
Christine Weber Bouldin hat für die US-Army in Afghanistan gedient, als ein kleines Kätzchen in ihr Leben tritt und es zum Besseren verändert.
Da sie in der Kaserne allgemein als Tierliebhaberin bekannt ist, erzählen ihr Kameraden und Kameradinnen von einer Katzenmutter und ihrem Baby, die auf dem Areal herumstreunen.
Diese Info ist für die Katzenfreundin Bouldin genug, um sich subito auf die Suche nach den beiden Samtpfoten zu machen.
Im Kies liegend findet sie das grau-schwarz-getigerte Kätzchen mit spitzen Ohren, die fast halb so gross sind wie ihr gesamter Unterleib. Das Fellnäschen mit dem stählernen Blick konnte keine Schritt machen, ohne sofort die Balance zu verlieren.
Die Informations-Aufklärerin nennt ihren neuen vierbeinigen Freund Felix. Ihre Freizeit verbringt sie nun ausschliesslich mit dem Aufpäppeln ihres neuen vierbeinigen Freundes.
Obwohl es nicht erlaubt ist, Tiere in einer Militär-Basis zu halten, fand Christine Bouldin einen Weg diese Auflage zu umgehen.
Mit einem ihrer Militärfreunde baut sie ein kleines Katzenhäuschen, das sie am Rande der Anlage aufstellen kann. Für Bouldin steht jedoch klar, dass dies nur eine temporäre Lösung sein kann.
Ein paar Wochen später ist Felix gestärkt, er wächst auf eine für sein Alter angemessene Grösse und trägt gesundes Fell. Seine motorischen Fehlfunktionen bleiben jedoch.
Deshalb entscheidet Bouldin sich diesem Problem anzunehmen. Sie googelt nach «Cat Parkinson» und stösst auf spannende Diagnosen.
Nach Duzenden Videos, die sie sich angeschaut hat, ist ihr klar: Felix leidet unter Cerebellar Hypoplasia (CH), einer chronischen Nervenkrankheit, die zwar die Motorik einschränkt, aber auf die restliche Gesundheit des Tieres keinen Einfluss hat.
Doch dann wendet sich das Blatt für Felix und seine neue Mama: Der militärische Tierarzt, der eigentlich für die Armee-Hunde zuständig ist, aber auch Felix schon geholfen hat, erzählt ihr von einer Amerikanerin, die im nahegelegenen Kabul ein kleines Tierheim betreibt.
Die militärische Katzenmutter organisiert einen Autotransport und liefert an einem freien Tag die Katze bei der Auffangstation ab. Selbstverständlich in der Hoffnung, sie könne sie bei ihrem nächsten Urlaub in die USA einfliegen.
Fünf Monate später endet Bouldins Einsatz in Afghanistan und sie kann zurück in die USA fliegen. Vorerst aber ohne Felix.
Weitere 3 Monate später, nach unsagbarer Schreibtisch-Arbeit und 2000 Dollar weniger auf dem Konto, ist Felix wieder bei ihr in einem ganz neuen Zuhause.
Für den Transport musste sie auch das Flugticket und die Visa-Kosten einer Betreuerin aus dem Tierheim bezahlen.