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US-Wahlen 2016

Clinton: «Wir wissen, dass russische Geheimdienste die Parteiführung der Demokraten gehackt haben»

Clinton: «Wir wissen, dass russische Geheimdienste die Parteiführung der Demokraten gehackt haben»

31.07.2016, 22:1101.08.2016, 13:55
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Democratic presidential candidate Hillary Clinton, accompanied by former President Bill Clinton, left, speaks at a rally at David L. Lawrence Convention in Pittsburgh, Saturday, July 30, 2016. Clinton ...
Schwere Anschuldigung an Russland.
Bild: Andrew Harnik/AP/KEYSTONE

Die US-Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton hat Russland Cyber-Spionage gegen ihre Demokratische Partei mitten im US-Wahlkampf vorgeworfen. «Wir wissen, dass russische Geheimdienste die Parteiführung der Demokraten gehackt haben», sagte sie am Sonntag dem Sender Fox News.

Die Nachrichtendienste hätten auch dafür gesorgt, dass kürzlich zahlreiche E-Mails der Spitze der Demokraten veröffentlicht wurden. Und es sei bekannt, dass ihr republikanischer Gegenkandidat Donald Trump «eine sehr beunruhigende Bereitschaft» an den Tag gelegt habe, den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu unterstützen.

Sie wolle nicht so weit gehen, daraus zu schliessen, dass Putin einen Sieg Trumps bei der Wahl im November erwirken wolle. Aber es stelle sich aufgrund der Fakten durchaus die Frage nach einer russischen Einmischung «in unsere Wahlen, in unsere Demokratie».

Die Enthüllungsplattform Wikileaks hatte kurz vor Beginn des Nominierungsparteitags der Demokraten Tausende E-Mails veröffentlicht, aus denen hervorging, dass die Parteispitze im Vorwahlkampf Clinton den Vorzug vor dem linken Senator Bernie Sanders gab. Das Gremium soll eigentlich neutral sein.

Greift Russland an: Hillary Clinton

Die E-Mails schürten die Wut im linken Parteiflügel der Demokraten, der Clinton ohnehin skeptisch sieht. Parteichefin Debbie Wasserman Schultz kündigte als Konsequenz ihren Rücktritt an.

Kurz darauf rief Trump Russland dazu auf, auch «die 30'000 fehlenden E-Mails» aus Clintons Zeit als Aussenministerin zu finden. Er nahm damit Bezug auf Clintons andere E-Mail-Affäre. Als US-Aussenministerin hatte sie teilweise einen privaten Server genutzt.

Trump stiess jedoch mit seinem Aufruf an Russland auf breites Unverständnis. Daraufhin sagte er, seine Äusserung sei sarkastisch gemeint gewesen. Doch Clinton legte am Sonntag nach. «Dass Trump Putin sowohl ermutigt als auch lobt trotz offenbar absichtlicher Bemühungen, die Wahl zu beeinflussen, lässt meiner Meinung nach die Frage nach der nationalen Sicherheit aufkommen.» (sda/reu)

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31 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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EarlofGrey
31.07.2016 22:32registriert Juli 2016
Und so wurde die Art und Weise wie die Mails veröffentlicht wurden plötzlich wichtiger als deren äusserst bedenklicher Inhalt. Aber die gekonnte Steuerung der öffentlichen Wahrnehmung gehört halt auch zum Skillset einer Präsidentin. Insofern: Zuschauen und lernen. Erinnert ein wenig an die Steuer-CDs, als die Tatsache, dass sie gestohlen und verkauft wurden auf einmal als skandalöser dargestellt wurde, als die dadurch erwiesenen Delikte selbst.
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azoui
01.08.2016 07:55registriert Oktober 2015
Und wir wissen, dass die USA das gleiche mit andern Ländern auch gemacht hat und dies immer noch tut.
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kliby
31.07.2016 23:25registriert September 2015
Etwas durchsichtig. Die populistische Bewirtschaftung von Feindbildern, um Wähler zu gewinnen.
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