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US-Wahlen 2016

Trump als Präsident: Ein Narzisst mit dem Atomcode in seinen Händen

Atomwaffen-Veteran warnt: Trump wäre ein Narzisst am roten Knopf

06.08.2016, 15:52
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Manchen treibt die Vorstellung, dass ein Donald Trump demnächst als US-Präsident über den Einsatz von Atomwaffen entscheiden könnte, den Angstschweiss auf die Stirn. «Wenn wir sie haben, warum können wir sie dann nicht einsetzen?», soll der republikanische Präsidentschaftskandidat letzthin einen seiner aussenpolitischen Berater gefragt haben. Das behauptete der republikanische Politiker und Fernsehmoderator Joe Scarborough unter Berufung auf eine anonyme Quelle.  

Republican presidential candidate Donald Trump speaks during a campaign rally, Friday, Aug. 5, 2016, in Green Bay, Wis. (AP Photo/Evan Vucci)
Präsidentschaftskandidat Trump: Würde er im Weissen Haus sechs Jahrzehnte bewährter nuklearer Abschreckungstheorie über Bord werfen? Bild: Evan Vucci/AP/KEYSTONE

Trumps naiv klingende Frage empörte einen Mann, der früher zahllose Stunden im Raketensilo sass und einen der beiden Schlüssel für den Einsatz der Bombe in den Händen hielt: John Noonan, heute konservativer Sicherheitsexperte und Berater von Leuten wie Jeb Bush oder Mitt Romney, setzte eine Salve von 20 wütenden Tweets ab, in denen er mit Trumps nuklearer Nonchalance ins Gericht geht: 

Noonan wirft seine Erfahrung in die Waagschale: 300 nukleare Alarmübungen habe er erlebt, twittert er. Es sei ein ernsthafter Job, mit ernsthaften Leuten. 

Atomwaffen

Noonan konnte diesen Job machen, weil die Idee hinter der nuklearen Abschreckung darin liegt, die Atomwaffen nicht einzusetzen. 

Für Noonan ist klar, dass es letztlich die Bombe war, die jahrzehntelang den globalen Frieden sicherte. 

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Trump würde sechs Jahrzehnte bewährter nuklearer Abschreckungstheorie über Bord werfen, fürchtet Noonan. Es wäre die grösste strategische Veränderung in der US-Sicherheitspolitik seit Jahrzehnten. Noonan fragt sich, ob Trump wisse, wie gefährlich eine nukleare Erstschlagsdoktrin sei. 

Was ihn aber am meisten ängstige, twittert Noonan weiter, sei die Vorstellung eines Narzissten, der den Nuklear-Code in Händen hält.

Er wusste, so Noonan, dass der US-Präsident den Einsatzbefehl für die Bombe nur als Ultima Ratio geben würde. Aber wie wäre es, wenn man den roten Knopf drücken müsste, ohne zu wissen, ob das Land wirklich angegriffen wird – oder nur ein ausländischer Regierungschef etwas Gemeines getwittert hatte?

Diese Waffe könne Millionen töten, ruft Noonan in Erinnerung. Es handle sich um eine «heilige, ernüchternde Verantwortung». Der Gedanke, dass Atombomben als einfache Lösung beispielsweise auf Raqqa oder Mosul fallen könnten, widert Noonan an. 

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Strategische Atomwaffen als taktische Lösung? Das ändere die Regeln, meint Noonan. Russland, China und andere würden darauf reagieren. Bei der nuklearen Abschreckung gehe es um Gleichgewicht – und Trump sei wie ein Elefant, der auf der einen Seite der Waage auf und ab springe. 

Noonan fragt sich, ob die jungen Männer, die jetzt seinen Job im Silo machen, bald einem Verrückten gehorchen müssen. Und eine Pflicht erfüllen müssen, deren Erfüllung von keinem menschlichen Wesen moralisch verlangt werden sollte. 

Das Ganze in einer Karikatur zusammengefasst: 

(dhr)

Die schaurige Schönheit der Wasserstoffbombe

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Die britische, chinesische und französische H-Bombe
Canopus, 24. August 1968, 2,6 MT.
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7 Kommentare
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Luca Brasi
06.08.2016 17:32registriert November 2015
Die Aussagen Trumps kommen von einer "anonymen Quelle" und Herr Noonan ist ein Freund von Jeb Bush und Mitt Romney. Die beiden ärgsten Widersacher Trumps innerhalb der Republikanischen Partei. Ich setze ein starkes Fragezeichen zu der Glaubwürdigkeit dieser Feststellungen.
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Beobachter24
06.08.2016 16:08registriert August 2014
Wieder mal wahnsinnig gut recherchiert:
"Das behauptete der ... unter Berufung auf eine anonyme Quelle."
Und ein paar Tweets von einem alten Krieger.

Soll wohl davon ablenken, dass Hillary Clinton, ein "Falke" wie sie im Buche steht, in aussenpolitischen Fragen eigentlich nur für Wähler in Frage kommt, die sich noch mehr Kriege wünschen, als wir eh schon haben.
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