Roger Federer startet nach seiner Verletzung gegen einen gefährlichen Gegner: Juan Martin Del Potro siegte in der 1. Runde gegen Guido Pella 6:0, 7:6 und macht sein 21. Duell mit dem Schweizer klar. Dieses findet am Freitag zum Start der Tagessession um 16 Uhr Schweizer Zeit statt.
Der 27-jährige Gaucho bestreitet erst sein drittes Turnier nach langer Verletzungspause. 15:5 steht es im Direktduell, 10:5 auf Hartplätzen. Unvergessen bleibt aber Del Potros Sieg im Endspiel des US Open 2009, welches dem Argentinier im fünften Satz seinen bisher einzigen Grand-Slam-Titel einbrachte. Die ehemalige Weltnummer 3 ist natürlich noch lange nicht wieder der Alte, aber gefährlich bleibt der Turm aus Tandil auf jeden Fall.
Federer triumphierte in Miami bisher zweimal (2005 und 2006). Seither reichte es jedoch nur noch einmal für die Halbfinals. bei seiner letzten Teilnahme 2014 kam er nur bis in die Viertelfinals. Man kann schon von einem Fluch sprechen, das Turnier an der Südspitze Floridas scheint dem Baselbieter nicht zu liegen.
Gut acht Wochen nach seiner Knieverletzung
kehrt Roger Federer diese Woche
auf die Profitour zurück. Es passierte
am Freitag, 29. Januar, am Tag
nach der Halbfinalpleite beim Australian
Open gegen Novak Djokovic. Federer
verletzte sich am Meniskus und
musste sich per Arthroskopie in der
Schweiz operieren lassen. Am 3. Februar
teilte er mit, dass die Operation gut
verlaufen sei und er wohl bald auf die
Tour zurückkommen könne.
Die Turniere in Rotterdam und Dubai
musste er sausen lassen. Die Zwangspause
nutzte er dann Mitte Februar zu
einem Besuch in seiner Heimat, genoss
wieder einmal die Basler Fasnacht. Am
23. Februar stellte er schliesslich die
ersten Bilder von seinem Training auf
dem Tennisplatz ins Netz.
Aber ganz so schnell, wie er es erhofft
hatte, ging's dann doch nicht. Indian
Wells, das Turnier, das am Sonntag
in der kalifornischen Wüste mit dem
Sieg von Djokovic endete, hatte er zunächst
einmal ins
Auge gefasst. Er
reiste auch tatsächlich
nach Kalifornien,
Tennis
war aber noch
kein Thema. Als
Ehrengast war er
bei der Verleihung der Oscars dabei,
besuchte Basketball- und Eishockeyspiele
der NBA und NHL, nahm einige
Geschäftstermine wahr. Gleichzeitig
teilte er mit, dass er beim Sandplatzturnier
in Monte Carlo, das am 11. April beginnt,
auf die Tour zurückkehren wolle.
Vor einer Woche dann verkündete er
auf Twitter, dass er nun doch noch in
den USA spiele, nicht in Indian Wells,
sondern beim zweiten grossen Masters-1000-Turnier
des Frühjahrs, an der
Ostküste in Miami. Mit ein paar Emojis
tat er seine Pläne kund, so wie er schon
vor einigen Wochen seinen Unfall mit
der Knieverletzung beschrieben hatte.
Ursprünglich wollte er das Turnier
auslassen, eine Pause bis zu den French
Open in Paris in zwei Monaten einlegen.
In Dubai bereitete er sich zuletzt mit Fitnesstrainer
Pierre Paganini vor. Dazu
liess er mit dem Deutschen Yannik
Hanfmann, der Weltnummer 513, einen
Sparringspartner einfliegen. Und weil
alles so gut lief, reiste er vergangene
Woche nach Florida und nimmt beim
Comeback in Kauf, dass er auf Hartplatz
spielen muss, was sein Knie deutlich
mehr belastet als der Sand.
Monte Carlo hat er noch immer in
seinem Terminkalender stehen, obwohl
er eigentlich vor Paris gar kein
Sandturnier bestreiten wollte. Doch mit
Brisbane und den Australian Open hat
er in diesem Jahr erst zwei der bisher
geplanten Turniere bestritten. Gewonnen
hat er noch keines, in Brisbane unterlag
er im Final dem Kanadier Milos
Raonic und in Melbourne war wieder
einmal Djokovic zu stark.
Ob Federer tatsächlich in Monte Carlo
spielt, hängt wohl auch von den Resultaten
in Miami ab. Selbst Turnierchef
Zeljko Franulovic
ist noch
nicht sicher und
sagte im französischen
Sud Radio:
«Roger sagte mir,
dass er in Miami
spielen würde,
wenn er keine Schmerzen mehr hat.
Ich denke nicht, dass es gut ist, ein
Hartplatzturnier vor der Sandplatzsaison
zu spielen. Roger kann jeden Tag
seine Entscheidung überdenken und
ändern. Es hat keinen Sinn, Roland
Garros ohne gute Vorbereitung zu spielen.
Wir warten auf ihn, auch weil er
sich in die Meldeliste eingetragen hat.»
Die Verletzung hat Federers Pläne für
diese Saison total über den Haufen geworfen.
Noch lässt er deshalb offen,
wie es genau weitergeht. Zumal Federer
auch in Sachen Verletzungspause
eine fast neue Erfahrung macht. Zuletzt
plagte er sich in den Jahren 2004 und
2005 mit einem Muskelfaser- und einem
Bänderriss herum. (Aargauerzeitung/fox)