Tesla Motors nutzt die weltweit verkehrenden Fahrzeuge als «Versuchskaninchen», um neue Autopiloten-Software zu testen. Dazu gleich mehr, doch zuerst die Vorgeschichte.
Es fing mit dem 2012 lancierten Model S von Tesla Motors an: Das Elektrofahrzeug verfügt über eine integrierte Mobilfunk-Verbindung, die nicht fürs Telefonieren gedacht ist.
Vielmehr hat der Hersteller einen gewichtigen Vorteil gegenüber der Konkurrenz: Er kann jederzeit Software-Updates an bereits ausgelieferte Autos irgendwo auf der Welt schicken.
Die Fachzeitschrift MIT Technology Review hat einen lesenswerten Beitrag veröffentlicht, der online verfügbar ist.
Tesla veröffentlicht regelmässig Software-Updates und installiert diese «over the air» in den Autos (siehe unten).
Einige Käufer dürften nicht wissen, dass die Technik von Tesla auch für andere Zwecke genutzt wird. So wird zum Beispiel getestet, wie die Autopiloten-Software läuft.
Zwölf in die Fahrzeuge verbaute Ultraschall-Sensoren erfassen unterwegs Verkehrs- und Strassendaten und senden diese Informationen zur Auswertung ans US-Unternehmen.
Ohne dass die Lenker etwas mitbekommen, werden neue Features der Autopiloten-Software getestet. Dabei wird gemäss einem Tesla-Ingenieur nicht in die aktuelle Steuerung eingegriffen, sonder nur simuliert.
Alle zehn Stunden werden Verkehrsdaten zu einer Million zurückgelegter Meilen von Tesla-Autos übermittelt.
Schläft hier ein Tesla-Fahrer?
Dieses bei YouTube veröffentlichte Video hat in den letzten Tagen für Furore gesorgt. Es zeigt den Fahrer eines Tesla-Autos, der im stockenden Verkehr seine Hände nicht am Steuer hat und ziemlich müde wirkt. YouTube/Electrek.co
So informiert Tesla über verfügbare Software-Updates
«Das Model S empfängt regelmässig Software-Updates über Mobilfunk (‹over the air›), um neue Funktionen zu implementieren. Sobald ein Update verfügbar wird, sehen Sie eine entsprechende Meldung auf dem Mittelkonsolendisplay. Sie haben dann die Option, das Update sofort oder zu einem späteren Zeitpunkt zu installieren. Die Installation eines Software-Updates dauert im Schnitt 45 Minuten. Wir empfehlen, dazu Ihr Model S mit Ihrem W-LAN (WiFi) zuhause zu verbinden, um das Herunterladen zu beschleunigen.»
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Die beliebtesten Kommentare
Silas89
28.05.2016 19:21registriert Juni 2014
"Wir empfehlen, dazu Ihr Model S mit Ihrem W-LAN (WiFi) zuhause zu verbinden, um das Herunterladen zu beschleunigen." - Ja klar ich nehme mein Auto mit in den 4. Stock...
Sorry, wo sind denn hier die "News"? Dass Tesla regelmässig live updates einspielt, Telematik-Daten analysiert und neue Features implementiert, ist lange bekannt (das gab es schon 2009! beim Tesla Roadster). Dieser kurze Feedback Loop führt nun offenbar dazu, dass die Autopilot Funktion deutlich schneller lernen kann. Erkenntniswert? Null...
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