«Langjährige Erfahrung»: Die «New York Times» unterstützt die demokratische Kandidatin Hillary Clinton. Bild: Matt Rourke/AP/KEYSTONE
Knapp sechs Wochen vor der US-Wahl hat sich die «New York Times» offiziell hinter die Demokratin Hillary Clinton gestellt. Sie habe eine langjährige Erfahrung und eine Menge pragmatische Ideen vorzuweisen.
Der Republikaner Donald Trump dagegen habe nur viel versprochen, aber nichts Konkretes über sich selber oder seine Pläne offenbart, hiess es in einem am Samstag online veröffentlichten Meinungsartikel des Editorial Board. Das ist das für Kommentare zuständige Journalisten-Gremium der Zeitung.
Die Zeitung kündigte einen gesonderten Kommentar an, in dem sie darlegen will, warum Trump nach ihrer Auffassung «der schlechteste Kandidat ist, den eine grössere Partei in der modernen Geschichte nominiert hat».
Clinton habe die nötigen Fähigkeiten, die politischen Herausforderungen der nächsten Jahre zu meistern, heisst es weiter. «Unsere Unterstützung wurzelt in Respekt für ihren Intellekt, ihre Erfahrung, Zähigkeit und ihren Mut», den sie in ihrer langen Karriere gezeigt habe. (sda/dpa)
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«Man sieht allmählich ein, wie töricht es war, so viele Wähler zur AfD zu vertreiben»
Nur wenige kennen die politische Landschaft Ostdeutschlands so gut wie Werner Patzelt. Dass die AfD in den nächsten Jahren absolute Mehrheiten in Ländern wie Sachsen erringt, hält der Politologe für wahrscheinlich. Darauf müsse sich die CDU vorbereiten.
Herr Patzelt, im Januar 2019, als wir uns zuletzt trafen, kritisierten Sie die deutschen Christdemokraten, die Wähler «bis hin zum rechten Narrensaum» nicht mehr an sich binden wollten und so die AfD stark gemacht hätten. Damals war Angela Merkel Kanzlerin. Ist die CDU unter Friedrich Merz wieder auf dem richtigen Weg? Werner Patzelt: Zumindest sieht man in der CDU und in der Öffentlichkeit allmählich ein, wie töricht es war, so viele Wähler zur AfD zu vertreiben, weil man Politik mit kenntlich üblen Nebenwirkungen einfach nicht korrigieren wollte. Jetzt bezahlt die Strafgebühr nicht bloss die Union, nämlich durch ihre Abhängigkeit von SPD und Grünen, sondern auch unser Land, das von einander gern blockierenden Koalitionären regiert wird. Doch solange die Union keine begehbaren Brücken hin zur Partei ihrer verlorenen Wählerschaft bauen will, muss sie eben weiterhin mit Grünen, Sozialdemokraten und Linken zusammenarbeiten. Dadurch riskiert sie aber weitere Machtverluste zugunsten der AfD. Braucht es wohl einen ersten Landtag mit absoluter AfD-Mehrheit, bevor die Unionsführung das begreift?