Einen Tag vor Beginn des Nominierungsparteitages der US-Demokraten ist am Sonntagnachmittag Parteichefin Debbie Wasserman Schultz zurückgetreten. Ihr wurden E-Mails zum Verhängnis, die eine Manipulation des Vorwahlkampfes zugunsten von Hillary Clinton belegen sollen.
Wasserman Schultz sagte, mit ihrem Rücktritt wolle sie zu einem Sieg Clintons bei der Wahl im November beitragen.
Die Parteichefin war zuvor massiv von Clintons Rivalen Bernie Sanders kritisiert worden. Um einen Eklat am Parteitag zu verhindern, verzichtete sie bereits am Samstag auf den Vorsitz bei der viertägigen Versammlung. Nun ergänzte sie, dass sie ihr Amt als Parteichefin nach dem Parteitag formell zurücklegen werde. Clinton und US-Präsident Barack Obama dankten ihr umgehend für ihre Arbeit.
«Feuert Debbie»: Anhänger von Bernie Sanders demonstrieren im Vorfeld des Parteikongress in Philadelphia.Bild: Alex Brandon/AP/KEYSTONE
Democratic-National-Committee-Vizechefin Donna Brazile wird nach Informationen des US-Senders CNN die Partei bis zur Wahl interimistisch führen.
Wer wird Nachfolger?
Als möglicher Nachfolger ist Wohnungsminister Julian Castro im Gespräch, der bis zur Nominierung von Tim Kaine als möglicher Vizepräsidentschaftskandidat gehandelt worden war. Der 41-jährige Texaner mit hispanischen Wurzeln gilt als Nachwuchshoffnung der US-Demokraten.
Die Enthüllungsplattform Wikileaks hatte am Freitag gehackte E-Mails veröffentlicht, aus denen hervorgeht, wie stark der Parteivorstand offenbar von Anfang an die Kandidatur Clintons bevorzugte.
Sanders und seine Anhänger hatten im Vorwahlkampf wiederholt beklagt, dass die Vorwahl-Prozedur zugunsten von Kandidaten des Establishments manipuliert sei. So bezeichnete Wasserman Schultz einen Sanders-Vertrauten in einer Nachricht als «verdammten Lügner». (sda/apa/reu)
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