
Die Bayern um Neuzugang Luis Diaz gehen natürlich als Favorit in die Saison, den BVB um Goalie Gregor Kobel (l.) wollen sie ärgern – und Miro Muheims (r.) HSV ist eine Wundertüte.Bild: imago / midjourney / watson
Die Bundesliga sucht einen Herausforderer für die Bayern: Wir hätten da zwei Vorschläge. Ausserdem gibt es gerade im Kampf um die Europacup-Plätze einige Überraschungen, wenn es nach der watson-Sportredaktion geht. Einzig im Tabellenkeller sind wir uns ziemlich einig.
22.08.2025, 13:1322.08.2025, 17:10
Nach einem Jahr Pause erklomm der FC Bayern München in der letzten Saison wieder den Thron und krönte sich angeführt vom neuen Trainer Vincent Kompany und Torschützenkönig Harry Kane zum Meister. Am morgigen Freitagabend (20.30 Uhr, live auf Sat 1) eröffnet er die neue Bundesliga-Saison mit dem Spiel gegen Leipzig. Zuvor hat die erweiterte watson-Sportredaktion die Tabelle getippt und die Tipps begründet – und dabei nicht mit Überraschungen gespart.
FC Bayern München
In München endete nach der Klub-WM eine Ära: Thomas Müller verliess die Bayern nach 25 Jahren. Auch Leroy Sané, Kingsley Coman und João Palhinha sind nicht mehr beim deutschen Rekordmeister. Ausserdem zog sich Jamal Musiala in den USA eine schwere Verletzung zu. Dafür kamen Luis Diaz, Jonathan Tah und das deutsche Mittelfeldtalent Tom Bischof, Christopher Nkunku soll die Offensive noch verstärken. Trotz der vielen Veränderungen und dem langen Tauziehen um Nick Woltemade, das Stuttgart für beendet erklärt hat, wäre alles andere als eine Meisterschaft von Bayern München eine Überraschung.

Thomas Müller gewann mit den Bayern noch eine 13. und letzte Meisterschaft. Bild: keystone
Philipp Reich: Zwar schmerzt der Ausfall von Jamal Musiala, doch die Bayern haben dennoch das klar beste Kader der Liga und mit Harry Kane einen Stürmer, der alleine schon 30+ Tore garantiert. Ausserdem befindet sich die Konkurrenz im Umbau.
Leipzig
Leipzig hat eine enttäuschende Saison hinter sich: Platz 7 bedeutet nicht nur das erstmalige Verpassen der Champions League seit 6 Jahren, sondern auch die erste Saison ohne Europacup seit dem Jahr nach dem Aufstieg 2016. Nach der schlechtesten Platzierung in Leipzigs Bundesliga-Geschichte hat Stürmer-Star Benjamin Sesko den Verein verlassen, auch Xavi Simons wird wohl noch wechseln. Dafür wurden mehrere neue Talente um Yan Diomande (18) und Johan Bakayoko (22) verpflichtet. Als neuer Trainer wurde Ole Werner aus Bremen geholt.

Führt er Leipzig wieder in die Champions League? Der neue Trainer heisst Ole Werner.Bild: www.imago-images.de
Reto Fehr (Platz 1): Irgendwann kommt Leipzig an die Spitze. Ich glaube, Bayern macht es dieses Jahr nicht, Dortmund scheitert wieder an sich selbst, für Frankfurt ist's noch zu früh. Leipzig – doch, die packen das jetzt.
Niklas Helbling (Platz 5): Werner ist ein Toptrainer, Bakayoko und Co. vielversprechende Talente. Trotzdem glaube ich nicht, dass Leipzig direkt wieder in die Top 4 vorstösst, dazu war die Offensive in der Vorsaison zu schwach – und ein Quantensprung ist nicht zu erwarten.
Borussia Dortmund
Bei den Fans herrscht schon wieder Unruhe: Bis auf Jobe Bellingham wurde noch kein Neuzugang verkündet. Sportdirektor Sebastian Kehl steht deshalb in der Kritik. Dabei wäre nach der starken Schlussphase in der letzten Saison unter Trainer Niko Kovac eigentlich positive Stimmung angesagt. Die Leistungsträger konnten gehalten werden, lediglich Jamie Gittens und Leihspieler Carney Chukwuemeka sind weg. Doch besonders die verletzungsgeplagte Defensive vor Nati-Goalie Gregor Kobel bereitet Borussia Dortmund Sorgen.

