Roger Federer braucht noch drei Siege, um seinen 100. Turnier-Titel auf der ATP-Tour zu realisieren. In Dubai gewann der als Nummer 2 gesetzte Schweizer den Achtelfinal gegen den Spanier Fernando Verdasco 6:3, 3:6, 6:3.
48 Stunden nach seinem Startsieg gegen Philipp Kohlschreiber stand Federer in Dubai erneut auf dem Platz. Wie schon gegen den Deutschen spulte der Weltranglisten-Siebte im ersten Satz sein Programm innert einer knappen halben Stunde ab. Dabei liess Federer bei eigenem Aufschlag lediglich fünf Punkte zu.
Doch auch dieses Mal lief der zweite Satz alles andere als ideal für Federer. Der siebenfache Turniersieger von Dubai kassierte gleich zu Beginn völlig überraschend das Break zum 0:2 und konnte diesen Rückstand nicht mehr aufholen. Im ausgeglichenen und attraktiven dritten Satz gelang Federer beim Stand von 4:3 nach dem längsten Ballwechsel der Partie das entscheidende Break. Wenig später hatte Federer nach 96 Minuten auch das siebte Duell mit Verdasco siegreich beendet.
Im Viertelfinal trifft der Baselbieter auf Marton Fucsovics aus Ungarn. Gegen die Nummer 35 der Welt spielte Federer erst einmal – auf dem Weg zu seinem letzten Grand-Slam-Titel am Australian Open 2018.
Das ist der Sieg! Mit zwei Assen holt er sich Federer die ersten Punkte im entscheidenden Game. Mit einer Cross-Court-Vorhand holt er sich drei Matchbälle. Gleich den erste nutzt er. Verdascos Rückhand segelt ins Aus.
Yes! Da ist das Break! Verdasco eröffnet das Game mit einem Geschenk. Federer legt einen Returnfehler hinterher. Mit einem Vorhandwinner öffnet der Schweizer dann das Game und mit einem glücklichen Netzroller holt er sich die Breakchance. Und mit dem längsten Punkt des Tages schliesst Federer es ab.
Aber jetzt auch Federer wieder überzeugender bei eigenem Aufschlag. Auch dieses Game holt sich der Baselbieter zu Null.
Verdasco bleibt bei eigenem Aufschlag weiterhin unangetastet. Federer schafft es nicht, richtig in die Returnspiele hereinzukommen.
Endlich auch mal wieder ein leichtes Aufschlagspiel für Federer. Der Schweizer hält zu Null.
Verdasco bringt sein Aufschlagspiel deutlich leichter durch als Federer zuvor. Der Schweizer bekundet Mühe mit den Rückhand-Returns.
Verdasco beginnt das Game mit einem unglaublichen Return-Winner auf der Rückhand. Dann punktet Federer mit dem Aufschlag, legt aber unerklärliche Fehler hinterher und schenkt Verdasco eine Breakchance. Diese wehrt er mit dem Aufschlag ab. Das Game wird zum Drama, Federer holt sich am Netz spektakulär einen Spielball, den er mit einem Netzangriff nutzen kann.
Aber auch Verdasco spielt hier absolut überzeugend. Er schlägt die Winner scheinbar nach belieben. Federer bleibt aber am Spanier dran, kann den Ausgleich zum 1:1 aber nicht verhindern.
Start nach Mass in den dritten Satz! Federer punktet wieder am Netz und schliesst das erste Game mit einem Ass ab.
Fernando Verdasco behält die Nerven. Mit starken Aufschlägen holt er sich Satzbälle und wenig später auch den Satz. Es ist der erste Satz, den der Spanier gegen den Rekord-Grand-Slam-Champion gewinnt seit über zehn Jahren.
Verdasco startet mit einem herrlichen Return-Winner in das Game. Federer reagiert mit noch besseren Aufschlägen und einer krachenden Vorhand. Nun wird sich zeigen, ob Verdascos nerven beim ausservieren des zweiten Satzes halten.
Auch in diesem Aufschlagspiel Verdascos findet der Schweizer keinen Zugriff. Dem Spanier fehlt noch ein Game zum Satzausgleich.
Auch das kein gutes Game des Schweizers. Viele Fehler mit Vorhand und Rückhand. Am Ende schafft er es aber, den Aufschlag durchzubringen und so den Druck auf Verdasco aufrecht zu erhalten.
Federer versucht wieder ans Netz vorzustossen. Im Gegensatz zum ersten Satz bleibt es erfolglos. Verdasco holt sich auch dieses Game souverän.
Nun scheint auch Federer im zweiten Satz angekommen zu sein. Drei gute Aufschläge bringen drei schnelle Punkte. Ein Fehler von Verdasco besiegelt das erste Game des Schweizers in diesem Durchgang.
