Im englischen Bradford hat die Polizei in einer heruntergekommenen Wohnung zwei Kätzchen gefunden, deren Fell – vermutlich von ihren Besitzern – mit wasserfestem Filzstift eingefärbt wurde. Die Beamten brachten die beiden vier Wochen alten Kater in ein Tierasyl, den Bradford Cat Watch Rescue, wie britische Medien berichten.
Eines der Kätzchen war grün gefärbt, das andere blau. Die freiwilligen Helfer im Tierheim nannten die kleinen Miezen daher «Shrek» und «Smurf» (Schlumpf). Sie wurden auf Anraten eines Tierarztes vorsichtig mit Shampoo gewaschen; mittlerweile ist der grösste Teil der Farbe abgegangen. Bei den Köpfen hingegen gibt es Probleme, da die Helfer fürchten, dass die Farbe in die Augen, Nase oder in das Maul der Tiere gelangen könnte.
Katie Lloyd vom Bradford Cat Watch Rescue sagte der britischen Zeitung The Independent, es sei nicht leicht gewesen, die Farbe abzuwaschen. «Diese Farbe kann die Lungen der Tiere schädigen. Als sie zu uns gebracht wurden, hatten sie tatsächlich Mühe mit dem Atmen.»
Der britische Tierschutzverein RSPCA warnt Katzenbesitzer eindringlich davor, das Fell ihrer Lieblinge einzufärben. «Auch wenn es vielleicht wie ein gelungener Scherz aussieht – es handelt sich ganz klar um Tierquälerei», sagte ein RSPCA-Sprecher. Katzen lecken ihr Fell, um sich zu waschen, und dadurch könnten sie giftige Stoffe aufnehmen. Dies könne selbst zum Tod führen, warnte der Tierschützer.
Shrek und Schlumpf gehe es inzwischen etwas besser, sagte Lloyd. «Wir haben uns ständig um sie gekümmert und ihnen Wasser und Fressen gegeben. Man sieht, dass sie sich erholen.»
Es ist nicht zum ersten Mal, dass eingefärbte Kätzchen für Schlagzeilen sorgen. Anfang Jahr gab es in Kalifornien einen krassen Fall: Der kleine Kater Smurf war komplett violett eingefärbt und wies zudem zahlreiche tiefe Bisswunden von Hunden auf. Das Tier war als Hunde-Spielzeug missbraucht worden. (dhr)