Der Super-Beau, der in weniger als 15 Minuten alles verkackt!
Linus. Woow, Linus. Mit Linus wäre ich um ein Haar alt geworden. Wenn da nur nicht der Schiss gewesen wäre, der meine aufkeimenden Gefühle im Nu erstickt hat.
Ich würde diese Geschichte gerne von Anfang an erzählen. Dann würde hier stehen, wie gross die Magie war, als wir uns neulich kennengelernt haben. Vor meiner Haustüre notabene. Linus ist nämlich Velokurier. Es war im Vorfeld eine Notsituation, die mich dazu zwang, einen Velokurier aufzubieten.
Linus überreichte mir mein Päckli (keine Drogen) und strahlte mich an. Ich strahlte zurück. Dass da mehr als nur ein bisschen Chemie zwischen uns ist, war uns beiden sehr schnell klar. Bevor wir uns verabschiedeten, fragte ich, ob ich seiner Bude eine Mail schreiben muss, um seinen Namen rauszufinden, oder ob ich mich direkt jetzt an Ort und Stelle an ihn wenden darf, wenn ich gerne seine Nummer hätte.
Linus lachte. Und töggelte seine Nummer in mein Handy. So weit, so wunderbar.
Er muss gerade mal zuhause angekommen sein, als er meine erste SMS erhielt. Er beantwortete sie postwendend. Wir fackeln nicht lange rum.
Alles parat für den ersten Sex!
Drei (sehr grandiose) Dates später landen wir bei mir. Ich habe extra die Wohnung geputzt, das Bett frisch angezogen, den Kühlschrank und den Weinvorrat aufgefüllt. Heimlich habe ich sogar eine Zahnbürste gekauft, sofern Linus über Nacht bleibt. Was ich hoffe. Weil ich endlich mit ihm schlafen will. Ausser Knutschen und ein ganz kleines bisschen fummeln ist noch nichts gelaufen.
Sogar in Sachen Musik habe ich nichts dem Zufall überlassen und eine entsprechende Playlist erstellt.
Wir chillen aufs Sofa, reden, knutschen, machen rum. Dann muss Linus rasch aufs WC. Ich schliesse die Augen, will der Musik lauschen. Statt mich aber von Damien Rice berieseln zu lassen, höre ich es aus dem Bad donnern. Und mit donnern meine ich wahnsinnig laut furzen. Und das sehr viel öfter als nur ein, zwei, drei Mal. Linus scheint sich auf meinem Klo sehr wohl zu fühlen und loslassen zu können. Während er sich also erleichtert, erstarre ich. Gleichzeitig tschueddereds mich. Vor Ekel.
Kackt. Aber kackt nicht bei mir!
Logisch. Wir kacken. Alle. Ich auch. Und auch ich kam schon in die wortwörtliche Scheiss-Situation, dass ich während eines Dates gross musste. Ich habe das aber jeweils gelöst, ohne das WC eines Manns vollzukacken. Im äussersten Fall bin ich lieber nach Hause gegangen.
Aus meinem Bad poltert es weiter. Zwischendurch vernehme ich ein erleichtertes Aufstöhnen. Linus scheint seine Sitzung zu zelebrieren. Derweil überlege ich, was ich jetzt tun soll. Sex will ich keinen mehr. Und auch sonst ist bei mir ziemlich Ende Gelände.
Nach 15 Minuten kommt Linus aus meinem Bad raus. Die Hände hat er nicht gewaschen. Ich hätte es gehört, hätte er es getan. Auch das Fenster im Bad hat er nicht geöffnet. Auch hier hätte ich es gehört, wenn er es getan hätte. Linus will jetzt nahtlos weiterknutschen. Ich nicht.
Also täusche ich einen Migräne vor. Die ich auch fast bekomme, als mir Linus übers Gesicht streichelt, um mich zu trösten. Dann ist er weg. Ich stürme das Bad, reisse das Fenster auf und betrachte die Klo-Schüssel.
Die Bremsspuren geben mir den Rest. Alles voll. Mein WC-Bürsteli steht ungenutzt daneben. Ich montiere die Gummihandschuhe, hole mein aggressivstes Putzzeug und Javelwasser aus dem Schränkli und lege angewidert los.
