«Ich habe glaub etwas für dich.»
Ein neuer Tag, ein neues E-Mail von Emily. Darin eines dieser inzwischen für mich geradezu bedrohlich wirkenden URLs, die mit «tiktok.com/...» beginnen. Oh, Graus.
Und was beim Draufklicken folgt, ist etwas, bei dem ich anfänglich nur noch Bauklötze staune: Da werden Marshmallows zu einer Art Diabetes-Fondue geschmolzen und danach mit Ruffles-Pommes-Chips gemischt. O.M.G.
Noch mehr erstaunt mich aber, dass meine 13-jährige Zielgruppen-Tochter dies als alten Hut abtut: «Das ist dänk wie Marshmallow Rice Krispies Treats.» Und ausserdem vermutet sie, «mit Pommes Chips wird's glaub richtig fein.»
«Challenge accepted», sage ich da nur! Und ich nehme wohlweislich den fachkundigen Rat meiner Tochter an, «nicht die dicken Marshmallows, die es beim Coop gibt und ganz sicher nicht die mehrfarbigen klitzekleinen Dinger, die eigentlich nur als Verzierung für heisse Schokolade gedacht sind» zu nehmen. Stattdessen werde ich in die Innenstadt zu jenem English Bookstore beordert, wo es zu meinem Erstaunen eine Auswahl an britischer und US-Esswaren hat. Doch soll ich die für die vorgesehene Aufgabe «richtigen» Marshmallows besorgen, «weisch, die mittelgrossen». Zwei Säcke Little Becky Marshmallows it is, then!
Weniger Glück habe ich mit den Ruffles – wellenförmige Chips ähnlich den Wave Chips hiesiger Manufaktur. Letztere sind leider kein Ersatz, da es sie nur in Geschmacksrichtungen wie «Sour Cream» oder «Inferno» gibt (ich hätte ganz normal salzige benötigt). Aber ich behändige mich einer Sorte, die als «extra crunchy» beworben wird. Das wird schon.
Das weitere Vorgehen ist denkbar einfach: Marshmallows mit 2-3 EL Butter in eine flache Pfanne geben und schmelzen lassen. Chips hinzufügen und untermischen – dabei etwas zerbrechen. In eine mit Backpapier ausgelegte Form geben und abkühlen lassen. Danach in Riegel schneiden. UNGEFÄHR SO:
Und? UND? UUUUUND??
Die 13-jährige Nachkommenschaft fand es «mega fein».
Ich ... naja, mir war es eindeutig zu süss.
Emily, die von ihrer kanadischen Heimat her mit Rice Krispies Marshmallow Treats bestens vertraut ist, fand es auch gut.
Von Kollegin Emily kam auch der wohl akkurate Verbesserungsvorschlag: Mehr Chips, weniger Marshmallows.
Konkret: 2 Säcke Chips zu 1 Sack Marshmallows. Jap, das stimmt wohl.
(Entsprechend den Schweizer Schulnoten: 6 die beste Note, 1 die schlechteste, 4 eine genügende.)
Notendurchschnitt: 3.3