Sport
Interview

Murat Yakin spricht über den Job beim FC Sion

Murat Yakin, nouvel entraineur du FC Sion, lors de son premier entrainement de l'equipe ce mardi 18 septembre 2018 a Fully. Le FC Sion annonce la nomination de l’entraineur Murat Yakin (44 ans) a ...
Murat Yakin in der malerischen Sittener Bergwelt.Bild: KEYSTONE
Interview

Murat Yakin über das Engagement bei Sion: «Angst habe ich sicher nicht»

Murat Yakin ist im Kosmos FC Sion angekommen. Er sagt: «Constantin hat als Geldgeber und Präsident das Recht, Resultate einzufordern. Aber hier gibt es kein Phantom, das im Hintergrund aktiv ist.»
30.09.2018, 10:5930.09.2018, 13:15
sven schoch / sda

Skeptische Betrachter warfen die Frage auf, weshalb sich Murat Yakin (44) auf den heissesten Trainerstuhl der Schweiz gesetzt hat. Der zweifache Meistercoach versteht diese Haltung nicht und spricht im Interview mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA stattdessen über freundschaftliche und respektvolle Begegnungen im Wallis.

Wie ist Ihr Eindruck der ersten Tage im Wallis?
Murat Yakin:
Das Zusammenspiel mit dem Präsidenten und seinem Sohn funktioniert. Die Entscheidungswege sind extrem kurz, das ist gut. Der Stab arbeitet enthusiastisch, die Leute leben für den Klub, für den Fussball, die Infrastruktur ist hervorragend. Ich bin beeindruckt davon, was CC hier alles zur Verfügung stellt. Ganz nach italienischem Stil! Alles unter einem Dach, in einem familiären Rahmen – das gefällt mir.

Le president du FC Sion Christian Constantin, droite, et son fils et team manager Barthelemy Constantin, gauche, observent depuis le bord du terrain lors de la rencontre de football du 2eme tour 1/16  ...
Präsident Christian Constantin mit Sohn und Sportchef Barthelemy. Bild: KEYSTONE

Der Patron gilt als ungeduldiger Mensch.
Mir ist auch klar, dass am Ende einzig und allein die Resultate entscheidend sind. Alles andere zählt nicht. Da unterscheidet sich der FC Sion nicht von anderen Profiklubs. Constantin hat als Geldgeber und Präsident das Recht, Resultate einzufordern. Aber hier gibt es kein Phantom, das im Hintergrund aktiv ist.

Es gab Kommentatoren, die sofort die Frage aufwarfen: «Warum tut sich Yakin das an?» Was entgegnen Sie?
Wenn ich mir immer alle Ratschläge anhören würde, könnte ich vermutlich aufhören. Ich habe es im Leben immer so gehalten, selber zu entscheiden. Ich weiss genau, was ich zu tun habe. Damit bin ich am besten gefahren. Ich stelle mir nie die Frage, ob ich am falschen Ort sein könnte.

«Ich habe die Begegnungen mit Constantin als überaus respektvoll und herzlich in Erinnerung.»
Murat Yakin

Warum Sion?
In der Schweiz gibt es zehn Super-League-Klubs und zehn Challenge-League-Vereine; Sion gehört zu den attraktivsten Vereinen. Für mich ist es eine Chance, wieder aktiv dabei zu sein, Sions Talente weiterzubringen, mit einer guten Mannschaft etwas bewirken zu können.

Welches Bild haben Sie von Christian Constantin? Viele nehmen ihn als höchst umstrittene Persönlichkeit wahr.
Wir sind uns auf verschiedenen Ebenen immer wieder begegnet. Einmal war ich noch Spieler, dann als Trainer. Ich habe diese Begegnungen als überaus respektvoll und herzlich in Erinnerung. Mit Barth (Constantins Sohn) tauschte ich mich immer wieder mal aus.

Betrachten Sie den neuen Job primär als grosse Challenge?
Angst habe ich sicher nicht, sonst hätte ich diesen Vertrag nicht unterschrieben. Ich weiss, was verlangt wird. Und eben: Ich habe CC als professionellen Schaffer und Macher kennen gelernt.

Haben Sie nach der Freistellung bei GC ein rasches Comeback angestrebt?
Distanz benötigte ich nicht. Die Lust und Freude, wieder auf dem Platz zu stehen, war sehr gross. Eine Pause tut zwischendurch gut, aufgrund meiner familiären Situation mit den kleinen Kindern bin ich natürlich auch mal gerne zu Hause. Aber wenn ein spannender Anruf kommt, bin ich sofort bereit. Eine Aufwärmphase brauche ich nicht.

Der neue GC-Trainer Murat Yakin fotografiert beim Training auf dem GC Campus in Niederhasli am Montag, 28. August 2017. (KEYSTONE/Siggi Bucher)
Bei den Grasshoppers war Murat Yakins Engagement schneller als gewünscht vorbei.Bild: KEYSTONE

Empfanden Sie das frühzeitige Ende in Niederhasli als persönliche Niederlage? Haben Sie sich über die Kritik an Ihre Adresse geärgert?
Es begann ja gut und mit einem ziemlichen Medienhype um meine Person, den ich ganz bestimmt nicht gesucht habe. Mir wurden einige Schilder umgehängt, ich war plötzlich der Mann mit dem Zauberstab, Winnetou – die Journalisten waren erfinderisch. Und im Umfeld gab es rasch einmal unangenehme Entwicklungen. Am Ende stand ich ziemlich alleine da, der Support blieb aus. Aber wir haben alle unseren Teil zu diesem Missverständnis beigetragen, da klammere ich mich nicht aus.