Eine sichere Nummer im Sturm: Serhou Guirassy.Bild: keystone
Philipp Reich: Auf dem Papier wäre Borussia Dortmund der stärkste Bayern-Konkurrent, doch der BVB konnte das Problem der defensiven Anfälligkeit über den Sommer nicht lösen. Einziger grosser Neuzugang ist bislang Mittelfeldspieler Jobe Bellingham.
Eintracht Frankfurt
Der dritte Platz in der letzten Saison war Frankfurts beste Platzierung seit 1993. Die Eintracht reitet seit Jahren auf einer Erfolgswelle – und das, obwohl regelmässig Leistungsträger den Verein verlassen. In diesem Sommer war es Hugo Ekitiké, an dessen Stelle nun Jonathan Burkardt treten soll. Ausserdem wurde in Ritsu Doan ein weiterer etablierter Bundesliga-Profi verpflichtet. Kann Trainer Dino Toppmöller das vom gefeierten Sportvorstand Markus Krösche zusammengestellte Kader noch weiter nach vorne bringen?

Er muss Ekitikés 15 Tore ersetzen: Jonathan Burkardt.Bild: www.imago-images.de
Niklas Helbling (Platz 1): Irgendwie glaube ich, dass das mit Bayern und Kompany nicht mehr lange gut geht. Dortmunds Defensive ist zu dünn, bei Leverkusen ist zu viel weggebrochen. Frankfurt hingegen hat ein von Krösche in Feinstarbeit zusammengestelltes Kader mit Erfahrung und spannenden Talenten in allen Mannschaftsteilen, weshalb ich auf die grösste Überraschung seit Wolfsburg 2009 tippe.
Adrian Bürgler (Platz 4): Der Abgang von Hugo Ekitiké schmerzt, aber Frankfurt hat in den letzten Jahren oft bewiesen, dass man damit umgehen kann. Jonny Burkardt wird den Franzosen vergessen machen und sie erneut in die Königsklasse schiessen.
SC Freiburg
Der SC Freiburg überraschte in der letzten Saison alle. Obwohl Trainerikone Christian Streich zurücktrat, schafften es die Breisgauer unter Ex-Captain Julian Schuster auf Platz 5. Erst am letzten Spieltag verpasste das Team um den Schweizer Johan Manzambi die Champions-League-Qualifikation. In Ritsu Doan ging aber der Toptorschütze der Vorsaison nach Frankfurt.

Julian Schuster beerbte Christian Streich in Freiburg.Bild: keystone
Reto Fehr (Platz 4): Schöner Offensivfussball, viel Herz. Die nehmen den Schwung der letzten Saison mit und ziehen es dieses Mal aber durch.
Ralf Meile (Platz 7): Hinter den Top 4 geht es auf den weiteren drei, vier Plätzen eng zu und her. Für Freiburg spricht die Konstanz, gegen Freiburg der Abgang von Ritsu Doan und die zusätzliche Belastung durch die Europa League.
VfB Stuttgart
Im Jahr nach dem Vizemeistertitel beendete Stuttgart mit dem Pokalsieg im Mai die Titel-Durststrecke nach 18 Jahren. In der Liga lief es mit Platz 9 hingegen weniger gut. Nun soll es für das Team von Trainer Sebastian Hoeness wieder weiter nach vorne gehen. In der Verteidigung könnte der 22-jährige Luca Jaquez viel Spielzeit bekommen, Leonidas Stergiou fehlt derzeit noch verletzt. Am Kader hat sich bis auf den Abgang von Enzo Millot wenig verändert – auch, weil die Stuttgarter im Poker um Nick Woltemade gegenüber den Bayern hart geblieben sind.

