Wirtschaft
Medien

SRG streicht «nur» 200 statt 250 Stellen

SRG streicht «nur» 200 statt 250 Stellen

09.10.2018, 15:3809.10.2018, 16:18
Mehr «Wirtschaft»
ARCHIV - ZUR MK STADT/KANTON BERN GEGEN DIE SCHWAECHUNG DES SRG-REDAKTIONSSTANDORTS BERN, AM MONTAG, 28. MAI 2018, STELLEN WIR IHNEN FOLGENDES BILDMATERIAL ZUR VERFUEGUNG ---- Schutzkoepfe fuer Mikrof ...
Bild: KEYSTONE

Der Stellenabbau bei der SRG SSR fällt tiefer aus als geplant: Statt 250 sollen nun 200 Stellen in den nächsten vier Jahren dem Sparkurs zum Opfer fallen. Angestrebt wird ein Abbau über natürliche Abgänge. Entlassungen sind aber nicht ausgeschlossen.

Dies gab die SRG nach der Detailplanung und der Anhörung der Sozialpartner und Mitarbeitenden bekannt. Eine Sprecherin bestätigte am Dienstag auf Anfrage der Agentur Keystone-SDA eine Meldung des Westschweizer Fernsehens RTS.

20 Millionen bei SRF

Schon nach der Ablehnung der No-Billag-Initiative im März hatte die SRG angekündigt, rund 100 Millionen Franken sparen zu wollen. Im Juni wurde bekannt, wo gespart werden soll: 20 Millionen Franken entfallen auf SRF, 15 Millionen auf RTS, 15 Millionen auf die Generaldirektion, zehn Millionen auf RSI, eine Million auf RTR und eine Million auf SWI Swissinfo.

Hinzu kommen übergeordnete Einsparungen – vor allem in den Bereichen Infrastruktur und Distribution. Diese belaufen sich auf 40 Millionen Franken. In allen Regionen sollen die Immobilienkosten deutlich sinken. 20 Millionen Franken will die SRG reinvestieren.

Die Sparübung wird vom Verwaltungsrat der SRG mit der bundesrätlichen Plafonierung der Gebühreneinnahmen und rückläufigen Werbeeinnahmen begründet.

Hohe Wellen geworfen hat eine weitere Sparübung. Mitte September beschloss der Verwaltungsrat der SRG, den Grossteil der Radio-Informationsabteilung ab 2020 von Bern nach Zürich zu verlegen. Betroffen sind 170 Mitarbeitende von Infosendungen wie «Echo der Zeit» und «Rendez-vous». Mit der Massnahme sollen jährlich fünf Millionen Franken gespart werden.

Keine Kündigungen

Der angekündigte Abbau treffe den Arbeitsmarkt empfindlich, besonders im arg gebeutelten Medienbereich, hatte das Schweizer Syndikat Medienschaffender (SSM) nach der Ankündigung im Juni erklärt. Von Kündigungen sei abzusehen, forderte die Gewerkschaft.

Der Journalistenverband Impressum hatte sich bestürzt über den massiven angekündigten Abbau geäussert. Da die privaten Informationsmedien zum Sparen gezwungen seien, fordert Impressum, dass die demokratierelevanten journalistischen Informationsleistungen bei der SRG ausgebaut und die notwendigen Ressourcen beibehalten werden. (sda)

Peter Blunschi analysiert die No-Billag-Abstimmung

Video: Peter Blunschi, Nico Franzoni, Angelina Graf

Alles zur No-Billag-Initiative [05.03.2018,cbe]

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
4 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
4
«Die 2000er waren toxisch und progressiv zugleich»
Low-Waist-Jeans, Serienstars und die Musik der 2000er sind wieder im Trend. Warum sind die Nullerjahre bei der Gen Z so beliebt? Ein Popkultur-Forscher ordnet ein.
Die 2000er erleben zurzeit ein Revival – in der Musik, der Mode, Serien. Warum kommen die Trends der Nullerjahre gerade jetzt zurück?
Moritz Ege:
Trends kommen meist in einem Abstand von zwanzig bis dreissig Jahren wieder zurück. Das hat viel mit persönlichen Erinnerungen in der Kindheit oder der frühen Jugendphase zu tun. Andererseits spricht die Idee der 2000er möglicherweise auch einen Zeitgeist an, ein schwer zu definierendes Gefühl.
Zur Story