«Den Präsidenten muss man nirgends vorstellen.»
Murat Yakin.

Fiel der Empfang beim FC Sion moderater aus?
Hier spricht man mich nicht mit dem Vornamen an, hier sagt jeder Coach oder Mister. Vieles ergibt sich hier einfach. Den Präsidenten muss man nirgends vorstellen, die Hierarchie ist bekannt.

Sion hat viel Tradition zu bieten und gehört im Cup zu den erfolgreichsten Equipen der Schweiz. Aber in der Liga kommt der momentan letztplatzierte Verein zu selten auf Touren.
Wir haben ein grosses Kader und einige wichtige Spieler, die derzeit verletzt fehlen, wie beispielsweise Keeper Mitrjuschkin. Cunha ging zu Leipzig, andere Leistungsträger wurden ebenfalls verkauft. Einige der Neuen waren in grossen Ligen beschäftigt und erhalten hier eine zweite Chance.» (abu/sda)

Deli Alli entwickelt seinen Jubel weiter

Video: watson/nico franzoni

Die Cupfinals des FC Sion

1 / 16
Die Cupfinals des FC Sion
1965, 1. Final: 2:1-Sieg gegen Servette (13. Georgy 1:0, 84. Gasser 2:0, 90. Daina 2:1)
quelle: keystone / str
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Mehr zur Super League
Van Wolfswinkel über seine Hirn-OP: «Der Arzt, der das gemacht hat, ist ein Künstler»
5
Van Wolfswinkel über seine Hirn-OP: «Der Arzt, der das gemacht hat, ist ein Künstler»
von céline Feller
Der neue Globi-Band ist grausam, unzensiert und nicht jugendfrei – er war zu Gast bei GC
30
Der neue Globi-Band ist grausam, unzensiert und nicht jugendfrei – er war zu Gast bei GC
von Sandro Zappella
Am Geburtstag seines Sohns entlässt sich Christian Constantin selbst
Am Geburtstag seines Sohns entlässt sich Christian Constantin selbst
von Ralf Meile
8 Orte, an denen ein neues Zürcher Stadion niemanden stören würde
50
8 Orte, an denen ein neues Zürcher Stadion niemanden stören würde
von Ralf Meile
Zürich stimmt erneut über Fussballstadion ab – auch das «Ensemble»-Tram soll verschwinden
240
Zürich stimmt erneut über Fussballstadion ab – auch das «Ensemble»-Tram soll verschwinden
FC Luzern reicht nach Sachbeschädigungen durch Basel-Fans Anzeige ein
FC Luzern reicht nach Sachbeschädigungen durch Basel-Fans Anzeige ein
Die Statistik zeigt es deutlich: Der Wintermeister müsste Basel statt YB heissen
39
Die Statistik zeigt es deutlich: Der Wintermeister müsste Basel statt YB heissen
von Sandro Zappella
YB nach 0:0 Wintermeister, weil Basel an Luzern-Goalie Müller verzweifelt
8
YB nach 0:0 Wintermeister, weil Basel an Luzern-Goalie Müller verzweifelt
FCZ als Spielverderber für  St.Gallen – Thun mit nächstem Rückschlag
5
FCZ als Spielverderber für St.Gallen – Thun mit nächstem Rückschlag
Der FCZ schlägt St.Galler und lässt deren Traum von der Tabellenspitze platzen
2
Der FCZ schlägt St.Galler und lässt deren Traum von der Tabellenspitze platzen
Peter Zeidler über den Teamgeist des FCSG: «Mir kamen fast die Tränen»
5
Peter Zeidler über den Teamgeist des FCSG: «Mir kamen fast die Tränen»
von Ralf Streule, Christian Brägger, Patricia Loher
Prädikat ungenügend – der Schweizer Klubfussball kommt in Europa nicht vom Fleck
20
Prädikat ungenügend – der Schweizer Klubfussball kommt in Europa nicht vom Fleck
von markus brütsch
Servette holt den FCZ auf den Boden der Realität zurück – klare Siege für die YB-Verfolger
7
Servette holt den FCZ auf den Boden der Realität zurück – klare Siege für die YB-Verfolger
YB fügt Luzern dank Eigentor die sechste Niederlage in Serie zu – war's das für Häberli?
2
YB fügt Luzern dank Eigentor die sechste Niederlage in Serie zu – war's das für Häberli?
YB neuer Leader, weil Basel beim FCZ verliert – St.Gallen siegt weiter
18
YB neuer Leader, weil Basel beim FCZ verliert – St.Gallen siegt weiter
Heimsieg im Klassiker – dem FCZ gelingt gegen Basel ein Coup
4
Heimsieg im Klassiker – dem FCZ gelingt gegen Basel ein Coup
Luzern taucht bei Xamax – kein Sieger im Rhone-Derby
1
Luzern taucht bei Xamax – kein Sieger im Rhone-Derby