Gibt es keine 180-Grad-Wende, kickt «Woltemessi» auch diese Saison beim VfB.Bild: keystone
Niklas Helbling (Platz 4): In der letzten Saison lief nicht alles nach Plan. Oftmals verlor Stuttgart nur knapp, hatte auch mal Pech. Dieses Jahr pendelt sich das wieder ein und führt Hoeness die Schwaben zurück in die Champions League.
Adrian Bürgler (Platz 7): Mit der Europa League hat Stuttgart dieses Jahr erneut eine Doppelbelastung, weshalb ich sie nicht in der Spitzengruppe sehe. Die Saison steht und fällt mit der Personalie Woltemade: Bleibt der Stürmer, ist eine Europa-Platzierung möglich. Geht er doch noch, wird das extrem schwer.
Leverkusen
Mit dem Abgang von Xabi Alonso endete eine kurze, aber auch die erfolgreichste Ära der Leverkusener. Neben dem Basken zogen auch Florian Wirtz, Jeremie Frimpong, Granit Xhaka und Jonathan Tah weiter, dafür kamen einige junge Spieler wie Malik Tillman, Jarrell Quansah und Ibrahim Maza. Ausserdem wurde kurz vor Saisonstart Innenverteidiger Loïc Badé verpflichtet. An der Seitenlinie steht nun Ex-ManUnited-Coach Erik ten Hag. Es ist also vieles neu beim Pharma-Klub, dessen Fans aber noch einige Jahre von den Erfolgen der letzten beiden Saisons zehren können.

Malik Tillman hat die undankbare Aufgabe, auf Florian Wirtz als Spielmacher zu folgen.Bild: www.imago-images.de
Ralf Meile (Platz 7): Bayer 04 hat unter anderem Trainer Alonso, Wirtz, Xhaka und Tah verloren und damit so viel Substanz, dass trotz der Klasse derjenigen, die noch da sind, nicht viel herausschaut. Die Fussballsprache kennt dafür das Wort «Übergangssaison».
Werder Bremen
Auch die Bremer mussten ihren Erfolgstrainer ersetzen: Anstelle von Ole Werner, der den SV Werder zum Aufstieg und in der Bundesliga kontinuierlich weiter nach oben geführt hat, ist Horst Steffen gekommen. Der 56-Jährige hat in Elversberg gezeigt, viel aus bescheidenen Mitteln herausholen zu können. Schafft er sogar mehr als den starken 8. Platz aus der Vorsaison? Verzichten muss er dabei auf Marvin Ducksch, den Torgaranten der letzten Jahre. Dafür hat er in Linksaussen Samuel Mbangula von Juventus den zweitteuersten Einkauf (10 Mio. Euro) der Klubgeschichte zur Verfügung.

Nur Davy Klaassen war in Werders Geschichte teurer als Samuel Mbangula.Bild: www.imago-images.de
Philipp Reich (Platz 8): Werder könnte trotz des überraschenden Pokal-Aus gegen Bielefeld erneut die grosse Überraschung der Saison werden: Der Abgang von Trainer Ole Werner schmerzt zwar, doch mit Horst Steffen konnte ein valabler Ersatz verpflichtet werden. Das Kader gilt als solid zusammengestellt, einzig ein treffsicherer Stürmer wird noch dringend gesucht. Etwas mehr als eine Woche bleibt Zeit, um diesen noch zu finden. Klappt dies, werden die aktuellen Sorgen schnell vergessen sein.
Ralf Meile (Platz 12): Wie gerne sähe ich Werder weiter vorne – doch den Abstieg zu verhindern, wird das höchste der Gefühle sein. Der Sturm ist ein laues Lüftchen, Schlüsselspieler wie Spielmacher Schmid könnten noch wechseln, Stammkeeper Zetterer verliess den Klub am Mittwoch in Richtung Frankfurt. Der neue Trainer Horst Steffen ist nicht zu beneiden.
Borussia Mönchengladbach
Abwehrchef Ko Itakura und Torjäger Alassane Pléa sind weg, ausserdem fehlt Stürmer Tim Kleindienst noch bis Ende Oktober verletzt. Für den Schweizer Trainer Gerardo Seoane keine einfache Situation, zumal die letzte Saison ohne Sieg in den letzten 7 Spielen auf Platz 10 endete. Besonders auf den Sturm-Verpflichtungen Shuto Machino und Haris Tabakovic liegt daher viel Druck. In der Verteidigung wird Nico Elvedi, der seinen Wechselwunsch abgelegt hat und in seine elfte Saison bei der Borussia geht, noch mehr Verantwortung übernehmen müssen. Goalie Jonas Omlin ist hingegen nur noch Ersatz.

