Am Montag gibt es wieder einen Super-Blutmond – was du dazu wissen solltest
Nachdem Jahrhundert-Blutmond im Juli 2018 gerät der Vollmond am Montagmorgen schon wieder in den Kernschatten der Erde. Beginnen tut das Spektakel um 4.34 Uhr, um 5.41 ist die Finsternis auf ihrem Höhepunkt. Um 7.51 Uhr ist der ganze Spuk wieder vorbei.
Aber wie kommt es überhaupt zu einer Mondfinsternis?
Im All dreht sich eine ganze Menge. Die Erde dreht sich um sich selbst, zugleich umkreist sie die Sonne, während sie selber vom Mond umkreist wird. Dieses komplexe Zusammenspiel von Drehungen bestimmt, welcher Himmelskörper wann und wo vom Licht der Sonne beschienen wird. Der Mond leuchtet selber nicht; was wir als Mondschein wahrnehmen, ist reflektiertes Sonnenlicht.
Wenn die gesamte Mondscheibe hell und rund als Vollmond am Himmel steht, blicken wir aus der gleichen Richtung auf unseren Trabanten, aus der das Sonnenlicht kommt. Bei dieser Konstellation, die man Opposition nennt, stehen Sonne, Erde und Mond auf einer Linie; das heisst, Sonne und Mond befinden sich auf gegenüberliegenden Seiten der Erde. Eigentlich müsste in diesem Fall die Erde dem Sonnenlicht im Weg stehen und den Mond mit ihrem Schatten verdunkeln. Das geschieht tatsächlich, allerdings nur selten – eben dann liegt eine Mondfinsternis vor.
Der kegelförmige Erdschatten, der naturgemäss immer von der Sonne wegzeigt, läuft in rund 1,4 Millionen Kilometer Entfernung von der Erde in einer Spitze aus. Die Mondbahn verläuft weit näher bei der Erde, der Kernschatten (Umbra) der Erde ist in Mondentfernung allerdings schon rund achtmal kleiner. Gleichwohl übertrifft der Durchmesser des Kernschattens jenen des Mondes um beinahe das Dreifache. Der Halbschatten (Penumbra), der den Kernschatten wie ein Ring umgibt, ist in dieser Entfernung etwa so breit wie ein Monddurchmesser (knapp 3500 Kilometer).
Dass der Mond normalerweise nicht in den Kernschatten der Erde gelangt, liegt daran, dass seine Bahn nicht genau auf der gleichen Ebene wie die Erdumlaufbahn (Ekliptik) liegt, sondern ihr gegenüber um etwa fünf Grad geneigt ist. Im Extremfall ist der Mond 37'000 Kilometer von der Ekliptik entfernt und zieht ober- oder unterhalb des Erdschattens vorbei. Nur in zwei Punkten (den sogenannten Knoten) schneidet seine Bahn bei jedem Umlauf die Ekliptikebene. Zu einer Mondfinsternis kommt es immer dann, wenn ein Vollmond nahe genug an einen dieser beiden Schnittpunkte kommt. Diese Konstellation tritt pro Jahr etwa zweimal ein.
(Die Grafik ist nicht massstabsgetreu und die Neigung der Mondbahn ist vergrössert dargestellt.) Grafik: watson
Gibt es verschiedene Mondfinsternisse?
Es gibt unterschiedliche Typen von Mondfinsternissen – je nachdem, durch welche Teile des Erdschattens der Mond zieht:
- Partielle Halbschattenfinsternis: Der Mond passiert lediglich den Halbschatten der Erde. Bei diesen relativ häufigen Ereignissen trübt sich die Mondscheibe nur unmerklich ein.
- Totale Halbschattenfinsternis: In diesen seltenen Fällen tritt der Mond vollständig in den Halbschatten der Erde ein, berührt aber den Kernschatten nie. Der Teil des Mondes, der dem Kernschatten näher ist, wird dabei deutlich stärker verdunkelt.
- Partielle Kernschattenfinsternis: In gut einem Drittel der Fälle passiert der Mond mit einem mehr oder weniger grossen Teil seines Durchmessers den Kernschatten der Erde, der auf der Mondoberfläche als stark abgedunkelter Kreisbogen sichtbar wird.
- Totale Kernschattenfinsternis: In fast 30 Prozent aller Mondfinsternisse tritt der Trabant vollständig in den Erdschatten ein; die Mondscheibe trübt sich dann stark ein.
Bei der Mondfinsternis am 27. Juli handelt es sich um eine totale Kernschattenfinsternis.
(Die Grafik ist nicht massstabgetreu.) Grafik: watson
Und warum spricht man von einem «Blutmond»?
Auch wenn der Mond vollständig im Erdschatten steht, bleibt er in aller Regel sichtbar, nimmt aber eine dunklere Färbung an. Diese kann von dunkelgelb über orange bis rötlich-braun reichen. Dieses Phänomen wird «Blutmond» genannt.
Er entsteht durch das Streulicht der Sonne, das durch die Erdatmosphäre in den Schattenkegel hinein gebrochen wird. Die Moleküle in der Atmosphäre filtern zudem die kurzwelligen blauen Anteile des Lichts stärker, sodass vor allem langwelliges rotes Licht den Mond erreicht und beleuchtet.
Fotografieren ist aber nicht so einfach! Dein #Blutmond war Quatsch. Die Bilder:
(Mit Material der SDA)
