Staates Kroatien, jenem Marionettenstaat der Nationalsozialisten, der gerechten Strafe für seinen an hunderttausenden Serben sowie zehntausenden Juden und Roma verübten Genozid zu entgehen.
Am 10. April 1957, dem Jahrestag der Gründung des Unabhängigen Staates Kroatien, wurde Pavelićs Rücken von mehreren Schüssen durchsiebt. Die Schüsse stammten aus der Waffe von Blagoje Jovović, einem im Exil lebenden Montegriner serbischer Herkunft. Sie töteten Pavelić nicht sofort.
Das taten sie erst acht Monate später, am 28. Dezember 1959 um 3:55 Uhr.
Zürich, 1933:
Eine Jelmoli-Werbung des Zürcher Grafikers Hugo Laubi.
Rom, Italien, 1939:
Bau der U-Bahn von Rom direkt beim Kolosseum. Eine erste Linie wurde im Jahr 1955 in Betrieb genommen.
Independence, Kalifornien, USA:
Oberhalb des kalifornischen Grenzstädtleins Lone Pine lebte in einer Höhle einst ein alter, zahnlos gewordener Bergmann mit dem Namen George Washington Hancock (1882–1969). Er konnte sich kein richtiges Gebiss leisten, also bastelte er selbst eines. Dafür schmolz er alte Zelluloid-Zahnbürstengriffe ein und formte den heissen, weichen Kunststoff so, dass er sich, sein Zahnfleisch verbrennend, an seine Kieferknochen schmiegte. Dann zog er die Zähne der von ihm erlegten Kojoten und steckte sie in sein Zelluloid-Konstrukt.
Als der 1946 durch Lone Pine reisende Zahnarzt Dr. Douglas Dyerjene in Hancocks Mund die jahrelang erfolgreich getragenen Tierbeisserchen erblickte, war er davon so beeindruckt, dass er sich anerbot, ihm im Tausch gegen seine DIY-Prothese ein professionelles Gebiss anzufertigen.
Heute befindet sich das dentale Kunstwerk in der Sammlung des Eastern California Museum in Independence, Kalifornien.
USA, 1972:
Die «Dental Plumper»-Prothese, die Marlon Brando bei seiner Darstellung des Gangsterbosses Vito Corleone im Film «The Godfather» (Der Pate) trug, um den Eindruck von Bulldoggen-ähnlichen Hängebacken zu erwecken.
Schon beim Vorsprechen für die Rolle hatte er sich dafür Wattebällchen in die Backen gestopft, die eigentliche Prothese erschufen dann der Maskenbildner Dick Smith und der Zahnarzt Henry Dwork. Erst aus bequemem Schaumlatex, dann aus weitaus ergiebigerem Harz und Stahl.
Autonome Region Kurdistan, Irak, 1965:
Ein kurdischer Peschmerga mit seiner Familie im irakischen Kurdistan.
Peschmerga bedeutet aus dem Kurdischen frei übersetzt: «Die dem Tod ins Auge Sehenden» – und ist der Name der Streitkräfte, die 1997 nach dem Irakkrieg und Sturz Saddam Husseins in die irakische Verfassung aufgenommen und als offizielle Armee der Autonomen Region Kurdistan anerkannt wurden.
London, Grossbritannien, 1925:
Die Achille Serre Ladies Fire Brigade war eine Privatfeuerwehr in London und wohl die erste ihrer Art, die nur Frauen beschäftigte. Hartes körperliches Training, Bereitschaftsübungen und gemeinnützige Arbeit gehörten zu den täglichen Aufgaben der Brigade. Sie lernten den Umgang mit Schläuchen und Leitern in verschiedenen Brandszenarien.
Obiges Bild sollte wohl eher der Popularisierung der Frauenfeuerwehr dienen, als die Realität korrekt wiederzugeben. Denn sicherlich trugen die Damen bei ihren echten Einsätzen keine Halbschuhe mit Absatz, sondern kämpften – wie ihre männlichen Kollegen – in schweren, robusten Stiefeln gegen die Flammen.
Hier sind die Frauen der Achille Serre Ladies Fire Brigade mit Motorrad und Beiwagen unterwegs zum Turnier der Londoner Privatfeuerwehren – in Riemchen-Schühchen!
Berlin und Prag, 1930-40er:
John Heartfield (1891–1968) hiess eigentlich Helmut Herzfeld, aber er wollte keinen deutschen Namen mehr. Er kritisierte mit seinem anglisierten Namen lieber die deutsche Regierung in Form seiner einzigartigen politischen Fotomontagen, als deren Erfinder er heute gefeiert wird. Zwischen Kunst und Medien wirkend, schuf der Dadaist und Grafiker – mit Schere und Klebstoff bewaffnet – harte, manchmal surrealistisch anmutende Werke, die die Welt, wie sie damals war, anklagten.
