Wer denkt, dass der Regisseur bei seinem Film immer das letzte Wort hat, irrt. Schlussendlich zählt nur das Einspielergebnis. Damit dieses stimmt, treffen Studios des Öfteren kreative Entscheidungen, die dem Film nicht unbedingt zugute kommen.
Gutaussehende Zwerge, Liebeleien mit Elben und ein CGI-Legolas, der wie Super Mario herumhüpft und Orks killt. Die Hobbit-Trilogie war für viele wahrlich nicht das, was man sich von Peter Jackson erhofft hatte.
Dies dürfte zu einem grossen Teil auch an Warner Bros. liegen. Diese hatten sich zuvor einen jahrelangen Streit mit einem anderen Studio geliefert, in welchem es um gewisse Rechte an der Verfilmung ging. Die Streitereien zögerten die Produktion so lange hinaus, dass der ursprüngliche Regisseur Guillermo del Toro absprang.
Schlussendlich übernahm Peter Jackson widerwillig die Regie, bat aber Warner Bros. darum, den bereits angekündigten Starttermin um mindestens ein Jahr zu verschieben. Dies sei nötig, damit er sich gut genug vorbereiten könne. Doch Warner Bros. lehnte ab und so wurde die Produktion ein einziges Chaos.
Jackson selbst berichtet in einer kurzen Doku, dass es beim Dreh des dritten Teils Tage gab, an denen sie filmen mussten, ohne dass überhaupt ein Drehbuch vorlag. Also hat man einfach ein bisschen Schlachtszenen gefilmt, um Zeit zu schinden. Auch sonst litt die Produktion unter dem knappen Zeitplan. Oftmals wurden im Nachhinein ganze Szenen digital neu aufgesetzt oder angepasst, weil während des Drehs schlicht nicht klar war, wie der fertige Film aussehen sollte.
Obwohl «Alien 3» von «Fight-Club»-Regisseur David Fincher umgesetzt wurde, geniesst der Film bei vielen Fans kein sehr hohes Ansehen. Im Laufe der Zeit hat sich in diversen Interviews mit Regisseur und Darstellern ein Puzzle zusammengesetzt, das auf eine sehr chaotische Produktion schliessen lässt.
Bereits vor dem Drehstart steckte der Film jahrelang in der Produktionshölle fest. Schliesslich gab das Studio 20th Century Fox doch grünes Licht, liess aber gleichzeitig das Drehbuch erneut überarbeiten. Mit David Fincher engagierte man zudem einen Regisseur, der zuvor noch nie einen Spielfilm gedreht hatte. Zwar hatte Fincher eine klare Vision des Films, doch war er mit dem Ausmass des Chaos, in dem die Produktion steckte, überfordert, erzählt Darsteller Charles Dance.
Im Making-of äusserte sich Fincher dann auch kritisch über die Produktion, was dazu führte, dass sein Kommentar lange Zeit auf keiner der vielen DVD- und Blu-Ray-Versionen des Films erschien.
Nach dem grossen Erfolg von «Gladiator» im Jahr 2000 versuchte sich Ridley Scott erneut an einem Historienfilm. Da sich die Handlung um die Kreuzzüge drehte, war die Produktion ein gigantisches Unterfangen. Das Budget betrug 130 Millionen. Das war auch nötig, denn die Detailtreue der Kostüme und der komplette Nachbau des mittelalterlichen Jerusalems als Miniatur kostete einiges. Schlussendlich hatte Scott einen Film geschaffen, der knapp über drei Stunden Laufzeit aufwies.
Doch dann trat das Studio auf den Plan und machte dem Regisseur so richtig einen Strich durch die Rechnung. 20th Century Fox plante, den Film im Sommer als Action-Blockbuster zu positionieren. Doch niemand will sich laut Marktforschung einen Action-Film ansehen, der über drei Stunden geht. Also zwangen sie Scott, die Geschichte um 46 Minuten zu kürzen. Im Wesentlichen sollte Scott die ganzen «unwichtigen» Teile, wie beispielsweise Szenen für die Charakterentwicklung und Nebenhandlungen, herausschneiden.
Scott tat, wie ihm geheissen und entfernte rund 150 Szenen aus dem Film, welche ihn auf 135 Minuten schrumpfen liessen. Die ideale Länge für einen Action-Film. Als «Königreich der Himmel» dann schliesslich in die Kinos kam, floppte er. Vor allem der leblose Inhalt und die schwach entwickelten Charaktere wurden bemängelt. Dass das Studio den Film tatsächlich ruiniert hatte, bewies der Director's Cut, der ein Jahr später veröffentlicht wurde. In dieser Version waren alle herausgeschnittenen Szenen enthalten – sie verwandelten den Streifen in einen sehenswerten Historienfilm, der die Meinung vieler Kritiker zum Positiven wandelte.
«Suicide Squad» war ein Augenschmaus, doch die Geschichte war ein wirres Durcheinander und an Dummheit kaum zu überbieten. Glaubt man den unzähligen Berichten, ist daran vor allem das Studio Warner Bros. schuld. Ursprünglich hatte Regisseur David Ayer den Film als düstere Geschichte über eine Gruppe Superschurken und deren kaputte Persönlichkeiten geplant. Auch der Joker sollte mehr Leinwandpräsenz erhalten.