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Bei der CS wird's ernst – und für Chef Rohner die Luft trotz Charmeoffensive immer dünner

Urs Rohner, Chairman of Swiss Bank Credit Suisse, right, and Axel Weber, Chairman of Swiss Bank UBS, walk to a panel session during the Swiss International Finance Forum, in Bern, Switzerland, Tuesday ...
Trotz eines Verzichts auf einen Teil der Boni und kann Credit-Suisse-Präsident Urs Rohner heute nicht mehr auf satte Mehrheiten zählen.Bild: KEYSTONE

Bei der CS wird's ernst – und für Chef Rohner die Luft trotz Charmeoffensive immer dünner

28.04.2017, 07:2428.04.2017, 07:24

Dieselbe Prozedur wie vor einem Jahr: Vor der heutigen GV hat die CS einen hohen Verlust im letzten Geschäftsjahr bekannt gegeben, desgleichen hohe Boni ausgeschüttet. Es folgten Proteste der Aktionäre und eine Charme-Offensive der Bank.

Doch trotz eines Verzichts auf einen Teil der Boni und anders als im letzten Jahr kann Credit-Suisse-Präsident Urs Rohner heute nicht mehr auf satte Mehrheiten zählen. Letztes Jahr hatten die Aktionäre dem Vergütungsbericht noch mit 79,3 Prozent zugestimmt.

Denn mit dem Entscheid des Teil-Boni-Verzichts vor Ostern ist es Rohner diesmal nicht gelungen, die einflussreichen amerikanischen Stimmrechtsberater ISS und Glass Lewis zu überzeugen.

Nach der Slideshow geht's weiter ...

Die CS-Chefs im Überblick

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Die CS-Chefs
Am Anfang war der Eisenbahn- und Gotthard-Pionier: Am 16. Juli 1856 nimmt die von Alfred Escher gegründete Schweizerische Kreditanstalt (SKA), Vorgängerin der heutigen Credit Suisse, ihre Geschäftstätigkeit auf. Der Politiker und Wirtschaftsführer leitete die SKA als erster Verwaltungsratspräsident von 1856-1877 und von 1880-1882.
quelle: alfred-escher-stiftung / alfred-escher-stiftung
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Der Verzicht der Geschäftsleitung auf 40 Prozent der kurzfristigen und langfristigen Boni reiche ihnen nicht und komme zu spät, so der Tenor. Für wenig überzeugend halten sie zudem, dass der Lohn von Konzernchef Tidjane Thiam um 14 Prozent auf 10.24 Millionen gestutzt wurde.

Neben den US-amerikanischen Stimmrechtsberatern hält auch die Schweizer Anlagestiftung Ethos daran fest, den Vergütungsbericht ablehnen zu wollen. Zusammen vertreten die drei rund ein Drittel des Aktienkapitals der Grossbank.

Verluste sorgen bei Aktionären für Unmut

Doch nicht nur Grossgeldgeber verbuchen wegen der schlechten Aktienperformance Einbussen. Auch die Pensionskassen, die bei Ethos angeschlossen sind, haben seit Rohners Wahl vor sechs Jahren 60 Prozent ihres Einsatzes verloren.

Die Aktionärsvereinigung Actares wird die Vergütungen ebenfalls ablehnen und gegen die Wiederwahl von Verwaltungsratspräsident Urs Rohner stimmen, wie sie am Donnerstag bekannt gab.

Gehör für das Werben der CS mit dem Teilverzicht auf Boni zeigten dagegen der Norwegische Staatsfonds sowie der US-Fonds Harris. Vom weltgrössten Vermögensverwalter Black Rock, der gut 3 Prozent des Kapitals hält, ist nicht bekannt, was er vom «freiwilligen» Bonus-Teilverzicht hält - klar ist nur, dass er gegen «unbefriedigende Vergütungen» stimmen will.

Eine Unsicherheit vor der Generalversammlung (GV) hat indes Konzernchef Thiam am Mittwoch aus dem Weg geräumt: Den Teilbörsengang des Schweizer Geschäfts hat er abgeblasen. Die benötigten 4 Milliarden Franken zur Stärkung des Kapitalpolsters will die Grossbank mit einer Kapitalerhöhung auf dem Markt beschaffen - ein Vorhaben, dass nach der Vorlage eines passablen Quartalsergebnisses Erfolg haben kann. Am 18. Mai 2017 soll dazu eine ausserordentliche GV stattfinden. (viw/sda)

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