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Originals aus Afrika: Netflix investiert in Nollywood

Die Netflix-Originals aus Nollywood kommen! Ja, du hast richtig gelesen: Nollywood

19.09.2018, 19:0520.09.2018, 07:35
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Netflix hat es sich zur Aufgabe gemacht, für seine Plattform Content in aller Welt produzieren zu lassen. Doch während Europa, Asien, Lateinamerika und Australien bereits von diesem Vorhaben profitieren, blieb ein Kontinent bisher aussen vor: Afrika.

Um das nun zu ändern, investiert Netflix in Nollywood, einen der aufstrebendsten Filmindustrien der Welt. Nollywood umschreibt den Filmmarkt Nigerias und ist – gemessen an den Filmproduktionen – sogar grösser als Hollywood. Nur das indische Bollywood hat im Moment noch einen höheren Output an Filmen.

Bereits in der Vergangenheit hat Netflix den einen oder anderen nigerianischen Film auf seiner Plattform aufgeschaltet, Eigenproduktionen waren das allerdings nicht.

Out of Luck
Das Drama «Out of Luck» ist einer der wenigen nigerianischen Filme auf Netflix. Allerdings muss man dafür die Sprache auf Englisch umstellen.Bild: Film OneDistribution

Um den Anteil von afrikanischem Content rasch zu steigern, hat Netflix nun angefangen, in laufende oder bereits abgeschlossene Produktionen zu investieren. Den Anfang macht dabei «Lionheart», bei dem Netflix sich die weltweiten Vertriebsrechte gesichert hat. Damit wird der Film nicht nur Netflix' erstes Original aus Afrika, sondern auch seine Weltpremiere auf der Plattform haben.

Der englische Trailer zu «Lionheart»:

Für Nollywood sind Einnahmen aus Abkommen mit Streaming-Diensten eine dringend benötigte Einnahmequelle. Obwohl jedes Jahr hunderte von neuen Filmen veröffentlicht werden, hat der nigerianische Filmmarkt grosse Probleme, mit diesen Geld zu verdienen. Das liegt vor allem an einem schwachen Vertriebsnetz, zu wenigen Kinos und Filmpiraterie.

Weiterhin erhofft sich Nollywood durch Investitionen von Netflix eine Steigerung der Produktionsqualität. Denn den zweiten Rang bei den Filmproduktionen hat man sich hauptsächlich mit Low-Budget-Filmen erarbeitet. In Zukunft möchte man aber vermehrt auf Qualität statt Quantität setzen.

Doch das Engagement von Netflix gefällt nicht allen in Nigeria. So fordert beispielsweise Afrikas grösster Pay-TV-Sender MultiChoice, dass Netflix reguliert wird. Für MultiChoice kommt das Vorhaben von Netflix zu einem sehr ungünstigen Zeitpunkt. Zuletzt hatte der Mediengigant innerhalb eines Jahres über 100'000 Pay-TV-Abonnenten verloren.

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Ein sehr interessanter Beitrag zu Afrika und Filmen:

So läuft das Internet-Business in Nigeria:

1 / 11
Internet-Business in Afrika
Moses Udoh ist Angestellter beim Online-Verkäufer Jumia. Er liefert in der nigerianischen Hauptstadt Lagos ein Paket aus.
quelle: x02952 / joe penney
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Afrika ist gerade sowieso sehr beliebt – so auch bei China:

Video: srf

Mehr aus der Film- und Serienwelt:

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6 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Tu1zla
19.09.2018 21:29registriert Januar 2015
Ich kenne nur Hollywoo.
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6
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