Die Testspiele im März verlaufen für die Schweiz nach Wunsch. Gegen Griechenland (1:0) und Panama (6:0) siegt die Schweiz, ohne ein Gegentor zu erhalten – und sogar die oft gescholtene Offensive kann sich den Frust von der Seele schiessen.
DJ Antoine komponiert den offiziellen Song der Schweizer Nationalmannschaft für die WM 2018 in Russland. Er hat nichts mit Fussball oder der Schweiz zu tun, dafür umso mehr mit Partys, Alkohol und Sex.
Die Schweiz holt zum WM-Auftakt ein 1:1 gegen Turnierfavorit Brasilien. Allen voran Valon Behrami hat das richtige Mittel gefunden, um Neymar, den Superstar mit dem starken Schmerzempfinden, zu isolieren.
Die Schweiz schlägt Serbien im vorentscheidenden Gruppenspiel durch Tore von Granit Xhaka und Xherdan Shaqiri mit 2:1. Beide Torschützen haben kosovarische Eltern, die Ende der 1990er-Jahre flüchteten, als der Kosovo gegen das ehemalige Jugoslawien um die Unabhängigkeit kämpfte. Beide formen nach ihren Toren den Doppeladler.
Der provokante Jubel von Xhaka und Shaqiri überschattet die Freude über den kapitalen Sieg gegen Serbien. Fans und diverse Medien gehen mit den beiden Nationalspielern hart ins Gericht.
Es tauchen Fotos nach dem 2:1-Siegtreffer auf, die auch Captain Stephan Lichtsteiner zeigen, wie er den Doppeladler formt. Er hat sich mit seinen Teamkollegen solidarisiert.
Den Schweizern Xhaka, Shaqiri und Lichtsteiner droht wegen des provozierenden Jubels eine Sperre von bis zu zwei Spielen. Doch die Nationalmannschaft hat Glück, es setzt nur Bussen statt Sperren ab.
Die Schweiz ist gegen Costa Rica nur ein Schatten seiner selbst. Dennoch reicht ein 2:2 zum Einzug in die K.o.-Phase. Und es kommt noch besser für die Schweiz: Im Achtelfinal wartet nicht etwa Deutschland oder Mexiko, sondern der überraschende Gruppensieger Schweden.
Die Schweiz hat mit Schweden einen Gegner auf Augenhöhe, zeigt aber eine – vor allem offensiv – schwache Leistung und scheidet aus.
Vladimir Petkovic ist nach dem WM-Out wie vom Erdboden verschluckt. Also nimmt Alex Miescher, Generalsekretär des Schweizerischen Fussballverbundes (SFV), Stellung zum Ausscheiden und zum schwachen Auftritt gegen Schweden. Er kommt zum Schluss, dass es Handlungsbedarf gibt bei Spielern mit Doppelbürgerschaft und zieht in Erwägung, Doppelbürger in Zukunft gar nicht mehr beim SFV auszubilden. Aus Angst, dass sich diese Spieler danach gegen die Schweiz entscheiden könnten.
Der Schweizer Internationale Valon Behrami sorgt für Verwirrung. Der Tessiner sieht sich nach einem Telefonat mit Coach Vladimir Petkovic als Ausgeschlossener aus dem Team, weil dieser plant, für die Länderspiele im Herbst einigen jungen Akteuren Einsatzchancen zu gewähren.
Behrami nahm das Telefonat zum Anlass, via Twitter seine internationale Karriere für beendet zu erklären und in einem Interview mit dem Tessiner Fernsehsender RSI zu behaupten, er sei aus politischen Gründen aus dem Nationalteam ausgeschlossen worden.
My international career is over.🇨🇭 pic.twitter.com/vRh8iCUeht
— Valon Behrami (@ValonBera) 6. August 2018
Alex Miescher, der die Doppelbürger-Debatte lostrat und dafür auch von Spielern harsch kritisiert wurde, tritt zurück.
Die Schweiz droht nach den Negativschlagzeilen sämtlichen Kredit bei den Fans zu verspielen. Den tödlichen Kurs versucht sie mit einer Medienkonferenz des Mannschaftsrates zu korrigieren, auf der sich Xhaka, Shaqiri und Lichtsteiner erstmals öffentlich für den Doppeladler-Jubel entschuldigen. Bei Shaqiris Worten kommt es aber schon zum nächsten Shitstorm:
Die despektierlich wirkende Aussage über «Bergler» wird Shaqiri an den Kopf geworfen.
Die Schweiz trifft in der neu geschaffenen Nations League auf Island. Wie genau die Nations League und die mögliche Qualifiaktion für die EM tatsächlich funktioniert, bleibt wohl dem einen oder anderer Spieler und Fan ein Rätsel.