Für Donald Trump
kommt es derzeit knüppeldick. Der Präsidentschaftskandidat der
Republikaner steht nicht nur wegen seiner Attacken auf die Eltern
eines gefallenen muslimischen US-Soldaten unter Beschuss. Nun hat
sich auch die Investorenlegende Warren Buffett den New Yorker
Baulöwen vorgeknöpft und sein Image als erfolgreicher Geschäftsmann
demontiert.
Bei einem
Wahlkampfauftritt mit der Demokratin Hillary Clinton am Montag in
seiner Heimatstadt Omaha im Bundesstaat Nebraska hielt der 85-jährige
Buffett eine 30-minütige Rede, in der er Trump frontal attackierte.
Dieser habe 1995 seine Hotels und Kasinos in der Spielerstadt
Atlantic City an die Börse gebracht. Es sei das einzige Mal gewesen,
dass Trump die amerikanische Öffentlichkeit gebeten habe, in sein
Unternehmen zu investieren.
Nach dem Börsengang
habe die Firma jedoch während eines Jahrzehnts nur Verluste eingefahren. «Hätte ein Affe 1995 einen Dartpfeil auf die Börsenseite einer
Zeitung geworfen, dann hätte er eine Rendite von 150 Prozent
erzielt. Wer an Trump glaubte, erlitt einen Verlust von mehr als 90
Prozent», lästerte Buffett. In der gleichen Zeit «entlöhnte» sich
Trump selber mit 44 Millionen Dollar.
Buffett forderte den
Republikaner auch auf, wie im Wahlkampf üblich seine Steuererklärung
zu veröffentlichen. Trump lehnt dies bisher mit der Begründung ab,
er werde von der Steuerbehörde IRS überprüft. «Ich habe
Neuigkeiten für ihn: Auch bei mir findet eine Steuerprüfung statt»,
sagte der Chef des Investment- und Firmenkonglomerats Berkshire
Hathaway. Trotzdem würde er sich gerne vor der Wahl mit Trump
treffen, damit beide ihre Unterlagen vorlegen und «die Leute uns
dazu Fragen stellen können». Trump habe keine Angst vor dem IRS,
sondern vor den Wählern.
Schliesslich griff
Buffet Trump wegen dessen Äusserungen über die Familie des im
Irak-Krieg getöteten muslimischen US-Offiziers Humayun Khan an.
Trump sagte, er habe auch Opfer gebracht, indem er hart gearbeitet
und Jobs geschaffen habe. Buffett konterte, weder aus seiner noch aus
Trumps Familie sei ein Mitglied im Irak- oder Afghanistan-Krieg
gewesen. «Uns beiden ist es extrem gut ergangen. Unsere Familien
haben nichts geopfert. Donald Trump hat nichts geopfert.»
Warren Buffett fordert Trump auf, seine Steuererklärung zu veröffentlichen. YouTube/ABC News
Warren Buffett ist
einer der reichsten Menschen der Welt und ein bekennender Anhänger
der Demokraten. Beim Auftritt mit Hillary Clinton gelobte er, am 8.
November mindestens zehn Menschen in die Wahllokale zu
chauffieren, die sonst nur schwer dorthin gelangen könnten. Er habe
eigens einen Bus mit 32 Plätzen gemietet. «Ich werde den ganzen
Tag unterwegs sein. Ich werde Selfies machen, was immer nötig ist.» (pbl)
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