Zuerst tat er dies im Zusammenhang mit dem Ersten Weltkrieg. Er zeigte, wie der so viel beschworene «Heldentot» in den Schützengräben wirklich aussah. Wie die zerfetzten Körper herumlagen im Niemandsland. Und dass es an diesem Krieg nichts gab, was heroisch war. John Heartfield tat das, was Erich Maria Remarque mit seinem Roman «Im Westen nichts Neues» (1929) tat. Er erzählte die Wahrheit:
John Heartfield wurde Mitglied der Kommunistischen Partei Deutschlands und floh 1933 nach Prag, wo er seine Arbeit für oppositionelle Publikationen in Deutschland fortführte.
«Am Karfreitag, Ostern 1933, brach nachts die SS in meine Wohnung ein, in der ich mich zufällig gerade aufhielt, um meine künstlerischen Arbeiten zu packen. Es gelang mir, durch einen Sprung vom Balkon meiner im Hochparterre gelegenen Wohnung der Verhaftung zu entgehen.»
John Heartfield
Anfang November 1934 wurde er von der Hitlerregierung ausgebürgert.
Der Text oben im Bild besagt:
«In der Zeitschrift ‹Archiv für Biologie und Rassenforschung›, Berlin, ist ein Artikel unter dem Titel ‹Nutzen, welchen das Luftbombardement vom Standpunkt der rassischen Selektion und der Sozialhygiene bringt› erschienen. In dem Artikel heisst es u. a.:
‹Am meisten leiden unter Luftbombardements die stark bewohnten Teile der Städte. Da diese Gegenden zumeist vom Lumpenproletariat bewohnt sind, wird die Gesellschaft dadurch von diesen Elementen befreit. Schwere Bomben mit einem Gewicht von einer Tonne bringen nicht nur den Tod, sondern rufen auch sehr oft Irrsinn hervor. Menschen mit schwachen Nerven können derartige Erschütterungen nicht aushalten. Das gibt uns die Möglichkeit, Neurastheniker zu konstatieren. Dann bleibt nur noch übrig, solche Menschen zu sterilisieren. Dadurch wird die Reinheit der Rasse gesichert.›
Mitte März 1938 hatten bei einem Luftangriff auf Barcelona 1000 Zivilisten den Tod gefunden, 500 Frauen und Kinder starben am 31. Mai, als das katalanische Städtchen Granollérs von deutschen und italienischen Flugzeugen bombardiert wurde. Die Volksillustrierte stellte die Frage: ‹Wann werden in Spanien und China nicht mehr die Bomben töten?› und berichtete im folgenden Heft über die erwähnten Luftangriffe.»
Nach der Besetzung des Sudetenlandes musste Heartfield erneut fliehen, dieses Mal nach Grossbritannien, wo er dank Hemingways Frau, der Journalistin Martha Gellhorn, vorerst bleiben konnte. Doch dann wurde er 1940 als «feindlicher Ausländer» in ein Internierungslager gesteckt, wo sich sein Gesundheitszustand drastisch verschlechterte.
1950 kehrte er nach Deutschland, in die DDR, zurück und verstarb mit 76 Jahren in Ost-Berlin.
New York, USA, 2012-2014:
Die Maschinen von Fernando Orellanas Serie «Shadows» zeichnen plötzliche Temperaturschwankungen, elektromagnetische Energie und Infrarotlicht auf; messen also alle möglichen Anzeichen von dem, was Geisterbeschwörer gemeinhin als «paranormale Aktivität» bezeichnen. An sie schloss der Künstler nun persönliche Gegenstände von kürzlich Verstorbenen an.
Ob sich die Erdnussbutter-Mühle wohl bald zu drehen beginnt, wenn ihre Besitzerin zurückkommt, um sie mit unsichtbarer Hand zu betätigen?
Und warum musste sie für ihr Museumsticket nichts bezahlen?!?
Krakau, Polen, 1940:
Deutsche Besatzer zerstören ein Denkmal des polnischen Dichters und Helden Adam Mickiewicz (1798–1855). In einer Zeit der Nichtexistenz eines polnischen Nationalstaates hatte er seine Landsleute mit in Verse gefasstem Kampfgeist versorgt.
Bis heute ist sein Versepos «Pan Tadeusz» – ein Spiegel des polnischen Kampfes für Freiheit und Unabhängigkeit – Pflichtlektüre in den polnischen Schulen und nach der Bibel das meistgelesene Buch im Lande.
Los Angeles, USA, 1977:
Ja, solches Haar gehört geföhnt.