Nico Elvedi liebäugelte immer mal wieder mit einem Wechsel, in diesem Sommer sagte er: «Mein Fokus ist zu 100 Prozent auf Gladbach.»Bild: www.imago-images.de
Reto Fehr (Platz 7): Es ist Zeit für den nächsten Schritt. Seoane macht einen guten Job, der Verein lässt ihn arbeiten. Anderswo hätte er die letzte Saison wohl nicht überstanden. Jetzt werden die Früchte der Kontinuität geerntet und Europa liegt wieder drin.
Niklas Helbling (Platz 12): Die Abgänge und Kleindiensts Verletzung wiegen schwer, die Formkurve deutete schon vor Saisonende nach unten. Weil andere Mittelfeldklubs aufgeholt haben, wird es für Gladbach etwas nach unten gehen.
Mainz 05
Am Ende reichte es zwar nicht ganz für den grossen Wurf Champions League, doch qualifizierte sich Mainz mit aufregendem Fussball und Motivator Bo Henriksen als Trainer erstmals seit acht Jahren für den Europacup. Mit Jonathan Burkardt ist zwar nur ein Leistungsträger gegangen, aber ein gewichtiger. Ihn soll Benedict Hollerbach ersetzen. Der Schweizer Silvan Widmer ist weiterhin Captain, wie gross seine Rolle sein wird, ist aber unklar. In der letzten Saison kam er nur selten zum Einsatz.

18 Bundesliga-Tore fallen durch den Burkardt-Abgang weg, kann Ex-Unioner Benedict Hollerbach in die Bresche springen?Bild: www.imago-images.de
Ralf Meile (Platz 6): Klar, der Abgang von Torjäger Jonathan Burkardt schmerzt. Doch ich bin davon überzeugt, dass Ex-FCZ-Trainer Bo Henriksen um Shootingstar Paul Nebel erneut eine Truppe formieren – und sie heiss machen – kann, die vorne mitmischt.
Philipp Reich (Platz 14): Den Abgang von Toptorjäger Burkardt können die 05er nicht ersetzen, ausserdem müssen die jungen Wilden im Team von Trainer Bo Henriksen zu viel Verantwortung tragen. Für Probleme könnte zudem die ungewohnte Dreifachbelastung aus der Conference League kommen, falls sich Mainz gegen Rosenborg Trondheim in den Playoffs durchsetzt.
VfL Wolfsburg
Platz 11 in der Vorsaison war nicht gut genug für den Autoklub. Trainer Ralph Hasenhüttl musste weichen, für ihn kam Paul Simonis vom niederländischen Cupsieger Go Ahead Eagles. Kann der 40-Jährige das auf einigen Positionen veränderte Kader weiter nach vorne führen als sein Vorgänger?

