Eigentlich ist der Gedanke, nicht mehr mit Suff-SMS-Sandro zu vögeln, völlig absurd. Ich meine, wieso soll man nicht vögeln, wenn das Vögeln so krass Spass macht wie mit sonst keinem? «Never change a winning team», kännsch?
Wir sind nicht nur körperlich perfekt aufeinander abgestimmt. Wir haben das riesige Glück, dass wir es auch emotional handeln können, dass wir nicht exklusiv sind.
Wer hier immer noch findet, dass das nicht die perfekte Sex-Geschichte ist, hat doch einen an der Waffel.
Geht es aber nach unserem Umfeld (und den Menschen in der Kommentarspalte), dann sind wir es, die einen an der Waffel haben: Unisono ist man sich einig, dass Suff-SMS-Sandro und ich entweder heiraten oder getrennte Wege gehen sollen – weil wir uns so, wie es ist, im Weg zum grossen Glück stehen würden.
Zwei Aussagen, die Sandro und mich schon seit sehr vielen Jahren begleiten. Und die uns stets total egal waren. Neulich aber sitze ich mit guten Freunden als einziger Single an einem Tisch. Wieder einmal sind es die anderen, die das Bedürfnis haben, über mein Liebesleben zu sinnieren. Was so viel heisst, wie mir Sandro auszureden.
Und dann, keine Ahnung, ob der Wein schuld ist, fasse ich den Entschluss, Schluss zu machen. Ein paar Stunden später sitze ich also halb einen sitzen habend in Sandros Küche.
Auf dem Weg habe ich mir bestens überlegt, was ich sagen will. Also hole ich Luft. Bloss: Sandro hat meine Jeans bereits geöffnet und seine Hand in mein Höschen gleiten lassen.
Jetzt ein Quiz:
(Sorry, ein bisschen Spass muss sein!)
Jedenfalls, bei der Zigi danach platzt es aus mir raus. «Wir sollten eventuell mal Aufhören zu vögeln», sage ich. «Schlechteste Sache seit deinem schwarzen Lippenstift bei unserer ersten Begegnung.»
Wir lachen.
Schluss machen, ohne zusammen zu sein, fühlt sich schräg an. Ich erkläre Sandro, dass ich rausfinden will, ob ich ihn vermisse, wenn er nicht mehr nur ein SMS entfernt ist. Oder ob plötzlich 1000 Supermänner und Wonderwomen in unsere Leben treten, wenn wir die Bahn frei machen.
Wir lachen.
Auch will ich rausfinden, ob ich mich bei Dates mehr bemühe, wenn ich nicht mehr die Sex-mit-Sandro-geht-sowieso-immer-Option habe.
Sandro bleibt dabei. Er findet die Idee scheisse. Ich ja auch. Und doch setze ich einen Post-it-Vertrag auf.
Wir unterzeichnen beide und kleben die Post-its an die Innenseite seines Kleiderschranks. Dann verabschiede ich mich mit einer sehr freundschaftlichen Umarmung.
Während ich durch die Nacht nach Hause spaziere, kann ich nur an Sex mit Suff-SMS-Sandro denken. Und daran, dass ich den jetzt nicht haben kann. Und daran, dass ich es ihm nicht mal mitteilen darf, dass ich gerade so fühle.
Und meine Shuffle-Funktion so:
Dieser Schlussstrich fängt also schon mal sehr beschissen an. Und wird wohl sehr mühsam weitergehen. Auch bin ich nach 15 Minuten total beleidigt ob der Tatsache, dass mir Sandro wirklich noch keine SMS geschickt hat. Merci, Freunde. Danke, User.
To be continued …
Adieu,