Während ich so schrubbe und aufpassen muss, mich nicht zu übergeben, piepst mein Handy. 10 Nachrichten in einer Minute. Mir graut davor, diese zu lesen. Also putze ich erstmal weiter, rauche ein paar Zigis, überlege fieberhaft, wie ich aus der Nummer mit ihm wieder rauskomme, bevor ich mich an mein Handy wage.
«Emma, ich weiss nicht so recht, wie ich es sagen soll…»
«Und es liegt nicht an dir…»
«Ernsthaft nicht….»
«Du bist super…..»
«Ich bin komisch…»
«Wie geht es deinem Kopf?»
«Ohman!»
«Ich glaube, wir sollten uns nicht mehr sehen….»
«Es reicht einfach nicht gefühlstechnisch…»
«Ich will dir keine falschen Hoffnungen machen…»
Danke, Herrgottimhimmel oder wo und wer auch immer du bist, DANKE für den besten, tollsten und erleichterndsten Korb meines ganzen Lebens!
Auf Nimmerwiedersehen, Linus, Adieu, Rest der Welt,
Wäre Linus lieber mal hierhin: 22 WCs mit grossartiger Aussicht
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22 WCs mit grossartiger Aussicht
Hey alle, der Instagram-Account «Poos with Views» (WCs mit Aussicht) ist grossartig. Da bekommt man doch gleich Lust, die Notdurft zu erledigen! Zum Beispiel auf dieser schönen Alp in der Schweiz:
quelle: instagram/poos with views / instagram/poos with views
Die Geschichten aus dem Leben von Emma Amour:
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Die Geschichten aus dem Leben von Emma Amour:
Eins vor Tod will ich Sex und (eventuell) eine Ohrfeige – Hoch über den Wolken gerät mein Flieger in Turbulenzen. Kurz bevor mich meine Flugangst komplett lähmt, zieht mein Leben wie ein Film an mir vorbei – (sehr) skurrile Szenen inklusive. Weiterlesen >> ... Mehr lesen
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Dann schick sie per Mail an Emma: emma.amour@watson.ch
Emma Amour ist ...
... Stadtmensch, Single, Anfang 30 – und watsons Bloggerin, die nicht nur unverfroren aus ihrem Liebesleben berichtet, sondern sich auch deinen Fragen annimmt. Und keine Sorge, so wie auch Emma, wirst auch du mit deiner Frage anonym bleiben. Madame Amour ist es nämlich sehr wichtig, auch weiterhin undercover in Trainerhosen schnell zum Inder über die Strasse hoppeln zu können.
Das bin nicht ich, aber so würde ich als Illustration aussehen. Öppe.bild: watson
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Die beliebtesten Kommentare
snobilikali
30.11.2018 10:02registriert März 2018
Okay, also zuerst dachte ich, übertreib mal nicht Emma. Jeder Mensch muss kacken. Aber.
Aber. Hände nicht gewaschen, Fenster zu UND Bremsspuren, das geht zu weit. Schade Linus, hast es wortwörtlich verkackt und ausgebremst.
Aber eine Frage hab ich noch - aus welchem Grund wollte er nicht mehr? Ist ihm vielleicht in den Sinn gekommen, das Klo nicht geputzt zu haben? :D
Naja Emma - siehs positiv. Deine scheinbar schlecht isolierte Wohnung hat dich davor bewahrt, dass seine ekligen Finger möglicherweise irgendwo gelandet wäre wo sie nicht hin sollten in dem Zustand.
Aber zum Rest. Ne das geht gar nicht. Ich meine klar, wenn man scheissen muss, muss man aber zumindest könnte man putzen und Hände waschen. Notfalls auch sich entschuldigen und nach Putzzeug fragen. Schliesslich ist man immer noch Gast.
Jugendliche in England haben laut Studie panische Angst vor dem ... Tanken⛽🤨
Tanken scheint eine einfache Tätigkeit zu sein. Aber nicht für alle. Eine Untersuchung fand nun heraus, dass Millionen junge Autofahrende davor Angst haben.
Zu den ungeheuer komplizierten Tätigkeiten des Alltags, jenen Dingen, vor denen man immer wieder ratlos steht und sich fragt: «Wie soll ich das nun bloss anstellen?», gehört natürlich zuvorderst: das Tanken. Ja, richtig gehört. Das Betanken eines Automobils stellt für weite Teile der Bevölkerung eine schier unüberwindliche Alltagshürde dar. Zu diesem Schluss kommen inzwischen immer mehr Untersuchungen.