International
Russland

Russland simulierte in Militärübung offenbar Krieg gegen NATO

epa06215188 Belarussian helicopters and paratroopers in action during the joint Russia-Belarus strategic military exercises Zapad 2017, at the Borissov training range in Belarus, 20 September 2017. EP ...
Weissrussische Helikopter bei gemeinsamer Militärübung mit Russland.Bild: EPA/EPA

Russland simulierte in Militärübung offenbar Krieg gegen die NATO 

07.01.2018, 22:0808.01.2018, 06:16
Mehr «International»

Im September 2017 führte Russland eine grosse Militärübung mit der Bezeichnung «Zapad 2017» (oder «Westen») durch. Diese fand auf dem Territorium von Weissrussland (Belarus) in der Ostsee und nahe dem russischen Vorposten Kaliningrad statt.

Russland habe damit einen gross angelegten Angriff gegen die NATO simuliert, behauptet Riho Terras, General der Streitkräfte von Estland, gegenüber der britischen Zeitung Independent. Die NATO fürchte, Russland wollte beweisen, dass es im Ernstfall seine Truppen innert kürzester Zeit kampfbereit machen könne. 

epa06214945 Soldiers march in formation during the 'Zapad 2017' joint Russian-Belarusian military drill 'Zapad 2017' near the town of Borysow in Belarus, 20 September 2017. EPA/LES ...
Russische Soldaten während der Militärübung «Zapad».Bild: EPA/PAP

«Zapad» deutlich grösser als angegeben

Russland behauptet die Militärübung habe ausschliesslich zu Verteidigungszwecken stattgefunden. Laut Riho Terras hatte «Zapad 2017» weit grössere Ausmasse als von Russland angegeben. Russland habe damit einen Krieg gegen eine von den USA angeführte NATO in Europa simuliert.

Laut Russland haben offiziell 12'700 Soldaten an der Militärübung teilgenommen. Da «Zapad 2017» über mehrere Regionen verteilt stattgefunden hat, seien möglicherweise 100'000 russische Soldaten am Boden, in der Luft und auf dem Wasser im Einsatz gewesen.

«Die Zahl der Truppen, die an der Übung teilgenommen haben, war signifikant höher als im Vorfeld von Russland angegeben. Ausserdem sei der Zweck ein anderer gewesen als vorgegeben und die geografische Ausdehnung sei deutlich grösser gewesen als angekündigt», sagt NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg.

epa06214941 Fighters jets in action during the 'Zapad 2017' joint Russian-Belarusian military drill 'Zapad 2017' near the town of Borysow in Belarus, 20 September 2017. EPA/LESZEK  ...
Russische Militärflugzeuge im Einsatz.Bild: EPA/PAP

Westeuropa im Visier

Die russischen Truppen hätten das Übernehmen von Flughäfen sowie von Häfen in der Ostsee trainiert. Desweiteren sei das Bombardieren von kritischer Infrastruktur, wie Flughäfen, Häfen und Stromkraftwerke in Westeuropa trainiert worden.

Dabei seien nicht nur Militäroperationen gegen NATO-Mitglieder wie Deutschland, die Niederlande oder Polen einstudiert worden. Auch nicht NATO-Mitglieder wie Schweden und Finnland seien das Ziel der Militärübung gewesen.

(mik)

Im Iran setzen Tausende ihr Leben aufs Spiel

Video: srf

Russland

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
84 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
suiMARC
07.01.2018 22:18registriert Juli 2014
„Die NATO fürchte, Russland wollte beweisen, dass es im Ernstfall seine Truppen innert kürzester Zeit kampfbereit machen könne.“

Und ich dachte Russland wolle beweisen, dass sie keine Einsatzbereitschaft herstellen können...

Jetzt aber mal ernsthaft: Was die NATO hier abzieht ist in Sachen Dopelmoral doch kaum zu überbieten. Die führen doch genau so Militärmanöver direkt vor Russlands Toren durch und haben gleichzeitig dutzende Stützpunkte in grenznähe.

Ich verteidige Russlands vorgehen nicht. Dieses Säbelrasseln bringt nix. Aber die NATO ist nicht besser.
00
Melden
Zum Kommentar
avatar
Posersalami
07.01.2018 22:00registriert September 2016
Nein, sowas aber auch, eine Armee trainiert den Ernstfall!
00
Melden
Zum Kommentar
avatar
Aladdin
07.01.2018 22:58registriert April 2017
Das erinnert mich sehr an meinen Militärdienst. In den Manövern kam der Feind stehts von Osten, griff mit SU27 und T52 an und erhielt den Tarnnamen „Orange“ ( Originalton: „Rot ist ja politisch nicht mehr korrekt, deshalb sagen wir jetzt Orange. Ha ha ha ha). Alles die gleichen Kindsköpfe.
00
Melden
Zum Kommentar
84
Trump macht «Merkel-Schreck» Richard Grenell zum Sondergesandten
Der ehemalige US-Botschafter in Deutschland, Richard Grenell, soll künftig Gesandter für Sondermissionen des designierten US-Präsidenten Donald Trump werden.

«Ric wird an einigen der heissesten Brennpunkte der Welt arbeiten, darunter Venezuela und Nordkorea», schrieb Trump auf der von ihm mitbegründeten Online-Plattform Truth Social. «Ric wird weiterhin für Frieden durch Stärke kämpfen» und werde Amerika immer an die erste Stelle setzen, so Trump.

Zur Story