Ich habe mich wirklich sehr schwer getan, dir hier und heute diese Zeilen zu schreiben. Aber ich bin nun an einem Punkt, an dem ich mich nicht mehr davor drücken kann.
Uns beiden wurde irgendwann klar, dass wir nicht für immer zusammen sein können. Dir vielleicht noch eher als mir. In den letzten Jahren haben wir uns immer weniger gesehen. Das lag vor allem an mir. Ich habe mich wirklich bemüht, mehr Zeit in unsere Beziehung zu investieren. Aber irgendwie habe ich mich immer mehr in anderen Dingen verloren.
Du hast mir das nie vorgeworfen. Nicht, als ich dich von deinem schönen DVD-Regal in billige Plastikkisten gepackt habe. Auch nicht, als ich dich in einfache Papiertragetaschen stopfte. Und schon gar nicht als ich dich auf dem Dachboden immer weniger besuchen kam.
Bild: watson
Manchmal, wenn ich einen Film streame, denke ich an dich und bekomme ein schlechtes Gewissen. Du darfst das nicht falsch verstehen. Es ist nicht so, dass du nicht deine Qualitäten hättest. Netflix ist nicht unbedingt besser. Es sind grösstenteils die gleichen Filme. Aber irgendwie ist es halt anders. Aufregender, unbeschwerter, spontaner.
Ich weiss, ich weiss, ich war nie der spontane Typ. Jedenfalls früher. Aber ich habe mich eben auch weiterentwickelt. Ein bisschen zumindest. Doch genau dieses Bisschen steht wie eine unüberwindbare Kluft zwischen uns und ich sehe nirgendwo eine Brücke, die auf die andere Seite führt.
Manchmal sahen wir uns noch. Meist, wenn ich irgendetwas auf dem Dachboden verstauen musste. Dann schwelgten wir ausgelassen in unseren gemeinsamen Erinnerungen.
Meine erste Sammleredition. «Der Herr der Ringe – Die zwei Türme». Ich weiss noch genau, wie ich sie das erste Mal in den Händen hielt. Wir schauten uns stundenlang in die Augen, konnten die Finger nicht voneinander lassen. Alles war gut, alle Sorgen für einen Moment wie weggeblasen.
Bild: Warner Bros.
Dann der Tag, an dem ich das erste Mal mein Versprechen brach, welches ich dir an unserem ersten Tag gab: Nie einen schlechten Film zu kaufen. Doch wir hatten auch mit «Resident Evil» unseren Spass.
Selbst eine grössere Krise haben wir überstanden. Blu-Rays hatten mir den Kopf verdreht, doch das war schnell wieder vorbei. Du hast mich ohne zu zögern zurückgenommen.
Wenn ich nun hier sitze und diese Zeilen schreibe, schleichen sich wieder Schuldgefühle in meine Gedanken. Vielleicht kann ich mich wieder zusammenreissen, es besser machen? Vielleicht ist es aber auch nur die Furcht vor dem Alleinsein, die Angst, das Vertraute hinter mir zu lassen.
Das will ich dir nicht antun. Weitere düstere Monate, Jahre auf dem Dachboden, in der Hoffnung, dass wir irgendwann doch noch die Kurve kriegen.
Liebe DVD-Sammlung, du hast noch immer einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen. Aber es ist Zeit für mich, loszulassen. Es ist Zeit für mich, dich zu verkaufen.
In Liebe
Pascal
Sie hat erst gar keine Filmsammlung: «Filme sind eine Verblödung der Gesellschaft!»
Video: watson/Aiste Katkute, Emily Engkent
Also sowas kam mir garantiert NICHT in die Sammlung: die schlechtesten Filme 2017
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Gratulation...für den schlechtesten Film des Jahres!
"Emoji – der Film" hat bei der Verleihung 2018 gleich mehrere Preise abgestaubt. Er wurde als der schlechteste Film und für das übelste Drehbuch geschmäht...
quelle: ap/sony pictures animation / sony pictures animation
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Ich kann die Situation und die Gefühle sehr gut nachvollziehen. Als Film- und Serien-Liedhaber und vorallem auch als -Sammler stecke in einer ähnlichen Situation. Ich würde mich aber nie von meinen geliebten Discs trennen! Steaming ist m.E. eine nette Ergänzung, kann aber niemals eine echte Alternative zu physischen Datenträgern sein...
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