Paul Simonis ist der neue Wolfsburg-Coach.Bild: www.imago-images.de
Adrian Bürgler (Platz 8): Mohamed Amoura hatte letzte Saison seinen Durchbruch. Ich traue dem Algerier zu, diese Saison noch besser und konstanter zu sein. Und dann wird sich Wolfsburg nochmals etwas weiter nach oben arbeiten.
Philipp Reich (Platz 17): Wolfsburg steht bei mir wie Mainz vor allem aus Sympathie-Gründen so weit unten. Es ist grauste unter vielen grauen Mäusen der Liga und soll endlich wieder mal absteigen. Leider verfügt der VW-Werksklub mit Mohamed Amoura und Jesper Lindström über ein Sturmduo mit viel Potenzial.
Hamburger SV
Der einstige Bundesliga-Dino ist zurück: Nach sieben langen Jahren schaffte der HSV endlich den Aufstieg. Der 34-jährige Trainer Merlin Polzin wurde zum Lohn gleich mit einem neuen Vertrag ausgestattet, ausserdem wurden mehrere Spieler mit Bundesliga-Erfahrung verpflichtet, darunter auch Yussuf Poulsen, der den abgewanderten Davie Selke ersetzen soll.

Die Euphorie bei den Fans über die Rückkehr in die Bundesliga ist riesig.Bild: www.imago-images.de
Reto Fehr (Platz 6): Zu lange dümpelte der HSV in der 2. Liga. Die Euphorie ist riesig, das trägt. Gelingt der Saisonstart, ist dem HSV vieles zuzutrauen.
Adrian Bürgler (Platz 16): Der Dino ist keiner mehr. Nach dem Wiederaufstieg stellen die Hamburger eines der jüngsten Teams der Bundesliga. Ich glaube an den Klassenerhalt (in der Relegation), aber nicht daran, dass es mit der Flucht nach vorne klappt.
1. FC Köln
Mit dem 1. FC Köln ist ein weiterer Traditionsklub zurück im deutschen Oberhaus. Als Trainer konnte Lukas Kwasniok, der in Paderborn sehr gute Arbeit geleistet hat, verpflichtet werden. Zwar gilt es die Abgänge der Talente Damion Downs und Max Finkgräfe zu verkraften, doch sicherten sich die Rheinländer auch einige spannende Spieler und in Ragnar Ache einen potenziellen Knipser. Der Ex-Sittener Joël Schmied könnte in der Defensive eine wichtige Stütze sein.

Für Kaiserslautern erzielte Ragnar Ache 18 Saisontore – doch funktioniert er auch in der Bundesliga?Bild: www.imago-images.de
Niklas Helbling (Platz 10): Kwasniok ist ein hervorragender Trainer, das Kader ist ausgewogen und verfügt über ausreichend Qualität, um sich direkt im Mittelfeld zu etablieren.
Adrian Bürgler (Platz 15): Es gibt Aufsteiger, die sogleich in die obere Tabellenhälfte stürmen. Bei Köln sehe ich das eher nicht, auch wenn ich an den Ligaerhalt glaube. Ich frage mich vor allem, wer für den Effzeh die Tore schiessen soll?
TSG Hoffenheim
Hoffenheim hat einen umtriebigen Sommer hinter sich. Viele Spieler haben den Verein verlassen, darunter Mittelfeldtalent Tom Bischof. Gleichzeitig wurden unter anderem die Ex-Basler Leon Avdullahu und Wouter Burger verpflichtet. Auch von den Leihrückkehrern aus Elversberg Fisnik Asllani und Muhammed Damar verspricht man sich bei der TSG einiges.

Basels Mittelfeldmotor Leon Avdullahu wechselte für acht Millionen Euro in die Bundesliga.Bild: www.imago-images.de
Ralf Meile (Platz 11): Es herrschte ein grosses Chaos in Hoffenheim und ob es besser wird, ist fraglich. Für den Klassenerhalt wird es reichen, dafür sorgen im Mittelfeld die Ex-Basler Avdullahu und Burger. Auch Kramaric wird wieder liefern, wenngleich gemutmasst wird, dass die Position des Altmeisters nicht mehr so gefestigt sei.
Reto Fehr (Platz 17): Da ist viel Hoffnung dabei. Ist jetzt einfach gut mit Hoffenheim und Augsburg. Es war lustig und zu Beginn (bei Hoffenheim) auch aufregend, unter anderem mit Firmino und Co. Jetzt ist es an der Zeit, dass sie wieder runtergehen und «richtige» Klubs ihren Platz übernehmen. Gerne hätte ich die Bayern auch so weit hinten getippt, aber das war dann doch zu unrealistisch.
Union Berlin
Nachdem es für Union Berlin lange nur bergauf gegangen war, hat es nun zwei schwere Jahre hinter sich. Die letzte Saison endete auf dem 13. Platz, besonders die Schlussphase macht aber Hoffnung: In den letzten zehn Spielen war Union das fünftbeste Team der Liga. Steffen Baumgart, der im Januar kam, scheint den gewünschten Effekt gebracht zu haben. Im Sturm ist jetzt aber Toptorschütze Benedict Hollerbach weg, damit dürfte die Verantwortung in der Offensive vor allem auf Andrej Ilic liegen.

