Ich gehöre nicht zu den Menschen, die sich Vorsätze für neue Jahre vornehmen. Wozu auch? Mit dem Rauchen aufhören will ich nicht, mit meiner präsenten Bauch-Beine-Po-Region habe ich mich auch schon längst angefreundet und mal etwas mehr Geld sparen ist auch so etwas, das ich im Leben nie einhalten kann.
Also mache ich es anders. Ich setze statt auf Vorsätze auf Wünsche. Und weil wir seit vier Tagen das Jahr 2019 zählen, halte ich 18 bescheidene Wünsche (es waren mal 19, aber einen habe ich irgendwie wieder vergessen) für sehr angebracht. Statt diese in mein Notizbüechli mit den vielen kleinen roten Herzchen drauf zu kritzeln, will ich hier die Gelegenheit nutzen, um das Universum, Amor und das Schicksal mitlesen zu lassen.
Ohne Shit. Ich hatte 2018 tollen Sex (Happy new year auch dir, Suff-SMS-Sandro!). Ich hatte aber auch schlechten Sex. Und summa summarum hatte ich gar nicht so viel Sex wie ich Kapazität dafür gehabt hätte. Also, neues Jahr, neues Glück, neuer Sex.
Ich will im Sommerregen knutschen, auf einer Frühlingswiese Heavy Petting zelebrieren, eine Schnitzeljagd absolvieren, in einem dunklen Spunten morgens um 4 Uhr Billard spielen, im Nachtzug nach irgendwo Wein trinken und Wasabi-Nüssli essen und im Kino nichts von einem Film mitkriegen. Zum Beispiel. Danke.
Liebe 2.0-Welt, bitte schenk uns Tinder-Profile, die mehr zu bieten haben als Gym-Selfies und Rössli-Bilder. Lass es Singles geben, die im wahren Leben noch so viel besser, spannender und lustiger matchen, als es die App jemals vermuten lassen würde. Und bitte mach eine Blacklist. Die ersten Wörter, die da drauf kommen: «Hoi», «Hi» und «Sali».
Die Wohnung unter mir wird per Februar frei. Kannst du machen, dass Jackson Avery einzieht? Oder Jude Law? Oder Mats Hummels?
Schau, ich weiss, meine Eltern sagten mir schon früh, dass Geld nicht auf Bäumen wächst. Aber jetzt mal im Ernst. Das wäre mega praktisch.
In 90 Prozent aller Dates haben meine Freundinnen und ich die Erfahrung gemacht, zugetextet zu werden. Die One-Man-Shows sind nicht nur mühsam, sondern meist auch wahnsinnig langweilig. Stellvertretend für meine Geschlechtsgenossinnen bestelle ich gerne einmal zuhörende und Rückfragen stellende Männer für alle. Und Frauen grad auch.
Schau, das muss ich nicht erklären. Ghosting ist unhöflich, nie angebracht und feige. Nieder damit!
Ich hätte gerne eine wilde Liebschaft. Mit einem Mann, der nachts um 3 Uhr mit Schokolade vor meiner Haustüre steht, mir Dessous ins Büro schickt, mich mit Sexting an Sitzungen aus dem Konzept bringt und mich regelmässig und bedigungslos ins Nirwana vögelt.
Und wenn der Mann von Punkt 8 dann auch noch kein absoluter Nichtsnutz ist, dann eventuell könnten wir ja mal wieder auf Liebe setzen. Und wenn es nicht der Mann von Punkt 8 sein soll, ist's mir auch Recht. Dann, geschätzter Amor, schick mir doch sonst irgendwann einen absoluten Jackpot, wenn du magst. No worries, er muss weder Arzt noch G-Punkt-Flüsterer sein.
Ich bin die Einzige in meinem Kreis, die beim Fliegen noch nie ein Upgrade in die Business Class bekommen hat. Und im Mile High Club bin ich auch noch nicht Mitglied. Eins von beidem muss drinliegen, finde ich.
Hey, Lina, Lohnerhöhung?
Ich will wieder einmal vor einem speziellen Date eine fette Schmetterlinge-im-Bauch-Party feiern, Herzklopfen haben, feuchte Hände, kaum atmen können, mich vor dem Treffen 65 Mal umziehen, nervös sein und drei Tage vorher nicht mehr essen und schlafen. (Darf ich mir hier noch einmal Jackson Avery als Nachbarn wünschen?)
Einfach weil ich es wirklich ernst meine, an dieser Stelle noch einmal, super Sex wäre wirklich schampar super.
Ich hätte wirklich sehr sehr sehr gerne einen Tag lang einen Penis. Und falls Gwen Stefani an diesem Tag noch nichts vor hat, dann …. du weisst schon…!
Sowohl hier in den Kommentaren, in meiner Inbox, im wahren Leben, im Fernsehen, in den Medien, ach, einfach überall: Ich plädiere für eine Welt ohne Mansplaining.
Ich weiss, mit 33 ist es eventuell etwas zu spät von einer Karriere als Popstar zu träumen. Aber ich kann nicht anders. Ich stelle mir ein Leben auf Tour sehr geil vor. Noch geiler muss es sein, wenn sehr viele tausend Menschen mit dir deine Lieder singen. Als Supplement würde ich gerne Sex mit eigenen Groupies haben. Falls das zu viel verlangt sein sollte: Kann ich für Slash das Groupie-Häschen sein?
Wo kann ich eine weitere Staffel «Gossip Girl» bestellen?
Können wir trotz des Dating-App-Zeitalters das Flirten wieder etwas mehr in die analoge Welt verlegen? Lächeln statt swipen? Blickkontakt statt Superlike? Reden statt chatten? Blind ins Abenteuer stürzen statt Blind Dating? Mehr Mut statt Flucht in die virtuelle Welt?
Adieu,
Dann schick sie per Mail an Emma: emma.amour@watson.ch