Am 25. August 1925 nahm die Migros AG ihren Geschäftsbetrieb mit fünf Verkaufswagen des Typs Ford Model T auf, mit denen 178 Haltepunkte in der Stadt Zürich bediente.
In dieser Pionierzeit der Migros wurden bloss sechs verschiedene Produkte verkauft, diese jedoch um bis zu 30 Prozent billiger als bei der Konkurrenz.
Migros-Gründer Gottlieb Duttweiler wollte nicht mehr als 200 Franken für die Einrichtung der Verkaufsstelle ausgeben. Trotz der kargen Inneneinrichtung war der Laden ein sofortiger Erfolg.
1928 gab es mit einem Süssmost erstmals ein originales Produkt im Sortiment. Bald folgten weitere Eigenproduktions-Produkte (im Bild das Waschmittel Ohä aus dem Jahr 1932).
Der Preis: 1 Franken. Das Gewicht ... ändert sich, je nachdem.
Bereits vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs machte sich Migros-Gründer Gottlieb Duttweiler Gedanken zur Sicherung der Landesversorgung. Seine Idee, Getreide und sonstige Lebensmittel in tonnenschweren «Konservendosen» in Schweizer Seen zu versenken, erhielt aber keine Unterstützung, trotz erfolgsversprechender Versuchsprojekte.
«Für die Nachkriegszeit von besonderer Aktualität»: Als sehr beliebt erweisen sich Sprachkurse.
Der erste Selbstbedienungsladen war an der Ausstellungsstrasse in Zürich.
Der Migros-Supermarkt, wie wir ihn heute kennen, war entstanden.
Alleine Gottlieb Duttweilers Ankündigung, 100 Vauxhall-Taxis aus Grossbritannien importieren zu wollen, sorgte unter den etablierten Taxiunternehmen für Aufregung. Noch bevor die Wagen überhaupt in der Schweiz waren, senkten sie die Tarife um rund ein Drittel. Damit hatte Duttweiler erreicht, was er wollte, und vereinbarte einen «Nichtangriffspakt» im «Taxikrieg». Er verkaufte 40 Vauxhall-Taxis an Chauffeure; die übrigen gelangten nach Basel, wo sie ebenfalls für eine Preiskorrektur sorgten.
Im Bild Kühlschrank und Küchengeräte-Verkauf im Migros-Markt Hertensteinstrasse, Luzern.
Dieser Flagship-Store am Zürcher Hauptsitz war der bisher grösste seiner Art.
Einen Food-Court hatte es auch schon – obwohl es damals nicht so hiess. Voilà – die «Imbissecke» am Limmatplatz:
Die 1954 lancierte Migrol verkaufte Benzin zum Kampfpreis von 49 Rappen pro Liter. Die etablierten Mineralölgesellschaften reagierten harsch auf die neue Konkurrenz. Unabhängige Tankstellenbetreiber unterboten wiederum die Migrol-Preise.
Es blieb beim Versuch.
Die Zeitung «Die Tat» wurde 1935 von Gottlieb Duttweiler ins Leben gerufen und von der Migros zunächst als Wochenzeitung, später als Abendzeitung und zuletzt als Boulevard herausgegeben. 1977 entliess Migros-Präsident Pierre Arnold aufgrund des wirtschaftskritischen, scharfen Stils der «Tat» den damaligen Chefredaktor Roger Schawinski. Der darauffolgende Proteststreik der Redaktion führte zur Einstellung der Boulevardzeitung Ende September 1978.
Satte 46 Jahre nach dem ersten Versuch mit Selbsttipp-Kassen (vergl. Bild von 1965 oben) ist es dank Scanner-Technologie endlich so weit: Selbst ist der Kunde und die Kundin.
Die Delegierten des Migros-Genossenschaftsbundes sagten zunächst «ja», was den Weg freimachte zur Urabstimmung aller 2,3 Millionen Mitglieder der zehn regionalen Migros-Genossenschaften. 630'000 Abstimmende entschieden dann, mit eindeutiger Mehrheit, am Alkohol-Verkausverbot festzuhalten.