Der Schweizer Uhrenpatron Nick Hayek lässt keine Zweifel aufkommen, wo er den Schlüssel zum Erfolg für technologische Innovationen sieht: Ob Roboter, selbstfahrende Autos, Drohnen oder Smartwatches – die Frage von Erfolg und Misserfolg ist für Hayek untrennbar mit der Entwicklung sparsamer und langlebiger Batterien verbunden.
Dabei soll der Swatch-Konzern eine führende Rolle übernehmen. Den Grundstein hatte bereits sein Vater Nicolas gelegt, mit der Gründung der Firma Belenos Clean Power im Jahr 2007.
Anfänglich auf Brennstoffzellen ausgerichtet, liegt der Schwerpunkt des Unternehmens mit Sitz im neuenburgischen Marin-Epagnier mittlerweile in der Entwicklung hocheffizienter Batterien – nicht zuletzt für die Autoindustrie.
Wie Hayek am Donnerstag an der Bilanz-Medienkonferenz in Biel auf die Frage eines Journalisten antwortete, dürften bereits im kommenden Jahr erste Autos mit Belenos-Batterien herumfahren. «In einem Land mit 1,3 Milliarden Einwohnern und viel Smog könnten es dann aber schnell mehr werden». Die Aussage legt nahe, dass Belenos den Durchbruch in der Autoindustrie zuerst in China schaffen will.
Bereits vor einem Jahr hatte Hayek in einem Zeitungsinterview gesagt, Belenos habe eine Batterie entwickelt deren Speicherkapazität für elektrische Energie zwischen 50 bis 100 Prozent höher sei als alle auf dem Markt befindlichen Produkte.
Im vergangenen November berichtete die «Handelszeitung», dass Swatch mit einer Superbatterie gegen Tesla antrete. Im Beitrag wird daran erinnert, dass Hayek Senior mit dem Vorhaben scheiterte, ein kleines, günstiges und umweltfreundliches Auto für alle zu bauen. Der Schweizer Wirbelwind mit libanesischen Wurzeln habe sich an den Bossen der deutschen Autohersteller die Zähne ausgebissen. «Eine Scharte, die Sohn Nick Hayek nun auswetzen will.»
Während sich Belenos auf grössere Batterien für Autos, Drohnen und E-Bikes konzentriert, setzt Renata, die zweite Batterie-Tochter von Swatch, auf kleinformatige Energiespeicher. Dazu gehören zum einen sogenannte Knopfzellenbatterien. 90 Prozent aller in der Schweiz verkauften Quarzuhren, sind mit solchen Kleinstbatterien von Renata ausgerüstet. Daneben werden sie auch in verschiedenen elektronischen Produkten in der Medizintechnik, der Funksteuerung und Messtechnik verbaut.
Zum anderen stellt die Firma auch extrem dünne und biegsame Batterien, sogenannte Thin-Film-Cells, her. Das Unternehmen profitiert dabei auch vom Know-how von Belenos. So sei die neue Technik der Belenos-Batterien für die kleineren Formate von Renata adaptiert worden, sagte Hayek. Noch in diesem Jahr werde die Firma in Itingen BL neue Produkte lancieren.
(dsc/sda)