Verweigert Donald Trump demonstrativ die Unterstützung: Ex-Kandidat Ted Cruz am Parteikongress in Cleveland.Bild: Carolyn Kaster/AP/KEYSTONE
Brennende US-Flagge, Pfefferspray und ein ausgebuhter Cruz – Cleveland geht gerade crazy
Der in den Vorwahlen der US-Republikaner unterlegene Senator Ted Cruz hat beim Parteitag in Cleveland dem Präsidentschaftskandidaten Donald Trump demonstrativ die Unterstützung verweigert. In der Stadt kam es derweil zu Tumulten bei Demonstrationen.
Der in den Vorwahlen der US-Republikaner unterlegene Senator Ted Cruz hat beim Parteitag in Cleveland dem Präsidentschaftskandidaten Donald Trump demonstrativ die Unterstützung verweigert. Er forderte die Republikaner auf, bei den US-Wahlen ihrem Gewissen zu folgen.
In seiner Rede am Mittwochabend (Ortszeit) sagte Senator Cruz den Delegierten, sie sollten für den Kandidaten stimmen, dem sie vertrauten, dass er ihre Freiheiten verteidigen und die Verfassung respektieren werde. Cruz wurde zum Ende seiner Rede von vielen Delegierten heftig ausgebuht.
Die Spannungen wurden noch dadurch verschärft, dass Trump ausgerechnet gegen Ende der Cruz-Rede den Saal betrat und seine Anhänger begrüsste. Der ultrakonservative Senator und der Immobilienmilliardär hatten sich einen erbitterten und mit persönlichen Beleidigungen gespickten Wahlkampf geliefert, in dessen Verlauf sich Trump auch über Cruz' Ehefrau lustig machte.
Cruz wird als möglicher Präsidentschaftskandidat für 2020 gehandelt, sollte Trump gegen die Demokratin Hillary Clinton unterliegen. Sein Auftritt beim Parteitag warf ein Schlaglicht darauf, wie stark die Kandidatur Trumps die Republikaner nach wie vor spaltet.
Bei Protesten am dritten Tag des Parteikonvents der US-Republikaner in Cleveland hat die Polizei am Mittwochabend (Ortszeit) nach dem Verbrennen einer US-Flagge 17 Demonstranten festgenommen. Der dritte Tag stand unter dem Motto «Amerika zuerst».
Die Lage vor der Parteitagshalle war eskaliert, als eine Demonstrantin der «Revolutionary Communist Party» nicht nur eine US-Fahne in Brand setzte, sondern die Flammen auf andere Protestierende übergriffen, erklärte die Polizei.
Demonstranten in Cleveland verbrennen US-Flagge: Beamte versuchen die Szene unter Kontrolle zu bringen. Bild: John Minchillo/AP/KEYSTONE
Die Demonstranten seien nicht zurückgewichen, einige von ihnen wurden daraufhin in Handschellen abgeführt. Zwei Beamte seien leicht verletzt worden, sagte ein Sprecher.
Die volle Ladung Pfefferspray: Dieser Demonstrant wird seine Augen so schnell nicht mehr wieder öffnen. Bild: Alex Brandon/AP/KEYSTONE
Massive Proteste blieben bisher aus
Vor Beginn des viertägigen Parteitags waren massive Proteste befürchtet worden, bisher blieb die Situation in der Stadt auch durch massive Polizeipräsenz mit mehreren Tausend Beamten und grossflächige Absperrungen friedlich. Vor dem Zwischenfall am Mittwoch hatte es bisher nur fünf Festnahmen gegeben. (cma/sda/dpa)