Die schicken Autos von Elon Musk gehören für gutbetuchte Umweltbewusste zur Standardausrüstung: Verkehrsministerin Doris Leuthard lässt sich in einem Tesla herumchauffieren, und auch Talkmaster Roger Schawinski fährt einen. Doch das Elektroauto Tesla tut der Umwelt gar nicht so gut, wie sein Image vermuten lässt.
«Wer heute in der Schweiz Elektroauto fährt, verursacht pro konsumierte Kilowattstunde 80 bis 90 Gramm CO2 und hinterlässt strahlenden Atommüll», zitiert der Tages-Anzeiger den Experten Florian Brunner von der Schweizerischen Energie-Stiftung.
Pferdefuss bei der Umweltbilanz der US-Fahrzeuge ist der Strom, mit dem sie betankt werden: Dabei fällt das Treibhausgas CO2 an, was einen Tesla rasch weg bringt von der Klimaneutralität. ETH-Professor Christopher Onder hält die Ökobilanz der Autos für eher dürftig: «Am heutigen Schweizer Strommix wird sich in den nächsten 15 Jahren wenig ändern, insofern bleiben Elektrofahrzeuge kein Gewinn für die Umwelt», sagte er dem «Tages-Anzeiger». Er weist auch darauf hin, dass die finanzkräftige Klientel den Tesla oft als Zweit- oder Drittauto anschafft. Das vergrössert die Anzahl Autos in der Schweiz, was der Umwelt auch nicht gerade zuträglich ist.
Nicht sehr umweltfreundlich ist auch die Produktion der Fahrzeuge und ihrer Batterie: Dabei werden laut Experten so viele Ressourcen verbraucht, dass erst nach rund 20 Jahren Betrieb ein positiver Umwelteffekt eintritt. Kurz: Viel Aufwand für geringen Nutzen.
Die eingangs erwähnten Schweizer Tesla-Aushängeschilder geben sich gegenüber dem «Tages-Anzeiger» übrigens vorbildlich beim Betrieb ihrer Gefährte: Den Strom beziehen sie nach eigenen Angaben möglichst aus erneuerbaren Stromquellen. (trs)