Trauriger geht es wohl kaum. Im stolzen Alter von 16 Jahren wurde die Katze Kozal aus ihrer gewohnten Umgebung gerissen und ins Tierheim gegeben. Ihr Herrchen konnte sich aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr um den alten Rotschopf kümmern.
Kozal, der von einer gemütlichen Wohnung in eine kleine Glasbox ziehen musste, verstand die Welt nicht mehr. Verwirrt, wieso er in eine Glasbox gesteckt wurde, versucht er immer wieder zu entkommen.
«Er hat oft versucht aus seinem Quartier zu entfliehen. Da soll mal noch jemand sagen, ältere Katzen seien nicht flink», erzählt Kozals Pfleger von Cats Protection Sussex, England gegenüber Love Meow.
Die Leute von der Adoptionsstelle wussten, dass es wichtig war, dass Kozal einen liebevollen Platz für seine letzten Jahre bekommt. Also begannen sie, die Geschichte von Kozal online zu verbreiten. Doch nichts zeigte Wirkung. Tag für Tag kamen Leute vorbei und adoptierten Katzen. Doch niemand wollte den alten Stubentiger.
«Er war an bester Lage, direkt beim Eingang untergebracht, doch alle liefen einfach an ihm vorbei.»
Mit 16 Jahren hatte Kozal zwar schon etwas Arthritis, doch hielt ihn das nicht davon ab, ein aktives Katzenleben zu führen. Er war vielleicht nicht so anhänglich wie andere Katzen, doch reichten schon ein paar Krauler am Kopf, um aus Kozal die glücklichste Katze der Welt zu machen.
Je öfter Kozal übergangen wurde, desto deprimierter wurde er. Der Stubentiger schien regelrecht zu merken, dass man ihn nicht wollte. Die arme Katze steckte nun schon über 200 Tage in ihrem Glaskäfig und wartete darauf, ein neues, liebevolles Zuhause zu finden.
Endlich, nach 210 Tagen zog Kozal die Aufmerksamkeit eines Pärchens auf sich. Und tatsächlich fand die alte Samtpfote bei ihnen ein neues Zuhause.
«Wir haben Kozal adoptiert, weil er diesen leeren, einsamen Blick hatte. Wir wollten ihm einfach ein warmes, liebevolles Zuhause geben, wo er seine letzten Jahre geniessen kann», sagte das Pärchen.
Inzwischen hat sich Kozal in seinem neuen Heim eingelebt: «Er liebt es vor unseren Türen zu sitzen und die Vögel zu beobachten. Er hat einen sehr lebhaften Charakter und wir fangen an zu merken, wie er mit unterschiedlichem Miauen mit uns kommuniziert.»
(pls)