Eine titellose Saison, drei verschlafene Starts, fünf Pleiten in Serie. Die Summe dieser Negativerlebnisse hat Raphael Wicky den Job als Cheftrainer des FC Basel gekostet. Unter Interimstrainer Alex Frei gab es nun nur ein Remis gegen Xamax. Es sind unruhige Zeiten, die der Verein seit knapp eineinhalb Jahren durchlebt. Angefangen hatte alles mit der Meldung, dass Bernhard Heusler, Georg Heitz und ihr Erfolgsteam den Verein verkaufen und die Leitung übergeben wollen.
Heusler, dieser charismatische, eloquente und vermittelnde Präsident, entschied sich, Bernhard Burgener einzusetzen. Jemanden, den die breite Öffentlichkeit kaum kannte. Dafür kannte ihn eine Person umso besser, der der Verein wie kaum jemand Zweitem am Herzen liegt: Gigi Oeri. Die ehemalige FCB-Präsidentin, Gründerin des Nachwuchs-Campus und eben langjährige Vertraute Bernhard Burgeners.
Seit Burgener den FCB übernommen hat, wollte sie seine Arbeit nicht beurteilen. Am Freitag aber erreicht die «Schweiz am Wochenende» die FCB-Ehrenpräsidentin am Telefon. «Es tut weh, die Entwicklung zu sehen», sagt sie zur aktuellen Lage des Vereins.
Zur Entlassung Wickys will sie sich nicht explizit äussern, sagt nur: «Erfolg kann man nicht erzwingen. Manchmal läuft es, manchmal läuft es nicht – das hängt von so vielen Faktoren ab.»
Die Rolle des amtierenden Präsidenten bewertet sie positiv: «Bernhard Burgener ist ein guter Freund und ich habe ihm damals zugeredet, das Amt zu übernehmen – nun habe ich einen Anflug von schlechtem Gewissen», sagt Oeri und lacht.
Ob es Burgener ist, der ihr leidtut, oder der Verein, präzisiert sie nicht. «Das Wichtigste ist: Die Grundlagen für Erfolg sind beim FCB absolut vorhanden, im Moment ist einfach der Wurm drin. Ich wünsche Bernhard Burgener viel Erfolg.»
Oeri betont, sie sei inzwischen «weit weg» vom Klub, könne aber immerhin über den Campus ihren Beitrag leisten: «Es ist eine langfristig orientierte Förderung, die den FCB stärken soll, auch wenn gewisse Talente natürlich auch anderswo landen.»
Über dieses Engagement hinaus ist für sie eine Rückkehr zum FCB kein Thema: «Ich war zehn Jahre Präsidentin und wir durften in dieser Zeit schöne Erfolge feiern. Das war toll.» Erfolge, von denen der FCB derzeit zehrt und gleichwohl so weit weg davon scheint wie lange nicht mehr.