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Super League: Das sagt GC-Trainer Tomislav Stipic beim Amtsantritt

Tomislav Stipic wird als neuer Trainer des Grasshopper Club Zuerich GC am Mittwoch, 6. Maerz 2019, in Zuerich vorgestellt. Er tritt die Nachfolge des gluecklosen Thorsten Fink an. (KEYSTONE/Ennio Lean ...
Der neue GC-Trainer Tomislav Stipic stellt sich vor.Bild: KEYSTONE

Neuer GC-Trainer Stipic: «Ich möchte hier nichts Grosses herausposaunen»

06.03.2019, 14:4106.03.2019, 14:42
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Die Fragerunde ist vorbei
Die Exponenten stehen den Medienleuten nun noch für Einzelinterviews zur Verfügung.
Tomislav Stipic, rechts, wird neben Stephan Anliker, GC-Praesident, links, als neuer Trainer des Grasshopper Club Zuerich GC am Mittwoch, 6. Maerz 2019, in Zuerich vorgestellt. Er tritt die Nachfolge  ...
Bild: KEYSTONE
Herr Stipic, Sie sind schon einmal abgestiegen. Weshalb?
«Dafür gibt es natürlich immer Gründe. Ich war damals einer der jüngsten Trainer der 2. Bundesliga und habe gute Arbeit geleistet. Diese Erfahrung nehme ich nun mit zu GC.»
Wie sieht es mit dem neuen Sportchef aus?
«Die Priorität lag klar auf dem Trainer. Die weitere Fokussierung liegt auf der Zusammensetzung des Trainerstaffs. Zum Sportchef gibt es News, sobald wir mehr wissen.»
Herr Stipic: Was heisst es, das Schicksal hat sie in die Trainerkarriere geschwemmt?
«Ich hatte bis 19 in den höchsten Ligen in Deutschland gespielt. All diese Energie und Wut, dass es doch nicht geklappt hat, habe ich in meine Trainerkarriere investiert. Mir gefällt es, Menschen zu motivieren und mit ihnen zu arbeiten.»
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Manuel Huber
«Wir haben eine Chance mit Stipic, dass wir mit einem jungen, unverbrauchten Trainer die Situation angehen können.»
Wie wollen Sie die Mannschaft wieder in die Spur bringen?
«Es ist wichtig, dass man die Nähe zu den Spielern sucht, durch Kommunikation und Ausstrahlung. Es geht darum auch im Training Mut zu vermitteln.»
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Wie sehr haben Sie sich mit Adi Hütter austauschen können?
«Ich habe nicht links und rechts gekuckt, sondern nach vorne und der Aufgabe hier entgegen. Ich habe mit Hütter nicht über den Schweizer Fussball gesprochen.»
Tomislav Stipic:
«Ich hatte nicht das Glück, Profispieler zu sein. Ich wollte niemals Trainer werden, aber das Schicksal hat es so gewollt. Ich bin nun 13 Jahre Trainer, und hatte eine erfolgreiche Zeit. Ich glaube, das ist viel Erfahrung für einen 39-jährigen Trainer. Ich bin stolz auf meine Vergangenheit.»
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Was wissen Sie über GC, Herr Stipic? Wie kennen Sie den Schweizer Fussball?
«Man nimmt in Deutschland GC und Basel wahr. Es ist ein Verein mit viel Tradition und mit sehr emotionalen Fans. Das sind Komponenten, die mich dazu bewegt haben, diese Herausforderung anzunehmen. Die Liga kenne ich noch nicht so gut, aber ich habe mich natürlich schon mit unseren nächsten Gegnern auseinandergesetzt.»
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Wie ist GC auf diesen Trainer gekommen?
Manuel Huber: «Wir haben uns Gedanken gemacht, wie wir das Problem lösen können. Die Resultate waren nicht gut. Wir haben die ersten Gespräche erst geführt, nachdem wir uns von Thorsten Fink getrennt haben. Tomislav war einer der vielen Kandidaten auf unserer Liste. Wir haben mit ihm viele Stunden verbracht und die Situation analysiert. Er hat die fachliche Kompetenz um den Abstieg zu verhindern. Er wird für diesen Verein kämpfen. Wichtig war auch, dass er mit dem bestehende Staff funktioniert.»
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Damit ist bereits die Fragerunde eröffnet
Wer sind sie eigentlich, Herr Stipic? Weshalb sind sie der richtige, um GC vor dem Abstieg zu bewahren?
«Ich bin ein gebürtiger Kroate, mit 10 Jahren nach Deutschland gekommen. Ich bin hierhergekommen, weil ich in den Gesprächen mit GC mich selbst sein konnte. Nur dann kann ich meine beste Arbeit leisten. Viele Werte sind deckungsgleich mit dem Klub. Ich bin eines von acht Geschwistern. Ich bin bodenständig, Tradition ist mir wichtig. Vieles spricht für eine gute Zusammenarbeit.»
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Tomislav Stipic
«Ich möchte hier nichts Grosses herausposaunen. Es ist auch nicht der Moment, um Versprechen abzugeben. Aber ich kann dennoch versprechen, dass von diesem Moment an alle im Klub am gleichen Strick ziehen. Wir sind blauäugig. Wir sind uns unserer Lage bewusst und wissen, was in den letzten 13 Spielen auf dem Spiel steht. Ich freue mich darauf.»
Tomislav Stipic
«Ich freue mich, dass ich hier sein kann. Ich möchte mich bei Präsident Anliker und CEO Huber für das entgegengebrachte Vertrauen bedanken. Es fühlt sich richtig gut an. Der erste Eindruck bestätigt, was in den Gesprächen besprochen wurde.»
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Stefan Anliker
«Ich fasse mich heute kurz, es geht nicht um mich. Ich freue mich, dass wir bereits heute unseren neuen Cheftrainer vorstellen können. Wir haben intensive, interessante Tage hinter uns. Mehr habe ich eigentlich gar nicht. Ich begrüsse Tomislav Stipic herzlich im Klub.»
Sie sind da
CEO Manuel Huber, Präsident Stefan Anliker und der neue Trainer Tomislav Stipic sind da.
Das sagt CEO Manuel Huber über den neuen Trainer
«Wir haben uns für eine starke, fachlich hervorragend qualifizierte Persönlichkeit entschieden. Wir brauchen in der aktuellen Situation einen Cheftrainer mit ausgeprägten analytischen Fähigkeiten, neuen Ideen und einem Höchstmass an Energie, um die Mission Ligaerhalt erfolgreich zu bestehen.»
Der neue GC-Trainer heisst Tomislav Stipic
Seit einer halben Stunde ist bekannt, dass Tomislav Stipic GC übernehmen wird. Um 14.15 Uhr beginnt die Pressekonferenz zum Amtsantritt.

