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US-Wahlen 2016

Weil er nicht verlieren kann: Clinton wirft Trump Bedrohung der Demokratie vor

Democratic presidential candidate Hillary Clinton and Republican presidential candidate Donald Trump in 2016 photos. This is a presidential campaign about trust, temperament, honesty, judgment, charac ...
Bild: /AP/KEYSTONE

Weil er nicht verlieren kann: Clinton wirft Trump Bedrohung der Demokratie vor

22.10.2016, 05:0822.10.2016, 06:42
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US-Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton hat ihrem republikanischen Rivalen Donald Trump eine Bedrohung der Demokratie vorgeworfen. Trump habe sich geweigert zu sagen, dass er das Ergebnis der Präsidentschaftswahl in jedem Fall anerkennen werde.

«Indem er das tut, gefährdet er unsere Demokratie», sagte Clinton am Freitag bei einem Wahlkampfauftritt in Cleveland im Bundesstaat Ohio. Eine friedliche Machtübergabe gehöre zu den Dingen, die eine Demokratie von einer Diktatur unterscheiden, betonte die Präsidentschaftskandidatin.

Trump hatte in der Nacht zum Donnerstag im dritten und letzten TV-Duell gegen seine Rivalin Clinton gesagt, er wolle «erst zum gegebenen Zeitpunkt» prüfen, ob er den Wahlausgang akzeptiere oder nicht. Die Äusserung hatte auch in den Reihen der Republikaner Kritik ausgelöst. Dennoch hatte Trump einen Tag später nachgelegt und gesagt, er werde das Wahlergebnis akzeptieren – «wenn ich gewinne».

Clinton vs. Trump: Das dritte TV-Duell in Zitaten

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Clinton vs. Trump: Das dritte TV-Duell in Zitaten
«Ich werde mir das dann anschauen. Ich schaue es mir nicht jetzt an.»
Trump auf die Frage, ob er das Wahlergebnis akzeptieren werde.
quelle: epa/epa / jim lo scalzo
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Clinton hat dagegen angekündigt, den Ausgang auf jeden Fall zu akzeptieren. Sie liegt in jüngsten Umfragen vorn, hat aber laut der Nachrichtenagentur Reuters und des Meinungsforschungsinstituts Ipsos an Vorsprung eingebüsst. In der am Freitag veröffentlichten Umfrage kommt Trump auf 40 Prozent der Stimmen, Clinton auf 44 Prozent. In der Vorwoche hatte der Abstand noch sieben Punkte betragen. Damit liegt Trump wieder bei den Werten, die er vor der Veröffentlichung eines Videos mit frauenfeindlichen Äusserungen erzielte.

Nur die Hälfte würde Clinton akzeptieren

Nur die Hälfte der US-Republikaner würde einer Umfrage zufolge Clinton als neue Präsidentin akzeptieren, sollte sie die Wahl am 8. November gewinnen. Der am Freitag veröffentlichten Reuters/Ipsos-Umfrage zufolge erklärten zudem fast 70 Prozent der US-Bürger aus der Partei von Donald Trump, ein solcher Sieg würde durch Wahlfälschung zustande kommen.

Allgemein zeigten Republikaner grössere Vorbehalte als Demokraten über einen korrekten Ablauf der Wahl. Befragt wurden fast 1200 US-Bürger vom 17. bis zum 21. Oktober.

«Die Republikaner machen sich einfach mehr Sorgen als die Demokraten über alles», erklärte die Wahlforscherin Lonna Atkeson von der University of New Mexico zur Stimmung vor der Wahl. Eine derartige Situation habe es in der jüngeren US-Geschichte noch nie gegeben, sagte sie. Der Auslöser sei Trump: «Der Effekt muss durch den Kandidaten zustande kommen.» (sda/afp)

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15 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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walsi
22.10.2016 10:20registriert Februar 2016
Wenn man sieht wie abgekartet die Vorwahlen zu Gunsten Clintons und zu Ungunsten von Bernie Sanders wahren, oder das Trauerspiel bei der Wahl von Georg W. Bush gegen Al Gore betrachtet und dann noch die letzten Nachrichten liest, dass die Wahlcomputer anfällig sind, dann kann man verstehen weshalb Trump kritisch ist und sich das Recht vorbehält nach den Wahlen zu entscheiden ob er diese akzeptiert oder nicht. Das ist übrigens auch das guten Recht von Clinton.
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