Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat jegliche politische Verbindungen zu Russlands Präsident Wladimir Putin zurückgewiesen. «Ich habe nichts mit Putin zu tun, ich habe noch nie mit ihm geredet», sagte Trump am Mittwoch bei einer Medienkonferenz in Doral in Florida.
Hintergrund ist eine Affäre um fast 20'000 gehackte E-Mails des demokratischen Parteivorstands, die am Wochenende an die Öffentlichkeit kamen und für Turbulenzen in der Partei sorgten. Die E-Mails deuten darauf hin, dass die Parteiführung Ex-Aussenministerin Hillary Clinton ihrem Rivalen Bernie Sanders als Kandidat für die Präsidentschaftswahl im November bevorzugt.
Die Demokraten beschuldigen Russland, hinter der Veröffentlichung zu stehen und sich so zugunsten von Trump in den Wahlkampf einzumischen. Die Regierung in Moskau hat eine Verwicklung bestritten.
TRUMP calls Russia to hack Clinton: "if you're listening, i hope you can find the 30,000 emails that are missing." pic.twitter.com/ZLESDLhAq4
— Amichai Stein (@AmichaiStein1) 27. Juli 2016
Trump sagte: «Wenn Russland dahinter steht, was sie wahrscheinlich nicht tun (...), dann wäre das aus einem anderen Grund sehr schlecht für uns, weil es nämlich zeigen würde, dass sie sehr wenig Respekt für unser Land hätten.»
Trump rief Moskau in der Pressekonferenz aber auch dazu auf, sich auf die Suche nach E-Mails zu machen, die von einem privaten Server Hillary Clintons gelöscht worden waren. «Russland, wenn Ihr zuhört, ich hoffe Ihr findet die 30'000 E-Mails, die verschwunden sind», sagte er, während er direkt in die Kameras blickte.
«Ich denke, dafür werdet Ihr von unserer Presse mächtig belohnt werden.» Clinton hatte in ihrer Zeit als Aussenministerin auch dienstliche E-Mails über private Server abgewickelt. Ein Teil der Kommunikation wurde gelöscht.
.@realDonaldTrump denies involvement with alleged Russian hack of DNC: "I wish I had that power" https://t.co/VYrQXDSmol
— ABC News Politics (@ABCPolitics) 27. Juli 2016
Zuvor hatte US-Präsident Barack Obama den Versuch einer Einmischung Russlands in den US-Wahlkampf nicht ausgeschlossen. «Alles ist möglich», antwortete er in einem am Dienstag ausgestrahlten Interview des TV-Senders NBC News auf eine entsprechende Frage.
Er wisse, dass Experten Russland dahinter vermuteten, sagte Obama. Zum Motiv des Hackerangriffs könne er aber nichts sagen. Allerdings habe der republikanische Präsidentschaftskandidat wiederholt seine Bewunderung für den russischen Staatschef Wladimir Putin ausgedrückt. (sda/dpa/reu)