48 Stunden nach der Entlassung von Trainer Thorsten Fink stellen die Grasshoppers bereits den Nachfolger vor. Die Wahl der Zürcher fiel dabei auf einen in der Schweiz unbekannten Namen: Der Deutsch-Kroate Tomislav Stipic soll den Rekordmeister vom Tabellenende der Super League wegführen und den Klassenerhalt sichern. Der Start von Stipic in der Schweiz hat dabei die höchste Schwierigkeitsstufe. Er debütiert am kommenden Samstag mit einem Heimspiel gegen Meister und Leader Young Boys.

Stipic war zuletzt Trainer der U19-Mannschaft von Eintracht Frankfurt. Zuvor hatte er in der 3. Liga in China gearbeitet, nachdem er erste Erfahrungen im Profifussball in der 2. Bundesliga bei Erzgebirge Aue und in der 3. Bundesliga bei den Stuttgarter Kickers gesammelt hatte. Bei GC erhält er einen Vertrag bis zum Ende der nächsten Saison (2019/20). Sollten die Grasshoppers im kommenden Mai in die Challenge League absteigen, haben Klub und Trainer die Möglichkeit, den Vertrag aufzulösen.

«Mit Stipic haben wir uns füreine starke, fachlich hervorragend qualifizierte Persönlichkeit entschieden.
GC-CEO Manuel Huber

Wie aus den Zeilen des vom Klub verschickten Communiqué hervorgeht, standen die Zürcher schon länger in Kontakt mit Stipic. Bereits vor einiger Zeit seien eine «Situationsanalyse und daraus abgeleitete Handlungsoptionen» notwendig geworden. Die Wahl sei das Ergebnis einer eingehenden Prüfung und Bewertung aller möglichen Optionen, heisst es.

«Wir haben uns für eine starke, fachlich hervorragend qualifizierte Persönlichkeit entschieden. Wir brauchen in der aktuellen Situation einen Cheftrainer mit ausgeprägten analytischen Fähigkeiten, neuen Ideen und einem Höchstmass an Energie, um die Mission Ligaerhalt erfolgreich zu bestehen», wird CEO Manuel Huber zitiert. Stipic ist 39 Jahre alt. Er wurde im bosnischen Teil von Ex-Jugoslawien geboren und zog mit seiner Familie im Alter von zehn Jahren nach Deutschland. (abu/sda)

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quelle: keystone / alessandro della bella
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45 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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zellweger_fussballgott
06.03.2019 11:06registriert November 2017
Die Frage ist nicht, wen GC holt, sondern viel eher welcher Trainer tut sich GC an (aufgrund der aktuellen Lage).
Das ist nicht despektierlich gemeint gegenüber GC, sondern ein Fakt. Als Trainer kannst du sehr viel gewinnen, wenn du den Klassenerhalt erreichst, steigst du aber ab, bist du der Trainer, der mit GC (!), dem Rekordmeister (!), abgestiegen ist.
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DerHans
06.03.2019 10:34registriert Februar 2016
Arno del Curto? Sorry ich konnte einfach nicht widerstehen
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Hein Doof
06.03.2019 10:58registriert Januar 2019
Rolf Fringer?

Da würde sich immerhin Sion nicht mehr trauen GC zu schlagen..
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