Bernie Sanders hat im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der US-Demokraten einen Achtungserfolg erzielt. Der 74-jährige Senator gewann am Dienstag überraschend den Bundesstaat Michigan gegen die favorisierte Kontrahentin Hillary Clinton.
Unerwarteter Triumph für Bernie Sanders im Rustbelt-State Michigan. Bild: Alan Diaz/AP/KEYSTONE
Nach Auszählung von rund 95 Prozent der Stimmen erklärten ihn mehrere US-Medien zum Sieger. Clinton hat keine realistische Chance mehr, die zwei Prozentpunkte Rückstand aufzuholen. Clinton hatte zuvor die Vorwahlen in Mississippi klar gewonnen und sich damit bei der Zahl der Delegierten für den Parteitag im Juli weiter abgesetzt.
Sanders setzte jedoch mit dem nicht erwarteten Gewinn in Michigan ein weiteres wichtiges Achtungszeichen. «Die politische Revolution, über die wir hier sprechen, ist stark», sagte er. Er wolle weitere Staaten gewinnen. «Die stärksten Teile kommen erst noch», sagte er.
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Clinton wandte sich nach ihrem Sieg in Mississippi an ihre Anhänger. «Wir sind besser als das, was uns die Republikaner anbieten», rief die frühere Aussenministerin, Senatorin und First Lady.
Trump gewinnt weiter
Bei den Republikanern hat der Immobilien-Milliardär Donald Trump seine Führung weiter ausgebaut. Er gewann klar in Mississippi, Michigan und Hawaii, wo er nach Auszählung fast aller Stimmen auf 48, 37 und 44 Prozent kam. In Michigan siegte Trump vor dem Gemässigten John Kasich und dem Erzkonservativen Ted Cruz, die je auf rund 25 Prozent kamen. In Mississippi und Hawaii siegte Trump vor Cruz.
Richtig geraten, es sollte «Trump» heissen. Anhängerinnen des populistischen Präsidentschaftskandidaten in Florida. Bild: Lynne Sladky/AP/KEYSTONE
Für Marco Rubio, den Favoriten des republikanischen Partei-Establishments, bahnte sich wie schon am vergangenen Samstag ein rabenschwarzer Tag an. Sowohl in Michigan als auch in Mississippi dürfte er nur auf einstellige Prozentsätze kommen. Rubio muss am kommenden Dienstag in seinem Heimatstaat Florida unbedingt gewinnen, will er im Rennen bleiben.
Ted Cruz hat die Vorwahl der US-Republikaner in Idaho mit deutlichem Abstand vor Donald Trump gewonnen. Das berichteten die Sender MSNBC und Fox News. Trump entschied am Dienstagabend (Ortszeit) Michigan und Mississippi für sich.
Der erzkonservative Texaner Cruz hatte bereits am Wochenende Boden gut gemacht. Im Rennen um die Nomination liegt Cruz aber noch immer deutlich hinter Trump, der eine Mehrheit der bisherigen Vorwahlen gewonnen hat. Mit 32 Delegierten gehört Idaho nicht zu den grossen Bundesstaaten.
Widerstand in der Partei wächst
«Sie haben heute Abend nicht so gut abgeschnitten», sagte Trump in seiner Siegesrede über seine Konkurrenz. «Nur einer hat heute Abend gut abgeschnitten: Donald Trump.»
Donald Trump has won the Republican primary in Mississippi, continuing his dominance in the South https://t.co/LpFibKuK1x
Trump hat bei den Republikanern inzwischen 15 von 23 Vorwahlen gewonnen. Im Ringen um die meisten Delegiertenstimmen konnte er sich aber noch immer nicht entscheidend absetzen.
Eine starke Strömung innerhalb der Republikaner versucht mit aller Macht, ihn als Präsidentschaftskandidaten zu verhindern. Aus Sicht von Analysten ist eine Kampfabstimmung beim Parteitag im Juli in Cleveland inzwischen wahrscheinlicher geworden.
bild: screenshot/cnn
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(wst/cma/sda/dpa/afp/reu)
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Republikaner (nach 23 Vorwahlen)
Donald Trump: Alabama, Arkansas, Georgia, Kentucky, Louisiana, Massachusetts, Michigan, Mississippi, Nevada, New Hampshire, South Carolina, Tennessee, Vermont, Virginia