Roger Federer trifft im Endspiel von Basel auf einen alten Bekannten: Juan Martin del Potro stand dem «Maestro» bereits 23 Mal gegenüber – und lieferte sich mit Federer einige epische Duelle. Der Schweizer führt zwar im direkten Vergleich mit 17 Siegen deutlich, musste gegen den 29-jährigen Argentinier jedoch auch mehrere schmerzliche Niederlagen hinnehmen. Unvergessen bleiben insbesondere die Finalpleiten an den US Open 2009 sowie 2012 und 2013 in Basel.
Del Potro hat eine bewegte Karriere hinter sich: Sein Aufstieg an die Tennis-Weltspitze, der im Gewinn der US Open im Jahr 2009 mündete, wurde durch eine Verletzung am Handgelenk jäh gestoppt. Er fiel in der Weltrangliste weit nach hinten, kämpfte sich wieder in die Top-10 zurück – nur um dann nach drei weiteren Handgelenkoperationen wieder abzustürzen.
Doch beharrlich überwand del Potro alle Schwierigkeiten – und liegt momentan wieder auf Rang 19 der Weltrangliste. Nach dem Gewinn des ATP-250-Turniers in Stockholm nimmt er nun Anlauf auf den zweiten Titel der Saison.
Federer und del Potro befinden sich vor dem Endspiel in blendender Verfassung. Während Federer seit der Viertelfinalniederlage an den diesjährigen US Open gegen del Potro nicht mehr verloren hat, steht der Argentinier bei acht Siegen in Serie. Seine letzte Niederlage musste del Potro im Halbfinale von Shanghai hinnehmen. Gegner: Roger Federer.
Beide Spieler zeigten sich über weite Strecken des Turniers äusserst souverän. Insbesondere im Halbfinal liessen sowohl Roger Federer als auch Juan Martin del Potro nichts anbrennen und gewannen in jeweils zwei Sätzen. Federer zeigte gegen David Goffin Tennis der Extraklasse und stand bereits nach einer Stunde als Sieger fest.
Die nackten Zahlen sprechen für den «Maestro»: Nur gerade 21 Games und einen Satz gab Federer in vier Partien ab – del Potro verlor bislang 36 Games und zwei Sätze. Der Argentinier stand zudem insgesamt bereits rund sieben Stunden auf dem Court, Federer hingegen nicht einmal fünf Stunden.
Im Kampf um die Weltnummer 1 ist Roger Federer gegenüber Rafael Nadal arg im Hintertreffen – hat jedoch nach wie vor zumindest theoretische Chancen, das Jahr noch auf dem Tennisthron zu beenden. 1960 Punkte liegt der «Maestro» hinter dem Spanier – 3000 Punkte sind noch zu vergeben. Nach dem Turnier in Basel folgen das Masters-Turnier in Paris (1000 Punkte) und die World Tour Finals (1500 Punkte). In diesen beiden Turnieren wird dann auch Rafael Nadal, der momentan pausiert, wieder mit von der Partie sein.
Roger Federer und die Swiss Indoors – das ist eine Erfolgsgeschichte. Bereits sieben Titel konnte der Schweizer an seinem Heimturnier gewinnen, mehr als jeder andere. Doch auch Juan Martin del Potro verbindet mit dem ATP-Turnier in Basel gute Erinnerungen. In den Jahren 2012 und 2013 durfte er die Siegertrophäe in die Höhe stemmen – beide Male hiess der geschlagene Finalgegner Roger Federer. Bereits in den Jahren 2000, 2001 und 2009 verlor der «Maestro» auf heimischem Grund das Endspiel. Im vergangenen Jahr fehlte Roger Federer verletzt, weshalb zum ersten Mal seit 11(!) Jahren wieder ein Final ohne Beteiligung des Schweizers ausgetragen wurde.