Warum die Schweiz keine Top-Schiedsrichter mehr hat
20
Warum die Schweiz keine Top-Schiedsrichter mehr hat
von Raphael Gutzwiller
Wie voll sind eigentlich die Stadien? Ein Blick in Europas Fan-Kurven
56
Wie voll sind eigentlich die Stadien? Ein Blick in Europas Fan-Kurven
von Ralf Meile
FCB-Stürmer Kemal Ademi: «Ich bete vor dem Spiel auch für den Gegner»
1
FCB-Stürmer Kemal Ademi: «Ich bete vor dem Spiel auch für den Gegner»
von Jakob Weber
Inter bodigt harmloses Dortmund ++ Barça, Liverpool und Napoli gewinnen
3
Inter bodigt harmloses Dortmund ++ Barça, Liverpool und Napoli gewinnen
Dank Traumtor an Messis Weltrekord dran – der unfassbare Lauf von Ex-YB-Stürmer Martinez
8
Dank Traumtor an Messis Weltrekord dran – der unfassbare Lauf von Ex-YB-Stürmer Martinez
von Sandro Zappella
Sympathischer als die Königsklasse: Die Schweizer Chancen in der Europa League
4
Sympathischer als die Königsklasse: Die Schweizer Chancen in der Europa League
von markus brütsch
YB droht Bickel mit Gericht, nachdem er als Sportchef 40 Mio. verlochte
33
YB droht Bickel mit Gericht, nachdem er als Sportchef 40 Mio. verlochte
Nach Spuck-Affäre: Schiedsrichter Klossner tritt Ende Jahr zurück
18
Nach Spuck-Affäre: Schiedsrichter Klossner tritt Ende Jahr zurück
Strellers Abgang beim FCB: Endgültig, und doch «nicht für immer»
1
Strellers Abgang beim FCB: Endgültig, und doch «nicht für immer»
von céline feller
«Kein Abschied für immer» – Marco Streller tritt aus dem Verwaltungsrat des FCB zurück
8
«Kein Abschied für immer» – Marco Streller tritt aus dem Verwaltungsrat des FCB zurück
Ex-Sion-Stürmer Kuljic aus dem Knast, aber weiter im Visier: «Habe Angst um mein Leben»
4
Ex-Sion-Stürmer Kuljic aus dem Knast, aber weiter im Visier: «Habe Angst um mein Leben»
Basel verliert Balanta – und hat einen weiteren Partnerklub an der Angel
Basel verliert Balanta – und hat einen weiteren Partnerklub an der Angel
von Jakob Weber
Der FC Basel ist neuer Leader, weil YB in Luzern Punkte liegen lässt
4
Der FC Basel ist neuer Leader, weil YB in Luzern Punkte liegen lässt
Grandiose Aufholjagd! Servette holt gegen Xamax noch einen Punkt
Grandiose Aufholjagd! Servette holt gegen Xamax noch einen Punkt
Wie 2016 unter Hyypiä – der FCZ marschiert mit Magnin Richtung Challenge League
16
Wie 2016 unter Hyypiä – der FCZ marschiert mit Magnin Richtung Challenge League
von markus brütsch
Champions League, wann sehen wir dich wieder in unserem Land?
21
Champions League, wann sehen wir dich wieder in unserem Land?
von markus brütsch
Ex-Profi Frontino nach Rücktritt mit 29: «Der Lohn ist Horror, es ist lächerlich»
50
Ex-Profi Frontino nach Rücktritt mit 29: «Der Lohn ist Horror, es ist lächerlich»
von Sandro Zappella
Servette verpasst Thun eine Packung – St.Gallen triumphiert bei Spektakel gegen Lugano
Servette verpasst Thun eine Packung – St.Gallen triumphiert bei Spektakel gegen Lugano
YB gewinnt gegen desolaten FCZ im Schongang – Basel siegt bei Xamax
9
YB gewinnt gegen desolaten FCZ im Schongang – Basel siegt bei Xamax
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Test wird zum Finalspiel: Sundhage möchte bleiben und erhöht den Druck auf den Verband
Je länger der Verband wartet, desto deutlicher äussert sich Sundhage zu ihrem Wunsch, Schweizer Nationaltrainerin zu bleiben. Deshalb wird die Partie in Schottland zu einem Finalspiel hochstilisiert.
Pia Sundhage ist guten Mutes vor ihrem vielleicht letzten Länderspiel als Schweizer Nationaltrainerin. Noch immer ist unklar, wie ihre Zukunft in der Nationalmannschaft aussieht – Ende Jahr läuft der Vertrag aus. Doch je länger der Verband mit einem Entscheid wartet, desto klarer werden ihre Aussagen. Sagte sie zu Beginn noch, dass sie sich einen Verbleib vorstellen könnte, formuliert sie es inzwischen deutlich offensiver: «Ich würde es lieben zu bleiben.»
Zur Story