Andrej Ilic traf in der Vorsaison in 16 Bundesliga-Spielen 7 Mal.Bild: www.imago-images.de
Adrian Bürgler (Platz 12): Wo liegt die Wahrheit? In den Urs-Fischer-Jahren oder danach? Ich glaube, diese Saison pendelt Union sich dank der guten Verteidigungsarbeit als einigermassen stabile Mittelfeldmannschaft ein.
Niklas Helbling (Platz 17): Ich mag Baumgart und halte ihn für einen guten Trainer, aber die Vergangenheit hat gezeigt, dass er sich abnutzen kann. Zudem fehlt mir im Kader das gewisse Etwas und sind die Transfers in meinen Augen zu uninspiriert.
FC Augsburg
Mit Trainer Sandro Wagner wagen die Augsburger ein Experiment. Für den 37-jährigen Ex-Stürmer und bisherigen Co-Trainer der deutschen Nationalmannschaft ist es die erste Anstellung als Cheftrainer in einer der höchsten drei Ligen. Wagner will einen dominanten Fussball sehen, die Defensive um Innenverteidiger Cédric Zesiger soll dabei hochstehen.

Spannende Figur an der Seitenlinie: Sandro Wagner.Bild: www.imago-images.de
Ralf Meile (Platz 10): Es wird wie im Vorjahr einen Platz im soliden Mittelfeld geben für Augsburg, das neu von Sandro Wagner trainiert wird. Weil Klub und Spieler eher farblos sind, ist der Coach als Ex-TV-Experte der Star – was seinen Akteuren die Möglichkeit gibt, in Ruhe besser zu werden.
Reto Fehr (Platz 18): Siehe Hoffenheim.
FC St. Pauli
Erstmals seit 1995/96 schafften die Kiezkicker den Klassenerhalt. Danach gingen aber mehrere Leistungsträger, die mit schmalem Geld ersetzt werden mussten. St. Pauli hat den tiefsten Marktwert der Liga und geht wohl erneut als einer der grössten Abstiegskandidaten in die Saison.

Das Millerntor ist Kult – aber wie lange wird hier noch Bundesliga gespielt?Bild: keystone
Ralf Meile (Platz 17): In der ersten Saison nach dem Aufstieg läuft es oft rund, in der zweiten wird es zäh. Die Hamburger schossen kaum Tore und das wird sich nicht gross ändern. Am Millerntor geht's eine Liga runter.
1. FC Heidenheim
Nach der erfolgreichen Debütsaison mit der Conference-League-Qualifikation folgte ein durchwachsenes Jahr. Erst auf den letzten Drücker rettete sich Heidenheim in der Relegation zum Klassenerhalt. Nun geht es für das Team von Trainer Frank Schmidt beinahe unverändert in die neue Saison.

In 18 Jahren als Heidenheim-Trainer ist Frank Schmidt 4 Mal auf-, aber noch nie abgestiegen.Bild: keystone
Niklas Helbling (Platz 18): In der letzten Saison hatte Heidenheim Glück, dass Bochum und Kiel noch schlechter waren. Die Aufsteiger sind aber besser als die Absteiger und deshalb wird das Bundesliga-Abenteuer des kleinen, aber sympathischen Klubs aus dem Schwabenland enden.
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