Hollywood setzt in den letzten Jahren immer mehr auf Schauspielerinnen als Leitfiguren. Dass sich das für die Studios auszahlt, hat nun eine US-amerikanische Studie bewiesen, in der die 350 kommerziell erfolgreichsten Filme seit 2014 untersucht wurden.
Gehörte 2017 zu einem der kommerziell erfolgreichsten Filme: der Superheldinnenfilm «Wonder Woman».Bild: Warner Bros
Für die Studie hat man die Filme in zwei Kategorien eingeteilt:
Filme, die von einer weiblichen Figur angeführt werden.
Filme, die von einer männlichen Figur angeführt werden.
Grundlage für diese Einteilung war, welcher Name im Abspann, in der Werbung und den Presseerzeugnissen eines Filmes jeweils als erster genannt wurde.
Daraus ergaben sich 105 Filme mit weiblicher und 245 Filme mit männlicher Führung. Anschliessend wurden alle Filme in fünf Budgetkategorien eingeteilt:
10 bis 30 Millionen Dollar
30 bis 50 Millionen Dollar
50 bis 100 Millionen Dollar
über 100 Millionen Dollar
Schliesslich wurde in allen fünf Kategorien das durchschnittliche Einspielergebnis für Filme mit einem weiblichen Lead und Filme mit einem männlichen Lead ausgerechnet.
Das Ergebnis: In allen fünf Kategorien gingen Filme, die von einer Frauenrolle angeführt wurden, als Sieger hervor.
Noch deutlicher fällt dieses Resultat aus, wenn man den Bechdel-Test anwendet. Dieser setzt folgendes voraus:
Gibt es mindestens zwei Frauenrollen?
Sprechen sie miteinander?
Unterhalten sie sich über etwas anderes als einen Mann?
Von den 350 Filmen haben nur 319 den Bechdel-Test bestanden. Vergleicht man dann die durchschnittlichen Einnahmen der bestandenen Filme mit denen, die durchgefallen sind, sieht das Resultat so aus:
Die Studie belegt weiter, dass jeder Film, der seit 2012 mehr als eine Milliarde eingespielt hat, den Bechdel-Test bestanden hat, also starke Frauenrollen beinhaltet.
Das Resultat fällt für Schauspielerinnen sogar noch besser aus: Durch die Simplifizierung, nur den erstgenannten Namen als Massstab zu nehmen, fallen einige Filme auf die Männerseite, die eigentlich auf die Frauenseite gehörten.
Beispielsweise bei «Star Wars Episode 7 und 8». Obwohl Schauspielerin Daisy Ridleys Figur ganz klar im Mittelpunkt steht, werden Harrison Ford, respektive Mark Hamill namentlich an erster Stelle geführt. Zwar haben sie kleinere Rollen als Ridley, haben aber marketingtechnisch mehr Zugkraft.
Bei den Promobildern an erster Stelle, nicht aber im Abspann: Daisy Ridley.Bild: Disney
Für die Studie ist der Erfolg von Filmen mit hoher Frauenbeteiligung nicht überraschend. Weltweit gehen in vielen Ländern, darunter auch in den USA, mehr Frauen ins Kino als Männer. Beispielsweise seien 2017 in Deutschland für die 75 erfolgreichsten Filme 54 Prozent der Eintritte an Frauen verkauft worden. Selbst bei einem vermeintlichen Männerfilm wie «Fast and the Furious 8» wurden 46 Prozent der Tickets von Frauen gekauft.
Die Verfasser der Studie weisen abschliessend darauf hin, dass es verwunderlich sei, dass in der Öffentlichkeit teilweise noch immer der Eindruck bestünde, dass von Frauen angeführte Filme weniger erfolgreich seien, obwohl das eindeutig nicht so sei. (pls)
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Wer kann die Begeisterung dieses Jungen am Zuckerwattenstand schon nicht teilen? Pittsburgh, USA, 1945. Bild: reddit
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Die beliebtesten Kommentare
Johnny Geil
13.12.2018 13:37registriert November 2016
Also könnte man auch sagen: Je mehr Brüste, desto erfolgreicher der Film ;)
+++ Grundlage für diese Einteilung war, welcher Name im Abspann, in der Werbung und den Presseerzeugnissen eines Filmes jeweils als erster genannt wurde +++
Wie sinnvoll ist diese Studie dann überhaupt?
Der zuerst im Abspann genannte Name ist ja nicht zwingend die Hauptrolle, oder?
Shut up, Boomer und Gen Z – wir Millennials bringen den Frieden!
Aber es ist schon schwierig. Puh. Vielleicht warten wir auch einfach ein bisschen ab. Bis wir die Alten sind und uns das alles nichts mehr angeht.
Wir, das sind die zwischen 1980 und 1995 Geborenen. Die jetzt 30- bis 45-Jährigen. Und die, die da ein bisschen drüber liegen, die Heimatlosen der MTV-Generation beispielsweise, nehmen wir auch. Überhaupt sind wir offen für alle, die sich hiervon angesprochen, verstanden oder abgeholt fühlen. Wir sind da nicht so streng. Das Strengsein liegt nicht unbedingt in unserer Natur. Unser Sandwich-Dasein verunmöglicht das; eine Existenz, eingeklemmt zwischen trotzigen Boomern und einer unnachgiebigen Gen Z.