Verdasco tritt hier plötzlich viel sicherer und druckvoller auf. Der Spanier schafft es, Federer von der Grundlinie wegzudrücken. Mit einem Ass macht er das 3:0 im zweiten Satz klar.
Den schönsten Punkt des Games holt sich Verdasco. Nach einem schwachen Volley Federers überlobt er den Schweizer gekonnt. Aber auch Federer zeigt zwischenzeitlich, wie schnell er noch zu Fuss ist und wie viel Gefühl er in den Händen hat. Nur um beim nächsten Ballwechsel einen Smash ins Netz zu hauen. Der Schweizer muss gar Breakchancen abwehren. Beim ersten Mal geht das noch gut, beim zweiten Mal holt Verdasco das Break.
Zwei Fehler Verdascos bringen Federer gleich wieder in die Nähe eines Breaks. Die Rückhand des Spaniers ist äusserst wackelig, schenkt seinem Gegner einen Breakball. Federer schenkt diesen allerdings ziemlich einfach weg. Mit einem Ass holt sich Verdasco dann doch noch das Game.
Dann ist der erste Satz im trockenen. Federer beginnt mit den nächsten Punkten am Netz, begeht dann aber auch zwei Vorhandfehler. Mit dem Aufschlag und einem weiteren Volley-Winner bringt er das entscheidende Game dann durch.
Wieder ein Doppelfehler von Verdasco zum Auftakt eines Aufschlagspiels. Verdasco kann aber auf einen 0:30-Rückstand reagieren und zwingt Federer, den Satz selbst auszuservieren.
Die Vorhand und der Service, aber auch das Netzspiel funktionieren schon wunderbar beim Schweizer. Das ging wieder fix bei eigenem Aufschlag.
Verdasco startet mit einem Doppelfehler in das Game. Aber auch Federer produziert Fehlschläge. Verdasco holt sich das Game dann mit einer wunderbaren Rückhand.
Der Federer-Express nimmt Fahrt auf. Der Service drei zwei schnelle Punkte, dazu kommt noch ein Fehler des Spaniers. Und schon steht es hier 4:1.
Wow! Federer packt zwei Zauberschläge aus und bringt sich in Verdascos Aufschlagspiel in Front. Mit viel Power holt er sich dann die ersten Breakbälle. Am Ende schenkt Verdasco Federer das Break mit einem Doppelfehler.
Federer leistet sich den ersten Doppelfehler des Spiels. Weil danach aber auch gleich das erste Ass folgt und Verdasco auch noch einige Fehler einstreut, ist der Spielgewinn dennoch nicht in Gefahr.
Auch Verdasco bringt sein erstes Aufschlagspiel locker durch. Ass, Winner mit der Vorhand, da war schon vieles dabei. Und es zeigt sich: Der Wind ist im Gegensatz zu vor zwei Tagen überhaupt kein Thema mehr.
Das erste Game ist ein souveränes. Federer gibt keinen einzigen Punkt ab und zieht ein aggressives Spiel durch.
Roger Federer eröffnet die Partie.
Sechs Mal spielten Federer und der spanische Linkshänder Verdasco bislang gegeneinander. Der Schweizer hat alle Duelle für sich entscheiden können. Zuletzt vor vier Jahren, genau hier in Dubai im Achtelfinal mit 6:4 und 6:3. Also gleiche Ausgangslage wie heute.
Im Rahmen des Turniers von Dubai sprach Roger Federer mit den Journalisten vor Ort auch über seine Karriere und die aktuelle Saison. Angesprochen darauf, wie seine Langlebigkeit möglich sei, antwortet er:
«Ich empfinde es als Geschenk, dass ich immer noch am Start bin. Man braucht vor allem diesen Hunger, immer wieder und immer weiter siegen zu wollen. Du gewinnst ein Turnier ein Mal, zwei Mal, drei Mal. Und du willst mehr. Wenn du irgendwann sehr zufrieden wirst, kannst du diese lange Strecke auch nicht gehen. Als Junior war ich sehr launisch, ich hatte auch Ärger mit meinen Eltern, weil ich manchmal nicht genügend gab fürs Tennis. Aber das änderte sich später komplett.»
Die weiteren Aussagen des Interviews findest du hier.
Bild: Kamran Jebreili/AP/KEYSTONE
Tennisspieler mit mindestens zwei Grand-Slam-Titeln (seit 1968)
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Tennisspieler mit mindestens zwei Grand-Slam-Titeln (seit 1968)
Novak Djokovic (2008 bis 2023): 24 Grand-Slam-Titel (10-mal Australian Open, 7-mal Wimbledon, 4-mal US Open, 3-mal French Open).
quelle: keystone / thibault camus
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