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Snapchat-Agentur verklagt einen Influencer, wegen 45'000 Dollar

Ein Influencer legt sich mit Snapchat an – und kriegt jetzt mächtig aufs Dach

02.11.2018, 10:5102.11.2018, 12:34
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Was passiert, wenn man sich nicht an einen Vertrag hält, muss ein Influencer aus den USA am eigenen Leib erfahren. Konkret geht es um den 20-jährigen Luka Sabbat. Kennst du nicht? Macht nichts. Aber falls es dich doch interessiert: Er ist Model und war bis vor kurzem der Freund einer der Kardashians.

Instagram-Kontostand: 1,4 Millionen Follower.

Luka Sabbat arrives for a presentation of the Dolce & Gabbana women's Spring-Summer 2017 collection, part of the Milan Fashion Week, unveiled in Milan, Italy, Sunday, Sept. 25, 2016. (AP Phot ...
Es war Kourtney Kardashian, die sich in Sabbat verguckt hatte. So, jetzt weisst du's.Bild: AP/AP

Klar, dass da die Firmen Schlange stehen, um den jungen Mann für Werbeposts zu bezahlen. So auch die PR-Agentur von Snapchat. Diese wollte, dass Sabbat auf seinem Instagram-Account für die Snapchat-Videobrille Spectacles wirbt. Sagt dir nichts? Klar, denn die Brille ist bisher nicht wirklich erfolgreich.

So sieht die Brille aus:

Spectacles Snapchat
Bild: Snapchat

Die PR-Agentur offerierte Sabbat 60'000 Dollar und verlangte dafür folgende Gegenleistungen:

  • Einen normalen Fotopost im Feed des Accounts.
  • Drei Story-Posts. Zwei davon mussten im Kontext der New Yorker Fashion-Week entstehen, einer während der Fashion-Week in Mailand oder Paris. (Story-Posts verschwinden nach 24 Stunden).
  • Jeweils einen bereitgestellten Link in die Instagram-Storys einbauen.
  • Sich mit der Spectacles-Brille im Rahmen der Fashion-Week in Mailand oder Paris öffentlich fotografieren lassen.
  • Die Posts der Agentur vorab zur Prüfung schicken und nachträglich für 24 Stunden Analysedaten zur Verfügung stellen.

Sieht man sich die Brille an, ist durchaus verständlich, dass Sabbat nicht wirklich Lust hatte, diese in der Öffentlichkeit zu tragen. Dennoch ging er auf das 60'000-Dollar-Angebot der PR-Agentur ein. 45'000 Dollar kassierte er sofort, während der Rest ausbezahlt werden sollte, wenn die Vereinbarung erfüllt würde.

Scheinbar war sich Sabbat nicht bewusst, dass er damit einen rechtsgültigen Vertrag einging, denn die Vereinbarung hat er bis heute nicht erfüllt. Das geht aus einer Beschwerde der PR-Agentur beim Supreme Court New York hervor. Laut dieser Beschwerde hat Sabbat gerade einmal das verlangte Foto hochgeladen und nur eine einzige Story erstellt. Alle anderen Vereinbarungen hat er nicht eingehalten.

Das einzige Bild, das er gemacht hat (von sehr weit weg):

Es kommt aber noch dicker: Obwohl sich Sabbat bewusst sei, dass er den Vertrag nicht eingehalten habe, weigere er sich, die 45'000 Dollar zurückzubezahlen. Ein dummer Fehler, der ihn nun sehr teuer zu stehen kommen könnte. Denn die Snapchat-PR-Agentur fordert nun per Gericht nicht nur die geleistete Zahlung zurück, sondern nochmals 45'000 Dollar als Schadenersatz und auch die Übernahme sämtlicher Anwaltskosten.

Für das Influencer-Marketing könnte das Urteil wegweisend sein, denn es zeigt auf, dass sich Influencer nicht einfach alles erlauben können, nur weil sie viele Follower haben. Für Sabbat ist die ganze Sache mit grosser Wahrscheinlichkeit jetzt schon ein ziemliches Desaster, denn welche Firma möchte mit einem Werbepartner zusammenarbeiten, der unzuverlässig ist? (pls)

Auch diese Influencerin hat ihre Grenzen aufgezeigt bekommen:

Diese 20 Bilder halten unserer Gesellschaft den Spiegel vor:

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Wie man mit Selfies Geld verdient:

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16 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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G. Samsa
02.11.2018 11:04registriert März 2017
Tja, auf ihn passt wohl die Bezeichnung Infaulenzer sehr gut.
Mein Papa würde sagen, der soll sich einen richtigen Job suchen. Und er hätte nicht mal unrecht. ;-)
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c-bra
02.11.2018 11:23registriert April 2016
Influencer hin, oder her. Was mich immer noch wundert, ist die Tatsache, dass Snapchat noch immer in diese Brille investiert. Das Ding ist, wie auch das Teil von Google, einfach nicht massentauglich. Kein normaler Mensch (ok, Influencer sind zT nicht wirklich normal (a.d.U.)) möchte mit so einem Ding rumlaufen, Thema Datenschutz noch nicht einmal berücksichtigt.
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Hierundjetzt
02.11.2018 15:27registriert Mai 2015
Übersetzt in unsere Welt (99% der Weltbevölkerung):

Ein Arbeitsloser mit zuviel Ego und zuwenig Hirn unterschreibt einen Werkvertrag und verprasst das Honorar ohne die vertragliche Leistung zu erbringen. Ende der Story.
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